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Spiel nach meinen Regeln

Spiel nach meinen Regeln

Titel: Spiel nach meinen Regeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Belle
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nicht im Klaren. Doch schon bald dachte ich nicht mehr daran und hörte Pippa zu, welche die Bedeutung einiger Fahnen und Markierungsbojen erklärte, die wir unterwegs gesehen hatten. Als Malcolm mit der Faust auf den Tisch schlug, meinte ich deshalb, er wolle verkünden, wie es morgen weitergehe. Tilly und Pippa verstummten sogleich. Er ergriff das Wort.
    «Die Verhandlung ist eröffnet.»
    Tilly blickte nervös zum Nachbartisch. Dort saß eine Gruppe junger Leute, die sehr ernst dabei zuschauten, wie einer der ihren mit komplizierten Gesten unter Zuhilfenahme eines Salz-streuers ein Manöver erklärte. Niemand beachtete uns. Tillys Miene ließ erahnen, worum es bei der gehen würde. Malcolm fuhr fort.
    «Alles in allem war das kein schlechter Tag. Keine nennens-werten technischen Fehler. Du aber, Tilly, meine Liebe, solltest auf deine Ausdrucksweise achten. Ich fürchte, du bist fällig.»
    Sie ließ den Kopf hängen.
    «Ja, Daddy.»
    Mir verkrampfte sich der Magen. Wenn sie wegen Fluchens bestraft wurde, dann gab es ein Dutzend Gründe, mich ebenfalls zu züchtigen. Es war unausweichlich, und ich wusste nicht, ob ich den Mut aufbringen würde, mich zu weigern, oder ob ich es selbst wollte.
    «Du, Pippa, hast dir eine kleine Widersetzlichkeit zuschulden kommen lassen ...»
    «Nein! Das ist ungerecht! Ich –»
    Unvermittelt hielt sie inne, ihre Empörung machte Bestürzung Platz. Er lachte.
    «Das reicht jedoch nicht aus, um Maßnahmen zu ergreifen, wollte ich gerade sagen. Mir zu widersprechen hingegen ...»
    Sie zog eine Schnute. Er lachte leise in sich hinein und trank von seinem Drink. Als er sich mir zuwandte, musste ich die Schenkel zusammenpressen, um ein Unglück zu verhüten.
    «Wie ich schon sagte, Chrissy, Sie haben Ihre Sache gut gemacht, verdammt gut für ein Greenhorn. Deshalb gehen Sie leer aus, oder begehen Sie eine Dummheit?»
    Das war eine Frage, die vom empörten Schnaufen der beiden Frauen untermalt war. Beide funkelten mich wütend an. Ich zuckte die Schultern und wusste nicht, was ich tun sollte.
    Malcolm schnalzte enttäuscht mit der Zunge.
    «Nun, wie Sie wollen. Es ist Ihr Spiel. Dann wollen wir uns erst einmal im Ferryboat stärken, bevor wir an Bord den Abend beschließen. Prost.»
    Er hob das Glas und kippte alles in einem Zug hinunter. Pippa tat desgleichen. Tillys Glas war bereits leer. Sie würden den Hintern versohlt bekommen. Ich nicht. Ich war noch einmal davongekommen.
    Ich verspürte noch immer einen Anflug der gleichen Besorgnis, die sich in ihren Gesichtern widerspiegelte. Obwohl es ihnen Spaß machte, bereitete es ihnen offenbar auch Angst, und allmählich begriff ich, wie das Ganze funktionierte. Die Lust hatte Unterwerfung, Schmerz und Erniedrigung zur Vorbe-dingung, deshalb waren ihre Gefühle aufrichtig. Ich empfand ganz ähnlich, obwohl ich vorerst nichts zu befürchten hatte.
    Die Bedrohung aber blieb bestehen, und die Vorstellung, dabei zuzuschauen und zu wissen, dass auch ich schon bald der gleichen Behandlung unterzogen würde, veranlasste mich, unruhig auf dem Stuhl umherzurutschen. Meine Nippel waren steif geworden, was sich peinlicherweise nicht verbergen ließ. Auch bei den beiden Frauen sah man trotz der dicken Wollpullover die Brustwarzen.
    Malcolm ging neue Drinks holen, während wir drei in nervösem Schweigen am Tisch sitzen blieben. Schließlich sprach Pippa mich an.
    «Du hättest es verdient.»
    «Warum?»
    «Dafür gibt's zahllose Gründe. Er hätte dich auch reinlegen können, wie eben mich. Vielleicht schont er dich ja für Michael.»
    Sofort hatte ich einen Kloß im Hals, und in meinem Bauch flatterte es wie verrückt.
    «Für Michael? Was soll das heißen?»
    Ich wusste genau, was sie meinte, wollte es aber aus ihrem Mund hören und die köstliche Angst auskosten, die ihre Bemerkung ausgelöst hatte. Pippa fuhr fort.
    «Ich wundere mich, dass er nicht hier ist, aber er wird schon noch auftauchen, und dann wirst du feststellen, dass es eine lange Liste von Verfehlungen gibt, für die du büßen musst.»
    «Ach, Gott!»
    Pippa lachte. Tilly schmollte noch immer.
    «Wenigstens wird sie nicht das Tauende zu spüren bekommen.
    Ich hatte ganz vergessen, dass es bei mir schon das zehnte Mal ist.»
    «Unsinn, du hast es genau gewusst! Bei jeder zehnten Verfehlung vertrimmt er uns nämlich mit dem Tauende, Chrissy.»
    «Tut das nicht furchtbar weh?»
    Tilly schüttelte mit gespielter Verzweiflung den Kopf. Pippa vergewisserte sich, dass am

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