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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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ihn die Gelegenheit. Er hat sie genutzt, um für das Stück alles zu bekommen, was er wollte. Ohne dies hätte Nancy nie eingewilligt, ihn das Stück schreiben oder die Hauptrolle übernehmen zu lassen. Und sie hätte auch nie die Ausstattung finanziert, auf die er so viel Wert legte. Er glaubte, nur mit einer sensationellen Aufführung könne er Dupré in ein Schultheater locken.«
    Ich schüttelte den Kopf darüber, wie blind ich gewesen war. »Ich habe die Vorgänge völlig falsch bewertet. Ich habe geglaubt, sie sei total in ihn verknallt und tue alles, um ihn zu kriegen.«
    »Meine kleine Zynikerin«, sagte Alan und zwinkerte mir liebevoll zu.
    Colins Miene verfinsterte sich, und er wandte sich demonstrativ wieder mir zu. »Dann ist alles sehr schnell gegangen. Zuerst sind Sie aufgetaucht und haben die beiden gezwungen, den Probenplan zu ändern. Für Roland war das eine Katastrophe. Das Musical musste perfekt sein, und sie hatten nur noch wenig Zeit, bis die Filmcrew wieder von dannen zog. Dann haben Sie ihm auch noch die Chance auf eine kleine Filmrolle vor der Nase weggeschnappt.«
    »Das habe ich nicht«, protestierte ich.
    »Aus seiner Sicht schon. Nancy hat ausgesagt, dass er darüber einfach nicht hinwegkam. Als dann in dem Park gefilmt werden sollte, verließ Roland die Theaterprobe und fuhr zum Drehort mit der vagen Vorstellung, Ihre Spieler könnten vielleicht scheitern, und dann wäre er zur Stelle, um die Dienste des Schultheaters anzubieten. Zu Ihrem Unglück ließ man ihn zum Haupteingang nicht hinein, so dass er sich auf Umwegen heranschleichen musste. Als er Sie mutterseelenallein telefonieren sah, hat er Sie angegriffen.«
    Mir fiel wieder ein, wie blindwütig er auf mich eingeschlagen hatte. »Er muss wahnsinnig gewesen sein.«
    Colin schüttelte den Kopf. »Das sagt man immer, wenn ein Verbrecher etwas tut, was man nicht versteht. Ich sehe das anders. Er hatte ein Ziel und tat alles, um es zu erreichen. Dabei waren Sie ihm im Weg. Er entschloss sich, Sie zu beseitigen. Es ist ein Wunder, dass er es nicht zu Ende gebracht hat. Das ist kein Irrsinn. Es ist pure kriminelle Energie.«
    Jetzt schauten beide Männer auf mich, Alan mit tiefem Mitgefühl, Colin … mit unergründlicher Miene.
    »Und Laura? War sie ihm auch im Weg?«
    »Nancy Wales sagt, davon wüsste sie nichts. Im juristischen Sinne stimmt das wahrscheinlich sogar, aber ich denke, als sie davon erfuhr, war ihr sofort klar, dass es Roland getan hatte. Inzwischen haben wir ermittelt, dass Mrs. Esperanza – Laura – fast den ganzen Abend am Telefon gesessen und mit Beamten der Schulbehörde und anderen wichtigen Leuten gesprochen hatte. Nach deren Aussage war sie empört darüber, dass ein Lehrer in einer Schulaufführung mitspielt. Außerdem hat sie Nancy beschuldigt, die Finanzen ihrer Abteilung manipuliert und die Bestimmungen für außerunterrichtliche Tätigkeit verletzt zu haben. Sie hat lange gebraucht, aber schließlich hatte sie einige überzeugt, dagegen einzuschreiten. Sie hat von ihrem Handy aus angerufen, so dass wir nicht wissen, wo sie sich aufgehalten hat, als sie telefonierte. Der letzte Anruf ist gegen 20.00 Uhr abends abgegangen. Ihr Mann hatte Nachtschicht. Da sie niemand zu Hause erwartete, hatte sie es offenbar nicht eilig, die Schule zu verlassen. Ich gehe davon aus, dass sie wohl von ihrem Klassenraum aus telefoniert hat und auf dem Heimweg vielleicht nicht der Versuchungwiderstehen konnte, noch einmal in den Theatersaal zu schauen.«
    Ich schlug die Hände vors Gesicht. Bei der Vorstellung wurde mir ganz schlecht.
    Da klingelte Alans Telefon – eine willkommene Unterbrechung. Alan wollte es schon ausschalten, runzelte aber die Brauen, als er die Nummer des Anrufers sah.
    »Es ist meine Assistentin, die weiß, dass sie mich am Wochenende nur in äußersten Notfällen stören darf. Ich muss das Gespräch wohl annehmen«, sagte er entschuldigend.
    »Natürlich. Du kannst in mein Schlafzimmer gehen, wenn du ungestört telefonieren willst«, sagte ich.
    Er nickte, aber statt meiner Empfehlung zu folgen, ging er in Richtung Küche und durch die Schiebetür auf die Terrasse hinaus.
    Wir saßen eine Weile schweigend, Colin sah zu Alan hin, ich zu ihm.
    »Wie hältst du das aus?«, fragte ich ihn schließlich. Darüber zerbrach ich mir schon seit längerem den Kopf. »Jeden Tag mit Mord und Totschlag zu tun zu haben. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man so etwas erträgt.«
    Er stand auf und wechselte auf den Platz,

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