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Spione auf Burg Schreckenstein

Spione auf Burg Schreckenstein

Titel: Spione auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Linkshänder, sondern auch Linkskauer“, sagte er.
    „Nein, zauberhaft!“ kreischte plötzlich Fräulein Doktor Horn. „Und wie Sie das erzählen, Graf!“
    „Superb!“ brummte Dampfwalze, gar nicht leise. Mücke trat neben Jean und flüsterte: „Die erste Flasche ist ihr ganz gut bekommen. Machen Sie die zweite auf!“
    Vornehm, aber sichtlich belustigt, startete Jean mit der zweiten Flasche.
    „Mann, macht die Salami Durst!“ klagte Andi. Doch dagegen war vorgesorgt. In zwei Karaffen hatte Jean Apfel- und Traubensaft bereitgestellt, dazu schwere geschliffene Gläser.
    „Bis jetzt unser vornehmster Streich!“ bemerkte Stephan.
    „Seht euch die Horn an!“ Die Rektorin trank gerade und lachte anschließend schrill. Mauersäge stellte sein Glas weg, zog seine Schnupftabaksdose aus der Tasche und nahm eine Prise. Auf die friderizianische Art: zwischen zwei Fingern. Auf dieselbe Weise griff auch Fräulein Doktor Horn zu und saugte das dunkelbraune Kraut ein.
    „Funktioniert noch recht ordentlich, der alte Staubsauger!“ lästerte Andi.
    „Irre superb!“ alberte Klaus.
    Da hielt sich die Rektorin an Mauersäges Arm fest, verdrehte die Augen und musste niesen. Und noch einmal.
    „Sie hat den Rückwärtsgang erwischt!“ kommentierte Hans-Jürgen, während Fräulein Doktor Horn sich überschwänglich entschuldigte.
    Jean kräuselte entsetzt die Stirn, doch er schenkte nach. Sofort nippte sie wieder.
    „Jetzt ist sie fällig!“ Klaus schaltete seinen Recorder ein.
    Tangomusik erklang und laut rief er: „Damenwahl!“
    Die Ritter mussten sich wieder abwenden, um nicht herauszuplatzen. Einer allerdings hatte nichts zu lachen: Fräulein Doktor Horns Liebling.
    „Wenn ein Schreckensteiner ,Damenwahl’ ruft, tanze ich selbstverständlich mit einem Schreckensteiner!“ rief sie, trat an das Büfett und grapschte sich den verdutzten Stephan.
    „Ziemlich total superb!“ flüsterte Ottokar. „Schaut nur, wie sie ihn in die Kurve schiebt.“
    „Das kostet den Führerschein!“ lästerte Mücke.
    Die Ritter bogen sich. Sie hatten Schwierigkeiten mit dem Schlucken. Kartoffel- und Salamistückchen flogen durch die Gegend.
    Mauersäge kippte ein Glas allein. Dann näherte er sich zwinkernd dem Tanzpaar und befreite Stephan durch Händeklatschen von seinem Schicksal. Etwas steifbeinig übernahm er die aufgekratzte Rektorin und drehte sie im Kreis, was ihr noch weniger bekam als der Wein. Sie fing an, die Melodie mitzusummen und rief schließlich „Das ist wirklich ein Streich, Graf! Einfach superb. So beschwingt war ich schon lange nicht mehr.“

    „Beschwipst!“ korrigierte Jean mit todernstem Gesicht.
    „Was soll das schlechte Leben!“ Andi griff nach dem großen Löffel und lud sich noch einen Teller voll.
    Ottokar trank Traubensaft, Hans-Jürgen Apfelsaft, Dampfwalze beides und er tanzte auch dazu. Das wenigstens allein. Dieter und Klaus dagegen imitierten das Tanzpaar Mauersäge/Horn. Dabei lag die Rektorin längst wieder in ihrem Sessel und starrte traumverloren an die Decke.
    Stephan und Andi, beide randvoll, fischten mit spitzen Fingern Salamistückchen aus den Schüsseln.
    Mücke beugte sich zu Mauersäge hinunter. „Superb, Graf!“ flüsterte er ihm zu. Da kam Andi von der anderen Seite.
    „Den vollen Lehrkörper werden Sie hier behalten müssen!“ gab er zu bedenken.
    Mauersäge lächelte verklärt. „Das ist mein Streich!“
    „Ich muss mich jetzt legen!“ stöhnte Klaus. „Sonst fällt alles raus.“
    „Ja, gehen wir“, stimmte Stephan zu.
    Mücke japste: „Mann! Ich glaub, morgen riech ich vor lauter Salami keinen Knoblauch mehr!“
     
     
     

Ein Schreck fürs Leben
     
    Wenn was klappen soll, muss man’s selber machen! Wie recht Ottokar mit diesem Ausspruch hatte, erlebte er selbst auf überzeugende Weise. Mitternacht war vorüber, als er wach wurde und zuerst nicht wusste, wo er sich befand, bis er mit der tastenden Hand gegen das Schaltbrett an der Wand stieß. Kaum hatte das schlaftrunkene Bewusstsein den Ort ermittelt, meldete es auch den Zustand: Irgendwas war anders als sonst. Noch ehe er richtig begriff, was er tat, gab die Schaltzentrale im Gehirn seinen Muskeln einen Befehl. Ottokar schwang sich aus dem Bett, verließ das Zimmer, wetzte mit Bauchgrimmen jener Tür entgegen, hinter der er Linderung erhoffen durfte.
    Er hatte gerade in einer der dort befindlichen Kabinen Platz genommen, da beschimpfte ihn sein nunmehr vollends waches Bewusstsein: Idiot! Wer trinkt auch

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