Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

kleineren Fußball-7-Feld können die 11- und 12-Jährigen so Fußball spielen, wie es normalerweise auch die Erwachsenen tun, weil die geringere Spielerzahl sowohl die Kommunikation als auch die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten erleichtert. Im Fußball 7 wird weniger gegen den Ball („Ballgedresche”), als vielmehr mit dem Ball gespielt, als das im Spiel 11:11 der Fall ist.
Die Spieler lernen, dank Fußball 7, den Raum und die Zeit, zwei sehr wichtige Parameter für die Spielleistung, besser zu beherrschen als im regulären Fußballspiel.
Jeder Spieler hat mehr Erfolgserlebnisse, da im Fußball 7 nicht nur die Wahrnehmung, sondern auch die Entscheidungsfindung durch die geringere Spielerzahl und auch die technische Ausführung der gedachten Handlung durch den kleineren und leichteren Ball erleichtert wird.
Die weniger komplexen Spielsituationen im Fußball 7 führen dazu, dass sich der Spieler häufig selbst korrigieren kann, ohne dabei auf die Hilfe des Trainers angewiesen zu sein, wie es im Fußball mit 11 Spielern in einer Mannschaft der Fall ist.
Fußball 7 entspricht den Wünschen und Erwartungen der 11- und 12-Jährigen.
Fußball 7 erlaubt eine effektivere Talentsichtung, weil es für den Talentsucher viel leichter ist, die Mängel und Stärken eines Spielers zu beurteilen.
Mit Zunahme der Spieldauer werden die weniger talentierten Spieler, die dann noch frischer sind, immer wichtiger, weil sie nun mehr zum Spiel beitragen können. Dadurch machen sie im Fußball-7-Wettspiel eher Fortschritte, als wenn sie im Fußball 11 mehr am Rande des Spielgeschehens stehen würden.
Der Torwart bekommt durch die ihm angepassten Torausmaße (6 × 2 m) mehr Selbstvertrauen, da er jetzt viel häufiger in seinen zahlreicheren Interventionen erfolgreich ist.
Der noch in der Ausbildung stehende Jugendtrainer hat trotz seiner geringeren Erfahrungen weniger Probleme, seine kleine Fußball-7-Gruppe von 10 Spielern zu betreuen als einer, der 16 Spieler in seiner Mannschaft hat.
Junge Schiedsrichter unter 20 Jahren können beim Fußball 7 wichtige Erfahrungen in der Anwendung eines vereinfachten Regelwerks sammeln, um später für höhere Aufgaben bestens gerüstet zu sein.
Die Eltern sind zufrieden, weil sie ihre Töchter oder Söhne als Hauptdarsteller des Spiels sehen und häufig Augenzeuge eines nun eher möglichen Torerfolgs ihres Sprösslings sind.
    José Maria Escudero und Dr. José Manuel Palao André s kommmen in ihrer Studie „Incidencia de la modalidad de juego (fútbol 7 y fútbol 11) sobre la utilización de medios técnicos en categorías de formación (11-12 años) (siehe http://www.efdeportes.com/efd74/modal.htm ) zu einigen interessanten Ergebnissen und Schlussfolgerungen, von denen hier einige wenige zitiert und zur Debatte gestellt werden sollen:
Während in einem Spiel mit sieben Spielern durchschnittlich 1.414 Aktionen oder 101 pro Spieler zu beobachten sind, gibt es im Spiel mit 11 Spielern nur 1.309,3 oder 59 Aktionen für jeden der beteiligten 22 Spieler.
57% dieser Aktionen werden im Fußball 7 korrekt ausgeführt, während die Prozentzahl im Fußball 11 nur 43% ist, was bestätigt, dass es im Fußball 11:11 mehr Ballverluste gibt, die besonders durch überhastetes Passen ohne vorhergehende Blickverbindung zustande kommen.
Schlussfolgerungen:
Im Fußball 7 kommt es häufiger zum Angriffsabschluss als im Fußball 11:11.
Im Fußball 7 gibt es mehr Pässe, Ballannahmen, Umspielungsversuche und Ballführungen als im Fußball 11.
Im Fußball 7 gibt es mehr Standardsituationen mit dem ruhenden Ball als im Fußball 11.
Im Fußball 11 gibt es mehr Balleroberungen als im Fußball 7.
Im Fußball 11 wird der Ball viel häufiger ohne vorhergehende Blickverbindung gespielt, als das im Fußball 7 der Fall ist.
Das Spiel des Torwarts hat im Fußball 7 mehr Bedeutung als im Fußball 11. Der Torhüter ist der große Gewinner.
In der technischen Ausführung grundlegender Elemente gibt es im Fußball 7 eine höhere Effektivität als im Fußball 11.
    Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die hier aufgezeigten Kriterien für die Einführung von Fußball 7 dazu führen, es als Wettspiel für die 11- und 12-Jährigen dem Erwachsenenspiel mit 11 Spielern in einer Mannschaft vorzuziehen. Das bestätigt die These, dass wir die Komplexität und den Schwierigkeitsgrad des Fußballspiels den mentalen und körperlichen Fähigkeiten unserer jungen Spieler in jeder Entwicklungsstufe ensprechend gestalten müssen, und die Kinder