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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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konnte.
    Dann erkannte sie den Reiter; es war Alejandro.
    Er trug kniehohe Stiefel und Jeans. Selbst Tamsin, die keine Ahnung von Pferden hatte, konnte sehen, dass er mit natürlicher Anmut im Sattel saß. Fast schien es, als sei das Pferd eine natürliche Verlängerung seines Körpers. Auf einmal bemerkte er sie hinter ihrem Baum und zog die Zügel an. Wiehernd stieg das Pferd auf die Hinterbeine. Tamsin war ganz elend vor Angst.
    „Hier versteckst du dich also. Ich wollte schon einen Suchtrupp losschicken.“
    „Verstecken? Ich verstecke mich nicht“, herrschte Tamsin ihn an. Erst in diesem Moment wurde ihr klar, dass sie tatsächlich hinter dem Baum kauerte. Mutig trat sie einen Schritt vor, ließ jedoch das tänzelnde Pferd nicht eine Sekunde aus den Augen.
    „Giselle hat gesagt, sie hat dich seit vorgestern nicht mehr im Büro gesehen. Sie hat sich Sorgen gemacht.“
    Tamsin schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. „Oh, das ist aber nett von ihr. Du kannst ihr ausrichten, dass es mir gut geht.“
    „Vielleicht könntest du es ihr selbst sagen, wenn du dich endlich hinter deinen Schreibtisch und an die Arbeit setzt.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich arbeite längst.“
    „Hier?“ Ungläubig musterte er den Laptop auf der Wiese, das daneben liegende Handy und die Tube Sonnencreme. „Du meinst, du arbeitest an deiner Bräune?“
    „Nein, an deinen Trikots“, erwiderte sie wütend. „Nicht, dass dich das noch zu interessieren scheint. Du sitzt ja auch nicht gerade oft hinter deinem Schreibtisch.“
    Das Pferd tänzelte hin und her und verdrehte beunruhigend die Augen. Aber das jagte ihr nur halb so viel Angst ein, wie die kalte und tödliche Note in Alejandros Stimme. „Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, Tamsin.“
    Instinktiv legte sie die linke Hand schützend auf ihren rechten Ellenbogen. „Ich dir aber schon?“
    „Richtig.“ Auf eine flüchtige Bewegung seiner Knie hin, machte das Pferd einen Satz nach vorne. Er lenkte es in einem Kreis um Tamsin. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass ich mir ansehe, woran du angeblich so hart arbeitest. Um halb sieben heute Abend. Im Schwimmbad.“

7. KAPITEL
    Geschickte Hände bewegten sich langsam und fest über Alejandros schmerzenden Rücken und die steifen Schultern, massierten Muskeln, lösten die Spannungen.
    Zumindest war das die Idee dahinter.
    Ruhelos drehte er den Kopf auf die andere Seite, um die sanften Rundungen von Madalenas hübschem Po zu bewundern.
    Angenehm duftender Dampf umfing ihn, wärmte seine verhärteten Muskeln. Die letzten drei Tage hatte er im Sattel verbracht und an seiner Technik gefeilt.
    Die neue Stute war ein Traum. Sie besaß schier unerschöpfliche Energie und reagierte auf den leisesten Befehl. Was auch immer er von ihr verlangte, sie würde es ihm geben. Mit ihrem blassgoldenen Fell und der silberblonden Mähne war sie darüber hinaus eine echte Schönheit.
    An wen erinnerte ihn das nur?
    Konzentrier dich, befahl er sich. Das morgige Spiel ist wichtig.
    San Silvana und La Maya waren alte Rivalen. Deshalb trainierte er zwölf Stunden am Tag. Natürlich war das der Grund. Damit sie den Titel zurückbekamen, den La Maya ihnen vergangenes Jahr abgenommen hatte, und nicht, um einer bestimmten Person aus dem Weg zu gehen!
    „Das reicht, Madalena“, fuhr er abrupt auf.
    So professionell ihre Berührungen auch waren, versetzten sie ihn heute nur in gereizte Stimmung. Er konnte es einfach nicht ertragen, von weiblichen Händen massiert zu werden, denn das ließ seine Gedanken unweigerlich in gefährliches Terrain wandern … verflucht!
    Geräuschlos schlüpfte Madalena aus dem Dampfraum. Alejandro hingegen ließ sich auf eine mit blauen und grünen Mosaik-kacheln verzierte Bank fallen und atmete den nach Pinie und Lavendel duftenden Wasserdampf ein. Die feuchte Hitze regte die Schweißproduktion an, und er fuhr sich mit der Hand über das verschwitzte Gesicht.
    Tamsin war wirklich unglaublich. Er hatte geglaubt, sie würde zumindest so tun, als ob sie an den Trikots arbeiten würde. Doch Giselle hatte ihm berichtet, dass sie die Engländerin nach dem ersten Tag nicht mehr gesehen hatte. Als er sie heute Nachmittag im Garten entdeckt hatte, war ihm auch klar geworden, warum. Sie konnte sich wohl schlecht Entwürfe aus London schicken lassen und für ihre eigenen ausgeben, solange Giselle nur wenige Meter von ihr entfernt saß. Kein Wunder, dass sie so ängstlich aussah, als er sie beim Sonnenbaden

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