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Spring in den Himmel

Spring in den Himmel

Titel: Spring in den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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weißt doch selbst, wie das ist. Wenn sie einen guten Tag hat, dann ist sie so toll, dass man ihr kaum widerstehen kann.«
    ›Kaum widerstehen kann‹ hallte es in Jaminas Kopf nach. Doch ihr Gefühl weigerte sich zu begreifen, was sie da hörte.
    »Mit keinem anderen Menschen hättest du einen Bungee-Sprung gemacht, nicht mal mit mir, oder?«
    Jamina wusste, dass er recht hatte. Aber ging es jetzt wirklich darum?
    »Mir ist schon klar, dass sie ihre Aussetzer hat, aber sie genießt ihr Leben, jede Sekunde und sie sucht das Abenteuer …«
    »Hör auf!«
    Jaminas Worte klangen scharf. Alexander war sofort still.
    »Geh rauf zu ihr und sing ihr das Loblied. Sie hört's bestimmt lieber als ich.«
    Alexander rückte etwas näher und sah sie bittend an.
    »Ich will nichts mehr von ihr, glaub mir.«
    »Ist sie dir nun doch ein bisschen zu kompliziert?«
    Jamina kannte diesen sarkastischen Ton nicht von sich. Aber wie sollte sie sonst reagieren?
    »Ich möchte dich bitten, mir zu verzeihen.«
    Das kam nun doch überraschend. Jamina sah ihn fragend an.
    »Okay, ich bin auch auf sie reingefallen, genau wie du. Aber das ist vorbei.«
    »Gerade eben wolltest du sie noch besuchen.«
    »Um ihr zu sagen, dass ich mich für dich entschieden habe.«
    Jamina stand entschlossen auf.
    »Nett von dir, vielen Dank. Aber vielleicht entscheide ich mich nicht noch mal für dich.«
    Er hielt sie am Handgelenk fest.
    »Bitte, Jamina, da war nicht viel, echt.«
    »Lass mich los.«
    So entschlossen kannte sie sich selbst nicht. An Alexanders Blick konnte sie auch ermessen, wie hart ihre Worte klangen.
    »Du hast dich verändert, Jamina.«
    »Ich nehm's als Kompliment.«

32. Kapitel
    Der weiße Fleck an der Wand, in Postergröße. Die Matratze war verschwunden. Die Gitarre lehnte noch an der Wand. Alexanders Englischlektüre lag da, er hatte sie ihr geschenkt, nachdem er sie nicht mehr brauchte. Sie wollte das Buch in den Papierkorb werfen. Obwohl … was konnte das Buch dafür, dass mit Alexander Schluss war?
    Da hing noch ein Pulli. Wer hatte den zuletzt angehabt? Sie oder Yoyo? Sie schnupperte. Er roch ein bisschen nach Rauch. Also Yoyo. Sie wollte ihn gerade zur Wäsche legen, als es klopfte. Ihre Mutter steckte den Kopf herein.
    »Hast du Zeit für einen Kakao?«
    Jamina überlegte. Was, wenn sie wieder streiten würden? Sie hatte Angst davor.
    »Können wir auf Papa warten?«
    Das Gesicht der Mutter verhärtete sich wieder, dann schüttelte sie den Kopf. »Ich möchte mit dir alleine reden – nur ganz kurz.«
    Seit der Nacht nach dem Unfall gingen sie sehr vorsichtig miteinander um. Der Vater betont liebevoll und aufmerksam. Die Mutter zurückhaltend. Sie war nicht unfreundlich, doch ihr Blick wirkte ratlos. Jamina war erleichtert, dass es diese Familie noch gab. Aber siespürte auch die Enttäuschung darüber, wie einsam und verlassen sie sich in dieser Familie fühlen konnte.
    »Ich habe viel darüber nachgedacht, was mit dir in den letzten Wochen los war – was mit uns allen los war.« Die Mutter konnte ihr nicht in die Augen sehen. Stand auf, kochte Kakao.
    »Wenn du das Gefühl hattest, dass ich dieses fremde Mädchen lieber mochte als dich, dann tut mir das leid. Aber es sollte dir schon klar sein, dass das Unsinn ist.«
    »Du hast immer Partei für Yoyo ergriffen.«
    »Ich habe versucht, dir deutlich zu machen, dass du es zu einfach siehst, wenn du die Schuld nur bei ihr suchst.«
    »Du hast mir nichts geglaubt, wenn ich dir was erzählt habe.«
    »Du warst auch nicht immer aufrichtig.«
    »Nicht schon wieder die Sache mit dem Geld!«
    Die Mutter kam mit zwei Tassen Kakao an den Tisch.
    »Was habe ich denn deiner Meinung nach falsch gemacht?«
    Jamina schwieg. Sie wollte ihre Mutter nicht verletzen. Doch die sah sie ernst an. »Sei wenigstens jetzt offen.«
    »Vielleicht hast du gar nichts falsch gemacht. Aber … früher hatte ich das Gefühl, ihr würdet immer für mich da sein und immer auf meiner Seite stehen und irgendwie …«
    Die Mutter wurde blass: »Das Gefühl hast du verloren.«
    Jamina nickte. Der Mutter traten Tränen in die Augen.
    »Wir können einander nicht mehr vertrauen. Das ist schlimm. Und ich fürchte, es wird einige Zeit dauern, bis wir das wieder schaffen.«
    Wer konnte verstehen, was in ihr vorging? Wahrscheinlich niemand. Aber sie hielt es nicht aus, das alles mit sich allein auszumachen. Sie schickte Sophia eine SMS.
    Ich würde gerne mit dir reden.
    Eine Minute später rief sie schon an.
    »Wie

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