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Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Titel: Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Wein
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war, erhält er Anschuldigungen oder auch schwere Vorwürfe. Das ist auch ein Grund dafür, dass ein Torwart eine ausgeglichene, selbstbewusste und ruhige Person sein sollte! Er sollte auf seine technischen, physischen und auch auf seine kognitiven und visuellen Fähigkeiten vertrauen und sie so spielnahe wie irgend möglich mit häufigem Training Schritt für Schritt verbessern sowie sein Selbstbewusstsein ständig durch positives Sprechen mit sich selbst aufbauen.
    „ Die Fähigkeit, auch unter Druck ohne Anspannung spielen zu können, ist sehr häufig ein entscheidender Faktor für die Leistung eines Spielers. “
    Während des Spiels sollte ein Torwart Ruhe und Zuversicht auf seine Mitspieler ausstrahlen, um damit ihre Leistung positiv zu beeinflussen. Seine starke Persönlichkeit und sein Selbstbewusstsein können aber auch dazu führen, dass ihm der Gegner beim Angriffsabschluss mehr Aufmerksamkeit schenkt als seinem Torschuss.
    Ein unsicherer und nervös wirkender Torwart, der in der Entscheidungsfindung langsam oder unentschlossen agiert, kann, bedingt durch seine Mängel und Unzulänglichkeiten, auch die Leistung seiner Mitspieler negativ beeinflussen. So werden seine Abwehr- und Mittelfeldspieler wahrscheinlich weniger Risikobereitschaft in der Offensive zeigen, weil sie Angst haben, dem Gegner beim Konterangriff eine Blöße zu geben.
    Nur diese wenigen Bemerkungen erklären bereits, warum jede durchschnittlich starke Mannschaft mit einem hervorragenden Torwart gewinnen oder zumindest ein Unentschieden gegen eine viel stärkere Mannschaft mit einem weniger geschickten Torwart erreichen kann.
    „ Ein Torwart muss Ruhe ausstrahlen. Er muss aber aufpassen, dass er dabei nicht einschläft.
    Sepp Maier “
    Um seine wichtige Aufgabe erfolgreich zu lösen, muss der Torwart bestimmte psychophysische Fähigkeiten besitzen, die ihn von seinen Mitspielern im Feld unterscheiden.
1.1 Schnelligkeit
    Vielleicht die wichtigste physische Fähigkeit eines Torwarts ist seine Schnelligkeit: besonders die Reaktionsschnelligkeit, die Beschleunigungsfähigkeit und die Fähigkeit, schnell Bewegungen ausführen zu können. Ein überdurchschnittliches Niveau in diesen Fähigkeiten ermöglicht es dem Torwart, Torschüsse von mehr als 130 km/h abzuwehren oder den in den freien Raum gepassten Ball im Duell gegen einen Angreifer vor diesem zu erreichen.
    Jedoch ist die Schnelligkeit nicht die einzige physische Leistungskomponente, sondern sie sollte sich mit einer hervorragenden Koordination , mit Flexibilität und anderen, hier beschriebenen Fähigkeiten verbinden.
1.2 Wahrnehmung und Entscheidungsfindung
    Um seine Schnelligkeit auch zum richtigen Zeitpunkt abrufen zu können, ist es unbedingt erforderlich, dass der Torwart die Fähigkeit besitzt, eine mehr oder weniger einfache Spielsituation auch richtig lesen oder beurteilen zu können. Dazu muss er vor seinem Eingreifen mit seinen Augen alle wichtigen Informationen über den Ball (Geschwindigkeit, Höhe, Effet), über seine Gegner und seine Mitspieler erfassen, diese dann schnell bis zur Entscheidungsfindung verarbeiten, um dann in der dritten Phase seiner Abwehraktion bestmöglichst agieren zu können. Das verlangt vom Torwart, dass er auch in der Lage ist, die gegnerischen Angriffsaktionen korrekt vorauszusehen. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass nicht nur die verschiedenen visuellen Qualitäten der Wahrnehmung eines Torwarts geschult werden, sondern auch gleichzeitig sein Wissen über Fußball und insbesondere sein Verständnis über das, was sich vor seinem Tor abspielt. Ein Fehler in der Wahrnehmung führt zwangsläufig zu einer fehlerhaften Entscheidung des Torwarts, womit eine perfekte technische Abwehr an Bedeutung verliert.
    Die Art und Weise, wie ein Torhüter das Spiel lesen oder analysieren kann, entscheidet häufig über seinen Erfolg und Misserfolg. Je mehr Erfahrung und Wissen der Torwart hat, desto mehr wird er in der Lage sein, seine Konzentration und seine visuelle Aufmerksamkeit (Fokus) auf die wichtigsten Informationsquellen zu lenken. Torwartexperten haben eine bessere visuelle Suchstrategie als junge Torhüter, die meistens nur den Ball im Auge haben und dabei vergessen, dass auch die Positionen und die Bewegungen der Gegner und Mitspieler ohne Ball von Bedeutung sind.
    Aus diesem Grunde sollte es eine wichtige Rolle des Trainers sein, im Torhütertraining nur den leistungsrelevanten Informationen besondere Aufmerksamkeit zu schenken, was besonders

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