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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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gespürt. Kräftige Arme packten sie um die Taille und hoben sie einfach hoch. Der Feuerhaken entglitt ihren Händen. Sie wollte schreien, aber eine verschwitzte Hand hielt ihr den Mund zu.
    »Ganz ruhig!«, zischte er. »Einen Ton, und ich bring dich um.«
    Statt sich nach vorne aus der Umklammerung zu winden, warf Candice sich mit aller Kraft nach hinten. Das brachte den Mann aus dem Gleichgewicht. Er taumelte gegen die Wand und löste dabei seinen Griff. Candice schaffte gerade einen halben Meter, bis er sie am Saum ihres Bademantels packte.
    Sie stürzte zu Boden. Kroch auf allen vieren weiter. Beim Sturz hatte sie ihr Handy fallen lassen. Sie bräuchte nur die Wahlwiederholung zu drücken, und hätte Glenn Masters dran. Aber wo war das Handy?
    Sie trat nach ihrem Angreifer. Da war er bereits über ihr, riss sie an einem Arm in die Höhe und presste ihr die Hand auf den Mund.
    In dem großen Spiegel in der Eingangshalle war sein Spiegelbild zu sehen. Trotz der schummerigen Beleuchtung konnte Candice einiges erkennen. Der Mann hatte eine Stirnglatze, das restliche Haar war lang und in einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden. Seine stämmige, muskulöse Figur steckte in Jeans und Hawaii-Hemd.
    »Wo ist er?«, knurrte er.
    Er nahm die Hand gerade lange genug von ihrem Mund, damit sie antworten konnte. »Wo ist wer?«
    »Der
Stern von Babylon.
«
    »Ich habe keine …«
    Da spürte sie etwas Scharfes an ihrer Kehle, sah etwas im Spiegel aufblitzen. Ein Messer! »Wo
ist er?
« Sein Knoblauchatem stieß sie ab. »Sag’s mir oder es geht dir so wie dem Professor!«
    Candice versuchte Zeit zu gewinnen, aber die Klinge drückte noch fester an ihre Kehle. Er würde sie einfach hier im Haus ihrer Mutter umbringen.
    »Bitte«, flehte sie.
    Die Klinge ritzte ihre Haut. Blut sickerte an ihrem Hals entlang. In Panik schrie sie auf.
    Doch dann, wie sie es in ihrem Selbstverteidigungskurs gelernt hatte, riss sie den Kopf nach hinten und traf den Mann direkt auf das Nasenbein. Für einen kurzen Augenblick löste er seine Umklammerung. Candice rammte ihm den Ellenbogen in die Rippen und rannte um ihr Leben.
    Er kam hinterher.
    Sie schoss zur Haustür hinaus, rannte schreiend die Einfahrt hinunter und hämmerte an die Tür des Streifenwagens. Als sie die Fahrertür aufriss, plumpste der Streifenpolizist von seinem Sitz geradewegs auf die Einfahrt. Candice trat über ihn hinweg, schwang sich hinter das Lenkrad, schlug die Tür zu und verriegelte den Wagen.
    Mit dem Messer in der Hand kam der Mann die Einfahrt heruntergetorkelt und erklomm die Motorhaube. Sein Gesicht war blutüberströmt.
    Die Konsole zwischen den Sitzen war mit jedwedem technischen Schnickschnack ausgestattet, den Candice nicht zu betätigen wusste. Sie drückte alle möglichen Knöpfe und Schalter, griff nach dem Funksprechgerät und schrie hinein. »Hilfe! Ich sitze in einem Streifenwagen, und da ist ein Mann auf meiner Windschutzscheibe.« Sie hieb unaufhörlich auf die Konsole ein, bis plötzlich das Blaulicht ansprang und die umstehenden Bäume und Mauern in grelle Lichtblitze tauchte.
    Eine blecherne Stimme aus dem Gerät: »Ganz ruhig, Ma’am. Wir können Sie nicht verstehen, wenn Sie so schreien. Wo befinden Sie sich?«
    Der Schlüssel steckte im Anlasser. Sie drehte ihn. »Hedgewood!«, brüllte sie, während sie den Gang einlegte. Sobald sich der Streifenwagen in Bewegung setzte, jaulte die Sirene auf.
    Candice gab Gas im Rückwärtsgang, dann trat sie heftig auf die Bremse. Der Mann flog gegen die Windschutzscheibe, verschmierte sie rot. Aber er klammerte sich weiter fest.
    Sie gab wieder Gas, scherte sich nicht, wohin sie fuhr, riss das Lenkrad nach links und nach rechts, sodass der Mann auf der Motorhaube hin und her schwang. »Ich bin ganz oben in Hedgewood Drive. Bel Air! Jemand versucht mich umzubringen!«
    Mit heulender Sirene und zuckendem Blaulicht jagte der Streifenwagen in Schlangenlinien die schmale Straße hinunter, bis er in eine massive alte Eiche krachte, die ganze Jahrhunderte, Erdbeben, Erdrutsche, Waldbrände, brütende Bussarde, Invasionen von Borkenkäfern, Indianer und eifrige Pfadfinder überstanden hatte. Der Mann flog von der Motorhaube, schlug auf dem Boden auf und lag still. Candice brüllte immer noch in das Funksprechgerät, während in der Entfernung eine zweite Sirene aufheulte und der Mensch am anderen Ende des Funkgerätes ihr bedeutete, dass Hilfe unterwegs sei und sie bitte Ruhe bewahren möge. Sie sah, wie sich ihr

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