Spuk in Rocky Beach
Eisenbahnschie-nen direkt neben dem Pfad konnte man im Gestrüpp nur erahnen. Es war schwer vorstellbar, dass hier einmal Züge entlang fuhren. Nach zweihundert er reichten die Detektive ihren geheimen Treffpunkt. Sie nannten ihn Kaffeekanne, weil er von Weitem tatsächlich danach aussah. Es war ein alter Wasser-tank, aus dem früher die Dampflokomotiven mit Wasser aufgefüllt wurden. Sie stellten ihre Räder ab und kletterten nacheinander die Stahlstufen empor. An der Unterseite der Kaffeekanne öffnete Peter eine Luke und verschwand dahinter. Wenig später hockten alle im Inneren der dicken Tonne.
»Da bin ich mal gespannt«, begann Justus und legte die Papierschnipsel auf eine Holzkiste in der Mitte. Dann versuchten alle gleichzeitig die Puzzleteile zusammenzusetzen. Peter holte aus einem selbst gebauten Regal eine Tube Klebstoff. In ihrem Geheimversteck hatten die drei ??? alles gelagert, was ein guter Detektiv für seine Untersuchungen braucht. Neben Fernglas, Fingerabdruckpulver und Taschenlampen fand sich aber auch die eine oder andere Tüte mit Keksen
oder Gummibärchen. Geduldig klebten sie die passenden Teile säuber-lich auf ein weißes Stück Papier. »Ich hab das Gefühl, Fopsy hat Einiges davon runtergeschluckt. Ich hasse es, wenn am Ende Teile eines Puzzles fehlen«, schimpfte Peter. »Wir können ja Fopsy auf den Bauch drücken. Vielleicht spuckt er die Pappe, wie die Praline wieder aus«, grinste Bob und steckte sich den Finger in den Hals. Justus nahm unbeirrt eine Lupe und untersuchte die fertigen Teile. »Es scheint so etwas wie eine Verpackung zu sein. Zumindest sieht es nicht nach einem Karton vom Mars aus.« Am Ende hielten sie ein merkwürdig zusammengeklebtes Gebilde in der Hand. Peter schüttelte entmutigt den Kopf. »Fopsy hat fast alles aufgefres-sen. Nicht ein Wort ist auf der Verpackung eindeutig zu lesen. Was zum Beispiel kann das hier heißen: ›… schelei …‹? Da fehlen haufenweise Buchstaben.« Bob wischte seine Brille sauber. »Wir können ja Tante Mathilda fragen. Die kennt sich mit fehlen-den Buchstaben aus.« »Wieso kennt die sich damit aus?«, fragte Peter nach. »Weil sie jeden Tag Glücksrad im Fernsehen anguckt«, kicherte Bob.
»Vielleicht sollten wir wirklich jemanden zu Rate ziehen?«, überlegte Justus. »Wir könnten zu Mister Porter fahren. Ich wette, so ein Karton befindet sich bei ihm im Geschäft. Porter hat alles.« Peter betrachtete ihr Werk. »Sag mal, Just, warum machen wir das eigentlich alles? Überall passieren unglaubliche Dinge und wir kleben Papierfetzen zusammen.«
»Ich weiß nicht, wo uns das hinführen wird«, antwortete Justus ruhig. »Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass diese Schnipsel was mit dem Fall zu tun haben.« Als sie eine halbe Stunde später in Rocky Beach ankamen, war der Bereich um den Springbrunnen noch immer abgesperrt. Auch das Becken war noch mit der roten Flüssigkeit gefüllt. Nur aus der Statue von Fred Fireman sprudelte nichts mehr heraus. Neben dem Brunnen hatten zwei Männer in blauen Overalls eine Stahlklappe am Boden geöffnet. Darunter befand sich ein tiefer Schacht. Ein dritter Mann kletterte in diesem Moment aus dem Loch heraus. »Die haben bestimmt gerade das Wasser vom Brunnen abgedreht«, vermutete Bob. Sie stellten ihre Räder vor Porters Warenhaus ab. Im Laden war von der Hektik am Morgen nichts mehr zu spüren.
»Na, Jungs, habt ihr euch auch die Landestelle angeguckt? Seht mal, was man bei mir schon kaufen kann!« Porter hielt ein T-Shirt hoch, auf dem stand: ›UFOs in Rocky Beach. Ich war dabei!‹ Justus schüttelte den Kopf. »Und Sie glauben also tatsächlich, dass dort Außerirdische gelandet sind?« »Ich glaube an gar nichts – außer ans Geschäft. Und die Sache mit den fliegenden Untertassen ist ein gutes Geschäft. Was ist, hab ich auch in XXL.« Justus lehnte dankend ab.
Dann machten sich die drei Detektive auf die Suche nach der Verpackung. Regal um Regal schritten sie ab und verglichen jeden Karton mit ihrem Puzzle. In der Abteilung für Haushaltswaren rannte Peter plötzlich los und zog ein längliches Paket zwischen den Putzmitteln heraus. »Wir haben es!«
Rauchzeichen
Es war eine im Karton verpackte Wäscheleine. Stolz zeigte Peter auf die Vorderseite. »Seht her! Jetzt wissen wir auch, was schelei bedeutet. Hier, Wäscheleine sollte es heißen.« Die drei ??? hatten in der Aufregung gar nicht bemerkt, dass
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