Splitter im Auge - Kriminalroman
seinen Spruch erzählt hast, er habe genug Zeit unter der Erde verbracht, da hab’ ich mir gedacht, dass er bestimmt nicht in einer Dose auf dem Grund der Nordsee liegen will. Das hier ist seine Asche.«
Nachdem er begriffen hatte, was gerade ablief, musste Steiger lachen. »Und wie bist du da drangekommen?«
»Die Urne war beim Bestatter. Ich bin hingegangen, hab’ ihm meine Geschichte erzählt und gefragt, ob ich mal ’ne Stunde mit meinem Vater allein sein könnte. War nicht mal gelogen. Er konnte das verstehen.« Er sah Steiger mit einem traurigen Lächeln an. »Es ist die letzte Chance, dass ich einmal etwas für meinen Vater tun kann.«
Er schraubte die Dose auf und gab sie Steiger.
»Jeder eine Schüppe«, sagte er. »Aber du zuerst, du warst ja auch zuerst da.«
Steiger nahm die Dose und schüttete etwas von der Asche über die Reling, wo das Pulver sofort vom Wind verwirbelt wurde und kleine Strudel bildete.
Er gab die Dose seinem Bruder zurück, der sie einen Augenblick in der Hand hielt und ansah. Dann schleuderte er den Rest in den Wind und sagte: »Gott mit dir.«
Im ersten Augenblick war Steiger überrascht, dann fiel ihm wieder ein, dass Artur bei einem der Treffen erzählt hatte, als Kind mit seiner Mutter immer gebetet zu haben.
Nach wenigen Sekunden war von der Asche seines Vaters über dem Grau des Wassers nichts mehr zu sehen.
Er sah seinen Bruder an, der geradeaus aufs Meer blickte und dem die Tränen liefen.
Aber vielleicht kam das auch vom Wind.
Dank
Es gibt einige Menschen, die an der Entstehung dieses Buches einen Anteil haben.
Auch nach siebenunddreißig Dienstjahren gibt es noch Dinge bei der Polizei, die ich nicht weiß. Es ist beruhigend, dass ich mich in diesen Fällen jederzeit auf die Unterstützung und das Wissen meiner Kolleginnen und Kollegen verlassen kann. Petra Kipp, Christine Schmitt, Ralf Gelhot und besonders Ralf Östermann von der Bielefelder Polizei haben mich in vielen Gesprächen an ihrem großen Erfahrungsschatz u. a. über vermisste Personen, Leitstellenarbeit oder Todesermittlungen teilhaben lassen, wofür ich ihnen von Herzen danke.
Dank auch an meine Kollegen Udo Golabeck und Oliver Schrader, die als alte Ermittler häufig beim morgendlichen Kaffee alles, was ich über den Fall erzählte, reflektierten und mir hilfreiche Rückmeldungen gaben.
Großer Dank auch an Wolfgang Wittrien von der Dortmunder Polizei. Alles, was in diesem Buch über Dortmund steht und richtig ist, verdanke ich ihm. Sollten Fehler dabei sein, gehen diese auf meine Kappe.
Ich danke Jürgen Rogall für das spontane Parallellesen, es war mir eine große Hilfe.
Ein ganz besonderer Dank an meine Lektorin Barbara Heinzius, deren außergewöhnliche persönliche und professionelle Begleitung jede Minute der Zusammenarbeit zu einer reinen Freude machte.
Ganz großer Dank an meine Familie und hier zunächst an unsere Kinder Julia und Lukas, dass sie meine Schreibphasen so wohlwollend und motivierend begleiteten.
Am meisten danke ich aber meiner Frau Elke. Ihre Hilfe und Unterstützung war von den ersten Gedanken zu dieser Geschichte über unzählige Gespräche bis zum letzten Drücken der Entertaste so allumfassend, dass es dieses Buch ohne sie so nicht geben würde.
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