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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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verblüffte und Serena beglückte.
    Zu seiner eigenen Verwunderung duldete er sogar die lüsternen Blicke, die man ihr zuwarf. Sie amüsiert sich, dachte er, und somit erfüllt der Abend seinen Zweck. Aber er schaute immer wieder auf die Uhr.
    Als die Musiker den Saal betraten, unterhielt sich Beau gerade mit Tom und Jane Maxwell. Erbost beobachtete er die Herren, die Serena bedrängten, und unterbrach sich mitten im Satz.
    »Heute abend hast du viele Rivalen«, bemerkte Tom. »Miss Blythe scheint allgemeines Wohlgefallen zu erregen.«
    »Offensichtlich.«
    »Vorhin hat Emma erwähnt, du würdest mit ihr tanzen, Beau«, warf Jane ein.
    »Ja, dazu habe ich mich bereiterklärt, weil das ihr erster großer Ball ist. Bisher hat sie nur ländliche Tanzfeste besucht.«
    »Geh doch zu ihr! Ich glaube, sie wartet auf dich.«
    Belustigt musterte Tom seinen widerstrebenden Freund. »Wenn du’s versprochen hast, darfst du dich nicht davor drücken.«
    »Ich habe nicht gesagt, daß ich sie zum ersten Tanz auffordern werde«, entgegnete Beau.
    »Vielleicht ist ihr das nicht bewußt«, meinte Jane. »Sie schaut jedenfalls herüber. Und da kommt Emma – wild entschlossen.«
    »Wie ich soeben beobachten konnte, weist Serena alle Gentlemen ab, die mit ihr tanzen möchten«, verkündete Emma. »Mein lieber Beau, ich finde, es ist an der Zeit.«
    Er holte tief Atem, als wäre dieser Tanz eine Kapitulation vor einer unbekannten gefährlichen Macht. Dann verneigte er sich vor den Damen und überquerte das blankpolierte Parkett. Die Männer, die Serena umringten, sahen ihren erwartungsvollen Blick und machten ihm Platz. Welche Gefühle die beiden verbanden, war unverkennbar, und alle verstummten.
    Bevor er sich die erforderlichen Worte abrang, gewann Beau den Eindruck, er würde in einen schwarzen Abgrund springen. Aber er war ein Ehrenmann, der sein Versprechen halten mußte. »Darf ich Sie um diesen Tanz bitten, Miss Blythe?«
    Gespannt warteten die Gentlemen auf die Antwort der errötenden jungen Dame, die den berüchtigten Sohn des Herzogs von Seth zum Verlust seiner Wette bewog. Sie lächelte – erst schüchtern, dann strahlend. Und jeder ihrer Bewunderer wünschte, das bezaubernde Lächeln würde ihm gelten. »Ich dachte schon, Sie würden mich niemals fragen, Lord Rochefort. Mißfällt Ihnen die Musik?«
    »Da ich schon so lange nicht mehr getanzt habe, pflege ich solche Klänge zu ignorieren, Miss Blythe.«
    »Aber hoffentlich nicht mich», erwiderte sie leise.
    »Wie könnte ich?« flüsterte er.
    Selbst wenn man nicht über die Wette des Earls informiert gewesen wäre, hätte das schöne Tanzpaar allgemeine Aufmerksamkeit erregt. Sein dunkler Kopf neigte sich zu Serenas blonden Locken hinab, mit einer Zärtlichkeit, die man noch nie an ihm beobachtet hatte. In seinen kraftvollen Armen wirkte Serena wie ein blutjunges, naives, zierliches Mädchen. Die Wangen leicht gerötet, schaute sie zu ihm auf, und die Nähe des wohlbekannten Lebemanns verlieh ihrer Unschuld einen eigenartigen erotischen Reiz.
    »Vermutlich hatte er Miss Blythe erst kennengelemt, als wir die beiden auf der Straße trafen«, wisperte Jane ins Ohr ihres Mannes. »Was für ein exquisites Kleid! Das hat er sicher ausgesucht. Glaubst du immer noch, sie würde ihm ebensowenig bedeuten wie all die anderen Frauen?«
    »Nun muß ich meinen Irrtum wohl oder übel zugeben, Liebling. St. Jules auf dem Tanzparkett – in der Tat, ein sensationeller Anblick.«
    »Besonders sein Arm, besitzergreifend um ihre Taille geschlungen … Und beim Dinner wäre er fast aufgesprungen, weil es der schwedische Konsul gewagt hatte, Serena mit einer sehr persönlichen Bemerkung zu belästigen. Ist dir das aufgefallen?«
    »Nicht nur mir. Alle schnappten nach Luft. Und das hing sicher nicht mit dem Steinbutt in Weißweinsauce zusammen.«
    »Wenn ich bloß mehr über sie wüßte! Bis jetzt haben wir nur herausgefunden, daß sie arm ist.« »Was Beau nicht stört. In dieser Hinsicht ist er erstaunlich liberal eingestellt, trotz des üblen Beigeschmacks, den dieses seit Napoleons Aufstieg gewonnen hat.«
    »Glaubst du sie ist wirklich mit Emma verwandt? Wollen wir Beau und Miss Blythe morgen abend einladen?«
    »Offenbar hast du alle Leute eingeschüchtert, Liebling«, meinte Serena leichthin. »Niemand wagt sich zu uns aufs Tanzparkett.«
    »Nur weil die Gentlemen vollauf damit beschäftigt sind, dich anzuschmachten. Da fällt mir ein – ich verbiete dir, noch ein einziges Wort mit

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