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Spuk im Netz

Spuk im Netz

Titel: Spuk im Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Treppe hoch! Du zuerst, Dicker, und dann du mit dem Rucksack. Und du –«, er griff sich Bob, »– du gehst ganz dicht vor mir. Wenn einer von deinen Freunden oben auf blöde Ideen kommt, kriegst du ein echtes Problem. Klar?«
    Bob konnte nur nicken.
    Wenig später waren sie alle oben. Direkt über ihnen konnten sie noch ein paar Sterne am Himmel erkennen, aber im Osten dämmerte es bereits. Erroll scheuchte sie in den Jeep und auf den Rücksitz. Er selbst blieb draußen, bis Mr Sparing aus dem Keller kam, sorgfältig die Tür schloss und sich auf den Fahrersitz des Jeeps setzte. Dann rutschte er selbst auf den Beifahrersitz und drehte sich sofort so, dass er mit der Pistole auf die drei ??? zielte. Sparing legte einen Gang ein und gab Gas. Das Hoftor stand offen. Weder von Felicia noch von ihrer Mutter war etwas zu sehen.
    »Wo bringen Sie uns hin?«, fragte Justus.
    »Kannst du dir das nicht denken?«, gab Sparing zurück. »Ich bleibe gern beim Altbewährten, und Felicias Unsinn mit Andromeda, Kepheus und so weiter hat mich auf eine Idee gebracht. Ich werfe euch Ketus vor.«
    »Wer ...« Peters Stimme gehorchte ihm nicht ganz. »Wer ist Ketus?«
    »Das Ungeheuer aus der Sage«, sagte Bob heiser und schluckte. »Entweder ein Walfisch oder ein Drache. Auf jeden Fall etwas, das uns ...«
    »Verschlingt«, ergänzte Justus.

Ketus
    Sparing war ein ausgezeichneter Fahrer. Ohne auch nur einmal den Fuß vom Gas zu nehmen, jagte er den Wagen den Berg hinauf und dann zwischen den Felsen wieder herunter ins Tal, das noch in tiefer Dunkelheit lag. Inzwischen war der Mond hinter den Bergen im Westen versunken. Während die drei ??? in dem hüpfenden Wagen kräftig durchgeschüttelt wurden, krallte sich Erroll mit einer Hand an seinem Sitz fest und zielte unverändert weiter mit der Pistole auf die drei Gefangenen. Sie konnten nur beten, dass die Pistole nicht versehentlich losging. Verzweifelt starrten sie durch die Fenster nach draußen. Irgendwo dort musste Morton sein! Oder war er schon weggefahren, um die Polizei zu holen? Morton war jetzt ihre einzige Hoffnung – auch wenn sich keiner der drei ??? vorstellen konnte, was er allein gegen zwei bewaffnete Verbrecher ausrichten konnte.
    Der Jeep schlidderte das letzte Stück hinunter und landete mit einem Satz in einer Staubwolke auf der Straße. Sofort warf Sparing das Lenkrad herum und gab wieder Gas. Der Wagen schoss vorwärts, und Justus, Peter und Bob wurden in die Sitze gedrückt. Weit und breit war keine Spur des Rolls Royce zu sehen.
    In einem weiten Bogen führte die Straße immer tiefer in den Spanish Canyon hinein. Es gab keine Häuser. Das einzige Licht kam von den Scheinwerfern des Jeeps, die einen Kegel in die Dunkelheit schnitten, und vom Schimmer der Dämmerung über den östlichen Bergen. Einmal kam ihnen ein Polizeiauto entgegen, und die drei ??? schöpften ein wenig Hoffnung. Aber Sparing fuhr plötzlich ganz langsam und gesittet, und im Nu war der Polizeiwagen vorbei. Als er außer Sicht war, gab Sparing wieder Gas.
    Nach etwa zehn Minuten sagte Erroll plötzlich: »Da folgt uns jemand.«
    Morton! Sie wagten nicht, sich umzudrehen, aber wieder keimte Hoffnung in ihnen auf. Sparing warf einen Blick in den Rückspiegel und nahm den Fuß vom Gaspedal. »Mal sehen, was er will.«
    Rasch kam der Verfolger näher. Seine Scheinwerfer beleuchteten das Innere des Jeeps. Justus, Peter und Bob hielten den Atem an. War es der Rolls-Royce? Wussten Sparing und Erroll über Morton Bescheid?
    Dann zog der Verfolger nach links und überholte den Jeep. Es war nicht der Rolls-Royce, sondern irgendein normaler Straßenwagen. Der Fahrer beschleunigte, und schon bald war der Wagen um eine Biegung verschwunden.
    »Ganz weit hinten ist noch einer«, meldete Erroll mit einem Blick durch das Rückfenster.
    »Der kann uns egal sein«, sagte Sparing. Kurz danach bog er in einen holprigen Weg ein, der von der Hauptstraße wegführte. Hier änderte sich die Landschaft. Bisher waren sie durch trockenes Felsgebiet gefahren, in dem kaum ein paar stachelige Sträucher wuchsen, aber nun sahen sie Gras zu beiden Seiten der Straße. Es war keine offene Grasfläche, sondern sah eher aus wie viele kleine grasbewachsene Buckel. Sparing fuhr jetzt sehr langsam und vorsichtig. Nach etwa einer Meile tauchten vor ihnen im Licht der Scheinwerfer ein paar graue Holzhäuser auf. Sie wirkten seltsam, und beim Näherkommen erkannten die drei ???, dass sie zum Teil sehr schief standen. Sie sahen aus,

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