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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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zweimal getroffen worden, einmal zwischen den Schulterblättern, einmal im Hinterkopf. Das lockige blonde Haar war blutverklebt. Cassie trug Jeans, Birkenstocksandalen und ein hellblaues T-Shirt, das Stacy gut kannte. Es war Cassies Lieblings-T-Shirt. Auf der Vorderseite stand „Träume. Liebe. Lebe.“.
    Ihr stiegen die Tränen in die Augen. Heulen würde ihrer Freundin nichts nützen, aber beherrscht zu bleiben könnte helfen, den Mörder zu fassen.
    Aus dem hinteren Teil der Wohnung kam ein Geräusch.
    Beth.
    Oder der Killer.
    Stacy umschloss ihre Waffe fester, obwohl ihr die Hände zitterten. Mit klopfendem Herzen stand sie auf und schlich so leise wie möglich aus dem Wohnzimmer.
    Sie entdeckte Beth vor der Tür zum zweiten Schlafzimmer. Cassies Mitbewohnerin lag auf dem Rücken, die Augen offen, blicklos. Sie trug einen pinkfarbenen Baumwollpyjama mit aufgedruckten Kätzchen.
    Auch sie war erschossen worden. Zwei Kugeln in die Brust.
    Stacy überprüfte schnell den Puls der anderen Frau, darauf bedacht, keine Spuren zu verwischen. So wie bei Cassie fand sie kein Lebenszeichen. Sie wandte sich in die Richtung, aus der die Laute gekommen waren.
    Ein Winseln. Jemand kratzte an der Badezimmertür.
    Caesar.
    Leise rief sie den Namen des Hundes. Als er zur Antwort jaulte, öffnete sie vorsichtig die Tür. Der Labrador heulte dankbar auf, sie nahm ihn hoch und bemerkte, dass er auf den Badezimmerboden gemacht hatte. Wie lange war er eingeschlossen gewesen? Hatte Cassie das getan? Oder ihr Mörder? Und warum? Cassie sperrte den Hund nachts eigentlich in den Zwinger.
    Mit dem Hund auf dem Arm durchsuchte Stacy das Apartment, um sicherzugehen, dass der Täter nicht mehr da war, obwohl sie das vom Gefühl her bereits wusste. Sie nahm an, dass er in den wenigen Minuten verschwunden war, die sie benötigt hatte, um von ihrem Bett zur Haustür zu kommen. Sie hatte keine Autotür oder einen startenden Motor gehört, was bedeuten konnte, dass er zu Fuß geflüchtet war – oder auch nicht.
    Sie musste die Polizei rufen, wollte sich aber vorher selbst noch einmal umsehen, bevor sie das Feld überließ. Sie blickte auf die Uhr. Wenn sie bei der Polizei anrief und ein Streifenwagen zufällig in der Nähe war, konnte es sehr schnell gehen.
    Soweit sie es beurteilen konnte, war Cassie zuerst getötet worden, dann Beth. Beth hatte wahrscheinlich die beiden Schüsse gehört und war aus dem Bett gesprungen, um zu sehen, was passiert war. Wahrscheinlich hatte sie die Geräusche nicht gleich als Schüsse identifiziert. Und selbst wenn, wäre sie herausgekommen, um sich zu überzeugen.
    Das erklärte das unberührte Telefon auf dem Nachttisch. Stacy ging da rauf zu und nahm den Hörer ab, nachdem sie einen Zipfel ihrer Pyjamajacke darüber gelegt hatte. An ihrem Ohr ertönte das Freizeichen.
    Stacy ging alle Möglichkeiten durch. Die Wohnung sah nicht so aus, als wären Diebe eingedrungen. Die Tür war nicht aufgebrochen worden. Cassie hatte den Killer selbst hereingebeten. Er – oder sie – war ein Freund oder Bekannter gewesen. Jemand, den sie erwartet hatte. Oder zumindest kannte. Vielleicht hatte der Mörder sie dazu veranlasst, den Hund einzusperren?
    Sie hob sich die Fragen für später auf und wählte 911. „Zweifacher Mord“, sagte sie. „City Park Avenue 1174.“ Und dann setzte sie sich auf den Boden, Caesar fest an sich gedrückt, und weinte.

2. KAPITEL
    Montag, 28. Februar 2005
    1:50 Uhr
    Detective Spencer Malone parkte seinen kirschroten, liebevoll gepflegten 1977er Chevy Camaro vor dem Doppelhaus in der City Park Avenue. Sein älterer Bruder John hatte den Wagen vor einigen Jahren gekauft. Er war sein ganzer Stolz gewesen, bis er geheiratet und Kinder bekommen hatte, die andauernd von Kinderkrippen und Geburtstagspartys hin und zurück transportiert werden mussten.
    Nun war der Wagen Spencers ganzer Stolz.
    Spencer beobachtete das Gebäude durch die Windschutzscheibe. Die Polizeibeamten hatten den Tatort bereits abgesperrt. Gelbes Signalband zog sich über die leicht durchhängende vordere Veranda. Einer der Beamten stand direkt davor und registrierte die Ankommenden und den Zeitpunkt, wann sie das Haus betraten.
    Spencer kniff die Augen zusammen, als er den Kollegen erkannte, ein Neuling im dritten Jahr und einer von denen, die ihn am stärksten belastet hatten.
    Connelly. Dieses Arschloch.
    Spencer atmete tief durch, um sein leicht aufbrausendes Temperament zu zügeln, durch das er bereits in zu viele Schlägereien

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