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Spur der Flammen. Roman

Spur der Flammen. Roman

Titel: Spur der Flammen. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Baskows Großenkel hat dann diese beiden Fundstücke in einem Antiquitätenmagazin angeboten, wo mein Vater sie entdeckte.«
    Ganz gegen seine Absicht leuchteten Konstanines kleine schwarze Augen mit lebhaftem Interesse auf. »Was hoffen Sie denn zu finden? Ein antikes Tontäfelchenarchiv?«
    »Ja, oder irgendeine andere Art von Archiv.«
    »Und was ist dann der
Stern von Babylon?
«
    Glenn musterte den Mann, der ihnen so lange wie ein Geschenk des Himmels erschienen war und sich nun als so unkooperativ erwies, lange und gründlich. Er hatte keine Vorstellung davon, was sich hinter dem
Stern von Babylon
verbarg, ob er ein Ort, ein Objekt, die Überreste eines Tempels, ein himmlisches Ereignis oder ein astronomisches Maß darstellte. Er konnte Elias Konstantine auch nicht verraten, dass sie sich in einem Wettlauf mit einem Mann befanden, der irgendeine Art von Armageddon plante, indem er diese Tontäfelchen als Mittel benutzte. Und so sagte er zu diesem griechisch-orthodoxen Mann mit dem goldenen Kreuz auf der behaarten Brust: »Es ist der Stern von Bethlehem.«
    Konstantine sah nicht, welch konsternierte Blicke Candice und Ian hinter seinem Rücken wechselten. Von plötzlichem Interesse gepackt, beugte sich der Syrer in seinem Stuhl vor. »Einer der Heiligen Drei Könige kam aus Babylon. Steht auf den Tontäfelchen womöglich etwas über die Geburt unseres Heilands, geschrieben von der Hand eines der drei Weisen?«
    »So lautet unsere Theorie.«
    Elias schürzte die Lippen. »Haben Sie diese Karte bei sich?«
    Glenn wandte sich Candice zu, die die Karte aus ihrer Schultertasche nahm. »Es ist eine Fotokopie«, sagte sie beinahe entschuldigend und schaute Glenn verwundert an.
    Konstantine brütete einen Moment lang über der Karte. »Ich kann diese Markierungen nicht zuordnen.«
    »Das können wir auch nicht. Wir nehmen an, das große X markiert den Fundort des Stern von Bethlehem.«
    Konstantine erhob sich. »Ich muss ein paar Telefongespräche führen.«
    Kaum hatte er den Raum verlassen, zischte Candice Glenn zu: »Sie haben ihn angelogen.«
    »Nicht unbedingt. Der
Stern von Babylon ist
in der Tat ein anderer Name für den Stern von Bethlehem, und die Tontäfelchen
könnten
einen Reisebericht der Heiligen Drei Könige enthalten.«
    »Sie haben ihn angelogen!«
    »Wenn man jemanden nicht mit Geld motivieren kann, muss man es mit der Religion versuchen«, sagte er und deutete auf die Ikone des heiligen Demetrius, von dem Konstantine so ehrfürchtig gesprochen hatte.
    »Wir werden vor Sonnenaufgang aufbrechen müssen«, verkündete Konstantine, der sich wieder zu ihnen gesellt hatte. »Bei Nacht zu fahren ist zu riskant. Unsere Straßen«, und damit machte er eine Handbewegung, die alle Unebenheiten, Schlaglöcher, fehlende Ampelanlagen und Straßenmarkierungen, unvorsichtige Fußgänger und rücksichtslose Autofahrer einschloss. Dankbar für die Aussicht auf ein paar Stunden Ruhe ließ Candice sich daraufhin in den Frauentrakt führen, während Ian und Glenn ihre Schlafquartiere im anderen Teil des Hauses bezogen.
     
     
    Bei nachtschlafender Zeit wurden Candice, Glenn und Ian geweckt. Sie stärkten sich mit schwarzem Kaffee und mit Datteln gefüllter Pitta, dann stiegen sie in den kanariengelben Chevrolet. Im Osten verfärbte sich der Himmel rosarot.
    Sie fuhren in drei Wagen: Konstantine und seine Gäste im ersten mit Moussa am Steuer, die anderen beiden Wagen hatten Benzinkanister, Reservereifen, Treibriemen und Ersatzteile an Bord. Von Damaskus nach Palmyra ging es durch unwegsames Gebiet, und es gab nur eine einzige Tankstelle auf der Strecke. Autopannen, hatte Konstantine mit ernster Miene erklärt, seien auf dieser Strecke so häufig wie Sandflöhe.
    Durch schmale gewundene Wohnstraßen ging es hinunter ins Tal, vorbei an ummauerten Gärten, eleganten Mausoleen, verschwiegenen Cafés. Sie folgten dem Fluss, passierten Verwaltungsgebäude, Botschaften, Luxushotels und den Universitätskomplex. Auf dem breiten Boulevard herrschte wenig Verkehr, nur ein paar Bauern zuckelten auf ihren Eselkarren zum Markt.
    Als sie den Fluss überquerten und das wuchtige Nationalmuseum passierten, klingelte Konstantines Handy. Nach wenigen Worten sagte er: »Wir werden verfolgt.« Er bellte einen knappen Befehl ins Telefon und gab dann Moussa Anweisung, an der nächsten Kreuzung abzubiegen.
    Moussa riss das Lenkrad nach links und preschte die An-Nasre-Avenue hinunter auf das Zentralpostamt und einen verlassenen Taxistand zu. Die

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