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Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition)

Titel: Spionin in schwarzer Spitze (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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fragte sie nach: „Und in welcher Angelegenheit bitte?“
    „Das geht Sie rein gar nichts an. Wo ist ihr Büro? Hören Sie, ich frage nur einmal. Wenn Sie mir die Zusammenarbeit verweigern, haben Sie die längste Zeit hier gearbeitet.“
    Verängstigt schaute die Empfangsdame ihn an. Einen Augenblick lang dachte Jack, dass sie ihm aus Loyalität zu Nikki die Antwort verweigern würde. Doch dann knickte sie ein. „Zweiter Stock, Zimmer 210“, sagte sie zerknirscht.
    „Sie werden sie nicht benachrichtigen, dass ich komme. Ist das klar?“
    „Ja, Sir.“
    Einen Moment lang überlegte Jack, ob er den Fahrstuhl oder die Treppe nehmen sollte. Lieber die Treppe. Da lief er weniger Gefahr, einem Kincaid zu begegnen. Wer wusste schon, was sonst passieren würde? So, wie seine Stimmung jetzt war, würde er sich vielleicht sogar zu Gewalttätigkeiten hinreißen lassen.
    Schnell hatte er Nikkis Büro gefunden. Die Tür war offen, und Nikki stand vor dem großen Fenster, das einen überwältigenden Blick auf den Hafen bot. Doch dafür schien sie im Moment keine Augen zu haben. Ihr Kopf war gesenkt, und alle Last der Welt schien auf ihren Schultern zu ruhen. Er kannte sie jetzt schon einige Monate, aber noch nie hatte er sie so erschöpft und niedergeschlagen gesehen.
    Sie hatte ihr Haar hochgesteckt, dadurch sah man ihren Nacken, der bleich war und schutzlos wirkte. Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster fielen, verloren sich in ihrem tiefschwarzen Haar. Sie trug ein königsblaues Kostüm, das einerseits zu einer Geschäftsfrau passte, andererseits aber ihre verlockenden Formen nicht verbarg. Er hatte selbst gesehen, wie sie das Kostüm heute Morgen angezogen hatte, wusste auch, welche Dessous sie darunter anhatte. Und er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er heute Morgen in Versuchung gewesen war, ihr diese Dessous wieder auszuziehen und Nikki zurück zu sich ins Bett zu holen.
    Blitzschnell unterdrückte er das in ihm aufkeimende Begehren, mit einer Entschlossenheit, für die er im Geschäftsleben bekannt war. Für die ihn seine Konkurrenten fürchteten, aber auch respektierten.
    Nikki hatte ihn verraten, betrogen, und das würde er ihr wohl nie verzeihen können. Jetzt würde er herausfinden, wie weit dieser Betrug ging. Und was der Grund dafür war. Er trat ein und schloss die Tür, drehte sogar den von innen steckenden Schlüssel um, damit sie ungestört waren.
    Nikki zuckte zusammen und fuhr herum. Ihr Gesichtsausdruck bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Insgeheim hatte er immer noch gehofft, es gäbe eine vernünftige, eine harmlose Erklärung dafür, dass sie bei der Kincaid Group war. Doch jetzt, da er ihren schuldbewussten Blick sah, hatte er keinen Zweifel mehr, und das Gefühl eines riesigen Verlustes überfiel ihn.
    „Jack …“
    „Ich glaube, du hast mir etwas verheimlicht, Nikki. Wichtige Informationen, die du mir eigentlich schon vor Monaten hättest geben müssen.“ Er wagte es nicht, näher zu treten. Nicht bevor er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte. „Möchtest du dein Versäumnis jetzt vielleicht wiedergutmachen?“
    „Ich … ich kann alles erklären.“
    Trotz seiner Anspannung musste er lachen. „Wie oft das wohl schon eine Frau zu einem Mann gesagt hat? Allerdings liegt da meistens ein anderer Mann in ihrem Bett, wenn diese Worte fallen.“
    „Umgekehrt passiert es sicher mindestens genauso oft“, gab Nikki zurück. „Der Mann sagt es, wenn seine Frau unerwartet nach Hause kommt und ihn beim Seitensprung erwischt.“ Bedauernd senkte sie den Kopf und kam zum Thema zurück. „Es tut mir leid, Jack. Unter den gegebenen Umständen hört es sich natürlich lächerlich an, wenn ich sage, dass ich alles erklären kann.“
    Er lehnte sich gegen die geschlossene Tür und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe mich damals schon gleich gefragt, warum du bei der Read-and-Write-Junggesellenversteigerung freiwillig so viel für mich zahlen wolltest. Du hast gesagt, du hast auf mich geboten, weil sonst keiner etwas bieten wollte. Aber inzwischen glaube ich, dass ein ausgeklügelter Plan dahintersteckte. Ein Plan der Kincaids. So konntest du mir nahe sein, ohne dass ich misstrauisch wurde – und mich ausspionieren. Wirklich gar nicht so dumm.“
    Verärgert hielt sie eine Hand in die Höhe. „Halt, halt, jetzt mal langsam. Wenn du wirklich glaubst, dass ich im Auftrag der Kincaids auf dich geboten habe …“
    „Du hast tausend Dollar geboten, während sonst

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