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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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ähnlichem Unsinn. Da ich fürchten musste, dass sie ein Polizeispitzel ist und von meiner unseligen Tochter auf mich angesetzt worden ist, schaltete ich sie aus.«
    »Ja, und ich verstehe jetzt auch, warum«, sagte Justus. »Miss Bennett und Professor Alkurah waren dem verschollenen Tagebuch auf der Spur. Sie folgten Felicias Hinweis auf den Granatstern – aber was sie fanden, waren Sterngranate!« Er wies mit dem Kinn auf die Säcke.
    »Ganz richtig«, sagte Sparing. »Es ist ein bedauerliches Zusammentreffen – obwohl ich zugeben muss, dass mir die feine Ironie nicht verborgen geblieben ist.«
    Jetzt hatte Peter genug von dem hochgestochenen Gefasel. »Schluss damit!«, rief er wütend. »Ich will jetzt wissen, was hier eigentlich gespielt wird! Es ist mir doch völlig egal, ob Sie bergeweise Edelsteine im Keller haben! Was hat das mit uns zu tun? Wo ist denn nun diese verflixte Handschrift oder das Tagebuch oder was immer es ist?«
    Einen Moment lang herrschte verdutztes Schweigen. Dann räusperte sich Justus. »Ich glaube, es gibt kein Tagebuch, Peter.«
    »Jedenfalls nicht hier«, sagte Professor Alkurah bitter. »Hier gibt es nur diese elenden Steine, die uns alle auf eine falsche Spur geführt haben.«
    »Wieso?«, fragte Bob. »Sind sie nicht echt?«
    »Doch«, sagte Mr Sparing. »Sie sind durchaus echt. Und ungefähr eine Million Dollar wert.«
    »Und woher kommen sie?«, fragte Justus. »Ich vermute ja, dass St. Maries in der Nähe von Emerald Creek in Idaho liegt. Und Sie und Ihr schweigsamer Komplize haben die Bank von St. Maries vor ein paar Tagen ausgeraubt. Um genau zu sein, Mittwoch Nacht. Stimmt das?«
    »Beinahe«, sagte Mr Sparing freundlich. »Wir haben einen Transporter der Bank überfallen.«
    »Und Felicia ist Ihnen auf die Schliche gekommen?«
    »Ja. Sie hörte vor einigen Wochen, wie Erroll und ich den Plan besprachen. Ich vermute, dass sie daraufhin im Internet nach jemandem suchte, dem sie ein paar verborgene Hinweise geben konnte, ohne sich selbst zu belasten. Sie traf auf Andromeda – Miss Bennett –, die nach den Begriffen Granat und Stern suchte, und glaubte, eine Detektivin oder Ermittlerin der Polizei entdeckt zu haben. Um möglichst keiner Internetseite nahe zu kommen, die ich im Zuge meiner Planungen und Tarnung vielleicht aufsuchen würde, versteckte sie ihre Hinweise im absurdesten, hirnrissigsten Bereich des Internets überhaupt.«
    »Bei den Gespenstern«, sagte Justus. »Und Miss Bennett glaubte, dem Tagebuch des Astronomen Wilhelm Herschel auf der Spur zu sein.« Er schaute zu Professor Alkurah hin. »Hat sie Ihnen Bescheid gesagt, dass sie glaubte, es gefunden zu haben?«
    Der Professor nickte. »Sie schickte mir eine E-Mail. Sie hatte eine Botschaft erhalten, die sie nicht recht verstand, aber sie hielt es für nötig, noch in derselben Nacht loszufahren und die Sache zu untersuchen. Als ich am Freitag noch nichts von ihr gehört hatte, folgte ich ihrem Hinweis und kam hierher. Und dann nahm mich dieser Verbrecher da gefangen.«
    »Verstehe«, sagte Justus. »Mr Sparing, was haben Sie jetzt mit uns vor?«
    »Ich werde euch natürlich ausschalten«, sagte Sparing ganz gelassen. »Aber nicht hier.« Er zog eine Pistole aus der Tasche. »Erroll, bring sie zum Wagen. Nein, nur die drei Jungs. Professor Alkurah bleibt hier.«
    »Was haben Sie vor, Sie Teufel?«, fauchte Professor Alkurah. »Lassen Sie die Jungen gehen!«
    »Das werde ich natürlich nicht tun. Aber keine Sorge, denen passiert schon nichts. Ich ziehe sie nur für eine Weile aus dem Verkehr.« Er winkte mit der Pistole. »Erroll, raus mit den Kindern.«
    »Und was ist mit dem Professor?«, rief Bob.
    »Geht schon!«, sagte Professor Alkurah und lächelte mühsam. »Mir passiert schon nichts.«
    »Aber –« Bob brach ab, als Erroll ihn am Kragen packte und in den Nebenraum zerrte.
    »Los jetzt! Und du, nimm den Rucksack mit und komm!« Das galt Peter, der sich wie im Traum nach dem Rucksack bückte.
    Und wie in einem endlosen Albtraum gingen sie durch die dunklen Kellerräume zurück. Durch den leeren Raum, durch den Raum mit den Kartoffelsäcken und Apfelkörben, durch die Stahltür, durch den voll gestopften Kellerraum.
    Als sie an der Holztür ankamen, hörten sie den Schuss.
    Es war nur ein einziger Schuss, der ohrenbetäubend laut knallte und dessen Echo sich wie Querschläger in den dunklen Kellerräumen fing.
    Danach herrschte eine ebenso ohrenbetäubende Stille.
    Erroll fing sich als Erster. »Los, die

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