Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)
sie ihn. „Du hast die Tür geöffnet – und klar, jetzt sind sie eben alle da.“
„Das mit der Tür stimmt schon. Aber ich hatte gedacht, es schaut mal einzeln jemand vorbei. Und nicht alle auf einmal.“
„Damit musst du jetzt leben.“ Sie umarmte ihn. „So ist es eben im Familienleben, Jack. Da gilt oft: alles oder nichts. Aber es macht auch sehr viel Spaß.“
„Na, wollen wir’s dir mal glauben.“ Er gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Ich habe Hunger.“
„Essen ist ja zum Glück genug da.“
Jack schüttelte den Kopf. „Ich habe aber auf etwas anderes Appetit“, flüsterte er vielsagend.
Schmunzelnd drohte sie ihm mit dem Zeigefinger. „Das gibt’s erst heute Abend, wenn wir wieder alleine sind.“ Sie ergriff seine Hand und zog ihn mit in Richtung Speisezimmer. „Komm, gehen wir zu deiner Familie.“
Plötzlich tauchte überraschend Jacks Mutter Angela auf. Sie war völlig verdattert, als sie die ganze Familie Kincaid hier versammelt sah. Sie wollte sich schon wieder schnell davonmachen, als Elizabeth sie ansprach und zur Seite zog. Starr vor Schreck beobachtete Jack die Szene. Beide Frauen waren angespannt, was er nur zu gut nachvollziehen konnte. Die Ehefrau des Toten und seine Geliebte – konnte das gut gehen? Er wusste nicht recht, ob er beschwichtigend eingreifen sollte oder darauf vertrauen, dass die beiden Frauen ihre Probleme allein regelten.
„Vertrau einfach meiner Mom“, riet RJ, der Jacks Unruhe bemerkt hatte und ihm jetzt freundschaftlich auf die Schulter klopfte. „Sie weiß: Wenn sie dich in der Familie haben will, muss sie auch ihre Differenzen mit deiner Mutter beilegen. Ich verspreche dir, sie macht es auf jeden Fall nicht schlimmer. Wer weiß, wenn die beiden sich besser kennenlernen, können sie die alten Geschichten vielleicht aufarbeiten. Außerdem vereint sie die Trauer um Dad. Schließlich haben sie beide ihn geliebt.“
Gebannt beobachtete Jack, wie beide Frauen in Tränen ausbrachen und sich dann umarmten. „Eure Mutter ist wirklich eine außergewöhnliche Frau“, sagte er anerkennend. „Es gehört schon Größe dazu, sich so mit der Geliebten des eigenen Ehemanns zu versöhnen.“
„Ja, sie ist wirklich einmalig“, stellte RJ stolz fest.
Nachdem jetzt auch Angela in die Runde aufgenommen war, begaben sie sich alle zum Essen an den großen Tisch. Ursprünglich hatte Jack befürchtet, dass bei diesem ersten gemeinsamen Essen eine gewisse Befangenheit herrschen würde, aber das war nicht der Fall. Der Umgangston war schon jetzt freundlich, und Jack war sich sicher, dass sie sehr bald zu einer richtigen Familie zusammenwachsen würden.
Er erfuhr viel über die Kincaids, was er vorher noch nicht gewusst hatte. So zum Beispiel, dass das Baby, das Lily und Daniel erwarteten, ein Junge werden würde. Da die beiden bisher nur standesamtlich geheiratet hatten, um Kara mit ihrer Hochzeit nicht die Schau zu stehlen, wollten sie die große Feier im Oktober nachholen. Interessant fand Jack auch, dass Karas Ehemann Eli zuerst mit Laurel verlobt gewesen war. Er fand auf den ersten Blick, dass Eli und Laurel wirklich nicht gut zusammenpassten. Zum Glück hatte das Schicksal helfend eingegriffen, um die richtigen Paare zusammenzuführen. Laurel strahlte vor Liebesglück, und ihr Ehemann Rakin verkündete, dass er der Firma dank seiner Kontakte in den Nahen Osten interessante neue Geschäfte vermitteln konnte.
Die größte Überraschung war es, als RJ und Brooke verkündeten, dass auch sie ein Baby erwarteten. Als Elizabeth das hörte, legte sie Messer und Gabel beiseite und musterte nacheinander mit gespielt strengem Blick ihre Kinder. „Offenbar habe ich euch das nicht richtig erklärt“, meinte sie. „Also hört gut zu. Erst heiratet man, und dann kommt die Schwangerschaft. Nicht andersherum. So wird das in Zukunft gemacht, ist das klar?“
Lily und Brooke tauschten verschmitzte Blicke aus. „Ja, Mom“, sagten sie wie aus einem Munde.
„Oh, jetzt habe ich schon Mom gesagt“, gab Brooke schuldbewusst zu. „Eigentlich müsste ich damit ja bis zur Hochzeit warten, damit du wirklich meine Schwiegermutter bist.“
„Nein, nein, das geht schon in Ordnung“, erwiderte Elizabeth, und Tränen der Rührung traten ihr in die Augen. „Ich höre das gerne. Schon jetzt. Und ich freue mich, dass noch ein Enkelkind unterwegs ist.“ Sie nahm ihr Besteck wieder in die Hand. „Auch aus einer Schwangerschaft ohne Eheschließung kann etwas Gutes erwachsen.“ Bei
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