Spiel, Kuss & Sieg
Unwillkürlich öffnete sie den Mund in Erwartung seines Kusses.
Ein Zittern durchlief sie. Ein Schauer aus Sehnsucht und Furcht und Freude. Das Gefühl von Wärme in ihrem Inneren wandelte sich in Hitze, bis sie glaubte, es vor Verlangen nicht mehr aushalten zu können.
Alejandro hob die andere Hand und umfasste ihr Gesicht. „Komm mit nach oben“, sagte er leise.
Ein keuchendes Geräusch entrang sich ihrer Kehle, als sie sich von ihm durch die Schatten führen ließ. Im oberen Flur war die Dunkelheit noch intensiver. Alejandro schien in seinem schwarzen Dinneranzug förmlich mit ihr zu verschmelzen. Nur seine Finger, die ihre Hand hielten, fühlten sich warm und lebendig an.
Ganz langsam geleitete er Tamsin in sein Schlafzimmer und zu seinem Bett. Die Vorhänge waren zurückgezogen, doch der Mond schien auf die andere Seite des Hauses, sodass sein Licht als sanfter grauer Schimmer den Raum erhellte.
Sie hörte, wie Alejandro seufzte. Der Laut berührte etwas tief in ihrem Inneren. Er ließ seine Fingerspitzen über ihre Taille wandern, ihre Hüften, ihren Po. Dann zog er sie an sich und küsste sie sanft auf den Hals.
„Dein Kleid“, raunte er atemlos. „Wie ziehe ich es aus?“
Die Worte reichten aus, um ihr einen Schauer der Erregung über den Rücken zu jagen.
„Knopf. Dort“, flüsterte sie heiser zurück und zerrte so ungeduldig an dem Stoff, dass die Naht aufriss.
Alejandro legte seine Hand über ihre. „Lass mich das tun.“
Mit geschickten Fingern löste er den verborgenen Knopf. Die andere Seite bereitete ihm keine Probleme. Er fand die kleine Schleife und zog an den Bändern. Ohne die Verschlüsse glitten die Seiten des Kleides auseinander, und Tamsin stand in Unterwäsche vor ihm.
Sie zitterte. Alejandro biss die Zähne zusammen, um bei ihrem Anblick nicht laut aufzustöhnen. Sie war einfach perfekt. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als sie in seine Arme zu schließen und leidenschaftlich zu küssen, während er sich in ihr bewegte. Aber er hielt sich zurück. Er durfte sie nicht drängen, durfte ihr keine Angst machen.
Er musste es langsam angehen lassen.
Das würde die größte Herausforderung seines Lebens werden.
In seinen Adern pulsierte Verlangen, doch er beherrschte sich und schob das Kleid über ihre Schultern. Raschelnd glitt es zu Boden, es klang fast wie ein Seufzen. Er spürte, wie sie sich versteifte. Sie senkte den Kopf und schlang die Arme um ihren Leib.
„Du bist wunderschön“, flüsterte er und widerstand dem Drang, ihre Arme zu lösen. Stattdessen neigte auch er den Kopf und küsste einen sinnlichen Pfad ihre Schlüsselbeine entlang bis zu ihrem Hals, dann die kleine Kuhle unterhalb ihrer Kehle, dann ihre Ohrläppchen.
Er ließ sich alle Zeit der Welt, bis er seine Lippen auf ihre presste. Endlich löste sie die Arme, das Zittern verschwand. Vor Anstrengung, sich zurückzuhalten, fühlte Alejandro sich ganz schwindelig. Vor allem, als ihr Duft seine Sinne erfüllte. Ihre Haut schmeckte nach Vanilleeis, ihre Küsse nach Schokolade.
Er begehrte sie so sehr. Viel länger würde er sich nicht zurückhalten können.
Dann löste er sich von ihr und hob Tamsin aufs Bett. Sacht ließ er sie auf die seidenen Laken gleiten, und schlüpfte aus Jackett und Schuhen. Da er sie nicht erschrecken wollte, mussten die restlichen Kleider vorerst anbleiben. Doch Tamsin richtete sich auf und streckte die Hände nach seinem Hemd aus.
„Bitte. Ich möchte dich sehen, Alejandro. Ich möchte dich fühlen …“
Heißes Begehren flackerte in ihm auf und erschütterte seine guten Absichten bis auf die Grundfesten. Still wie eine Statue stand er da, während sie sein Hemd aufknöpfte. Als er jedoch ihre Hände auf seiner Brust, seinen Schultern spürte, war es fast um seine Beherrschung geschehen, und Alejandro stöhnte rau auf.
Im gedämpften Mondlicht schimmerten ihre Haare silbern, ihre Haut wie Samt. Sie sah so rein und perfekt aus, dass es ihm fast wie ein Verbrechen vorkam, sie zu berühren. Seine Hände fühlten sich für eine so ätherische Schönheit viel zu groß, zu grob an.
Alejandro kniete sich über sie. Sehr langsam senkte er den Kopf und streifte mit den Lippen ihren Hüftknochen, küsste die weiche Haut an ihrem Bauch und verwöhnte den Nabel mit der Zunge.
Oh, bitte, bitte, bitte …
Hatte sie die Worte laut ausgesprochen? Tamsin wusste es nicht. Ihr Kopf schien völlig leer zu sein. Jeder Gedanke, jedes pure schamlose Begehren schien wie ein Echo zwischen
Weitere Kostenlose Bücher