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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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verstehen konnte, worum es bei diesem Streit ging. Und dann war er wieder in den Schlaf geglitten, hatte den Vorfall vergessen.
    Warum kehrte die Erinnerung daran jetzt, zwanzig Jahre später, wieder zurück? Und wer oder was war Morven?
    Die Vergangenheit holte ihn wieder ein, sie ritt auf den Spuren der Schreckgespenster, die er vor langer Zeit bezwungen hatte. Oder glaubte, bezwungen zu haben. Glenn griff nach seinem Trenchcoat und den Autoschlüsseln. Er musste sich im Haus seines Vaters noch einmal genauer umschauen.
     
     
    Noch tropfnass von ihrer Dusche, schlüpfte Candice in den Kimono und zog den Gürtel fest. Sie wollte sich den Klamauk ihrer Katze näher besehen. »Wo bist du, dummes Tier?«, rief sie.
    »Was machst du denn da draußen?«
    Das Wohnzimmer, in das schimmernde grüne Licht des Pools getaucht, wirkte wie ein Aquarium, und nach der heißen Dusche glaubte Candice, zwischen den Möbeln zu schwimmen. In der Eingangshalle stolperte sie über eine zerbrochene Vase. Sie hatte auf einem Podest gestanden, das Huffy offensichtlich erforscht hatte. Candice konnte nur hoffen, dass es kein teures Stück war.
    Sie fuhr regelrecht zusammen, als das Telefon klingelte.
    Und dann rannte sie los. Sie hatte Reed O’Brian in San Francisco die Telefonnummer ihrer Mutter hinterlassen. »Hallo?«, rief sie atemlos in die Sprechmuschel.
    Stille.
    »Hallo?«
    Klick.
    Sie starrte den Hörer an.
    Und dann überfiel sie der Schrecken.
     
     
    Glenn rollte gerade den Wilshire Boulevard hinunter, als sein Handy klingelte. Seine Dienststelle. »Wir haben den Mustang ausfindig gemacht, Detective. War von einer Frau namens Jane Smith gemietet. Sie hat ihn heute Nachmittag zurückgebracht. Keine Spuren zu finden.«
    »Kreditkarte?«
    »Personalausweis und Kreditkarte scheinen gefälscht, Detective.«
    »Schon Nachrichten aus Singapur?«
    »Thibodeau ist noch in der Luft.«
    Glenn stieß einen verhaltenen Fluch aus. Es gab keine Garantie, dass Philo tatsächlich in Singapur landen würde. Er konnte seine Route jederzeit ändern und, wo immer er wollte, wieder auftauchen.
    »Nehmen Sie Kontakt mit Interpol auf. Sagen Sie ihnen, wir brauchen …«
     
     
    Glenns Handy war belegt.
    Candice legte auf und drückte die Wahlwiederholtaste.
    Immer noch belegt!
    Sollte sie den Mann im Streifenwagen verständigen? Aber womöglich war der Anrufer genau darauf aus, um sie zu packen, wenn sie aus dem Haus kam.
    Sie spähte aus dem Fenster. Der Streifenwagen stand immer noch auf Position. Der Polizist hatte sich nicht mehr gerührt, seit sie das letzte Mal hinausgeschaut hatte. Er saß im Schatten. Sie konnte sein Gesicht nicht erkennen. War er vielleicht eingeschlafen? Sollte sie hinausgehen und ihn aufwecken?
    Sie hörte schon wieder ein Geräusch und schwang herum.
    »Huffy?«, rief sie, diesmal um einiges schärfer.
    Keine Reaktion.
    Candices Nackenhaare sträubten sich.
Sie war nicht allein im Haus.
     
     
    Glenn tätigte noch fünf weitere Anrufe von seinem Handy aus. In Los Angeles war es mittlerweile beinahe Mitternacht, auf der anderen Seite des Globus jedoch schon früher Morgen. Dort waren Menschen bereits bei der Arbeit, Menschen, die Philo Thibodeau finden würden.
    Glenn ignorierte das Rückruf-Signal. Wer immer es war, er würde wieder anrufen.
     
     
    Candice kroch durchs Wohnzimmer und griff sich den Feuerhaken. Sie hätte gerne das Licht eingeschaltet. Die Schatten an den Wänden verzerrten alles, es kam ihr so vor, als bewegten sich dreißig Leute auf sie zu. Aber das Licht würde dem Eindringling nur helfen. Unterdessen hatte sich der Poolfilter eingeschaltet, sein beständiges Summen überdeckte jegliches andere Geräusch.
    »Ich habe die Polizei angerufen«, sagte sie absichtlich laut. »Und vor dem Haus steht ein Streifenwagen.«
    Auf Zehenspitzen bewegte sie sich über den Teppichboden, den Feuerhaken geschultert wie ein Schlagmann den Schläger beim Baseball. »Also verschwinden Sie lieber. Hier gibt es nichts zu stehlen.«
    War es etwa die Rothaarige? Hatte sie ihren flotten Mustang heimlich in der Nähe des Hauses geparkt und war, von dem Streifenpolizisten unbemerkt, durch den Garten geschlichen?
    Aber wie war sie hereingekommen?
    Da bemerkte Candice, dass die Hintertür zu dem kleinen Patio offen stand.
    Sie begann zu zittern. Sie schätzte die Entfernung bis zur Haustür. Würde sie es bis nach draußen zu dem Streifenwagen schaffen?
    Er überfiel sie hinterrücks. Sie hatte ihn weder kommen gehört noch

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