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Spin

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Titel: Spin Kostenlos Bücher Online Lesen
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die McIsaacs fünf, sodass wir zu siebzehnt an einem großen, auf Böcke gestellten Tisch in dem an die Küche grenzenden Zimmer saßen. Daraus resultierte ein angenehmer Lärm, der andauerte, bis »Onkel Dan« den Tischsegen ankündigte, worauf sich unverzüglich alle Hände falteten und alle Köpfe senkten.
    Dan Condon war das Alpha-Männchen der Gruppe. Er war groß und ernst, fast düster, auf eine Lincolnsche Weise hässlich. Indem er die Mahlzeit segnete, erinnerte er uns daran, dass es stets wohlgetan sei, einem Fremden Speis und Trank vorzusetzen, selbst in dem Fall, dass dieser Fremde ohne Einladung auf Besuch gekommen sei, Amen.
    Nach der Art, wie die Unterhaltung geführt wurde, schloss ich, dass Bruder Aaron in der Hierarchie an zweiter Stelle stand und mit der Aufgabe betraut war, im Falle von Meinungsverschiedenheiten für klare Verhältnisse zu sorgen. Sowohl Teddy McIsaac als auch Simon ordneten sich ihm unter, hielten sich aber an Condon, wenn es um letztinstanzliche Urteile ging. War die Suppe zu salzig? »Genau richtig«, sagte Condon. Das Wetter in letzter Zeit ziemlich heiß? »Nicht sehr ungewöhnlich in dieser Gegend«, erklärte Condon.
    Die Frauen sprachen kaum und hatten die Augen die meiste Zeit fest auf ihren Teller gerichtet. Condons Gattin war eine kleine, korpulente Frau mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck. Sorleys Frau war beinahe so stattlich wie er selbst und ließ ihrem Lächeln freien Lauf, als das Essen gelobt wurde. McIsaacs Frau sah kaum älter als achtzehn aus, während er sein verdrießliches Gesicht sicherlich schon über vierzig Jahre trug. Keine der Frauen sprach mich direkt an und keine von ihnen wurde mir mit ihrem eigenen Namen vorgestellt. Diane war ein Diamant unter diesen Zirkonen, das war augenfällig – und erklärte wohl auch ihr äußerst zurückhaltendes Benehmen.
    Die Familien waren allesamt Versprengte aus der Jordan-Tabernacle-Gemeinde. Sie seien durchaus nicht die radikalsten Gemeindemitglieder, erläuterte Onkel Dan, nicht so radikal wie diese wilden Dispensationalisten, die sich letztes Jahr nach Saskatchewan abgesetzt hatten, aber sie seien auch nicht lau in ihrem Glauben, so wie Pastor Bob Kobel und seine Truppe von Kompromisslern. Die Familien seien auf die Ranch – Condons Ranch – gezogen, um einige Meilen zwischen sich und die Versuchungen der Stadt zu legen und den letzten Aufruf in klösterlichem Frieden zu erwarten. Bisher, sagte er, sei der Plan aufgegangen.
    Ansonsten konzentrierte sich die Unterhaltung auf einen Lastwagen mit ausgelaugter Batterie, eine noch nicht abgeschlossene Dachreparatur und eine drohende Klärbehälterkrise, und als die Mahlzeit beendet war, war ich genauso erleichtert wie die Kinder (Condon warf einem der Sorley-Mädchen, das allzu freudig aufgeseufzt hatte, einen äußerst strengen Blick zu).
    Sobald das Geschirr abgetragen war – Frauenarbeit auf der Condon-Ranch –, verkündete Simon, dass ich mich nun verabschieden müsse.
    »Macht es Ihnen nichts aus zu fahren, Dr. Dupree?«, fragte Condon. »Es gibt jetzt fast jede Nacht Raubüberfälle.«
    »Ich werde die Fenster geschlossen lassen und das Gaspedal immer schön durchtreten.«
    »Das ist wahrscheinlich das Beste.«
    »Wenn du nichts dagegen hast, Tyler«, sagte Simon, »fahr ich noch bis zum Zaun mit dir mit. An so einem warmen Abend ist es schön, zu Fuß zurückzugehen.«
    Dem konnte ich nur zustimmen.
    Dann stellten sich alle zum herzlichen Abschiednehmen auf. Die Kinder wanden sich, bis ich ihnen die Hand schüttelte und sie entlassen waren. Als Diane an der Reihe war, nickte sie mir zu, schlug aber die Augen nieder, und als ich ihr die Hand gab, nahm sie sie, ohne mich anzusehen.
    Simon fuhr etwa einen halben Kilometer hügelaufwärts mit und zappelte dabei wie jemand, der etwas sagen will, aber doch den Mund hält. Ich ermunterte ihn nicht. Die Abendluft war voller Düfte und relativ kühl. Ich hielt an der Stelle an, die er mir zeigte, vor einem zerbrochenen Zaun und einer Ocatillahecke. »Danke fürs Mitnehmen«, sagte er.
    Als er ausstieg, verharrte er einen Moment an der offenen Tür.
    »Wolltest du noch was sagen?«, fragte ich.
    Er räusperte sich. »Weißt du« – die Stimme kaum lauter als der Wind –, »ich liebe Diane ebenso sehr, wie ich Gott liebe. Ich gebe zu, das klingt blasphemisch, für mich hat es jedenfalls immer so geklungen. Aber ich glaube, dass Gott sie auf die Welt gesetzt hat, damit sie meine Frau wird, und dass das ihr

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