Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spuren im Nichts

Spuren im Nichts

Titel: Spuren im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
sehen, der zu guter Letzt ins Institut zurück führte. »Ich verstehe einfach nicht«, sagte sie, »warum sie nicht antworten. Ich würde meinen, dass sie über die Valiant reden wollen, wenn schon nichts anderes.«
    Er zuckte die Schultern. »Wer kann das sagen? Vielleicht denken sie, wir sind gekommen, um ein zweites Schiff zu entführen, sobald es sich zeigt. Oder vielleicht verstehen sie einfach nicht, was wir wollen. Vielleicht reicht es nicht aus, immer nur Bilder zu senden.«
    »Was würde denn reichen?«
    »Ich weiß es nicht. Wie lautet die Botschaft?«
    »Hallo«, sagte sie. »Es tut uns Leid.«
    »Dann sollten wir sie vielleicht darüber informieren, dass wir die Valiant an Bord haben …«
    »Ja.« Sie dachte über seine Worte nach. »Du könntest Recht haben, Matt. Wir haben bisher wirklich nicht viel mehr getan, als …«
    »Eine Menge Bilder zu senden. Vielleicht sollten wir ihnen das Schiff zeigen.«
    Sie rief Ali auf der Brücke an. »Wann findet ihr nächster Scan statt?«
    »Wir hatten gerade einen.«
    »Kommen sie immer noch in Intervallen von dreiundsechzig Minuten?«
    »Exakt.«
    »Wie viel Zeit bleibt uns noch, bis die RS Dauntless längsseits geht?«
    »Eineinhalb Stunden. Mehr oder weniger.«
    »Dann ist vielleicht noch genug Zeit«, sagte sie.
    »Zeit wofür?«, fragten Matt und Ali gleichzeitig.
    »Um nach draußen zu gehen. Ali, kannst du es einrichten, dass wir im Schatten des Planeten sind, wenn der nächste Scan kommt? Wir brauchen jeden Schutz vor der Strahlung der Sonne, den wir kriegen können.«
     
    Matt gefiel die Idee nicht, doch er hatte ihrer Entschlossenheit nichts entgegenzusetzen. »Dann gehe ich eben mit dir«, sagte er.
    »Warst du je draußen im All?«
    »Du vielleicht?«
    Am anderen Ende des Gangs führte eine Treppe zu einer Luftschleuse hinauf. Kim und Matt nahmen die Valiant aus der Vitrine und stellten sie auf den Boden, nachdem Kim sie vorsichtig in Plastik eingehüllt hatte.
    Ali versuchte von der Brücke aus, sie von ihrem Vorhaben abzubringen. »Keiner von euch beiden hat Erfahrung mit Arbeiten außerhalb des Schiffes«, sagte er. »Es ist gefährlich. Es ist sowieso sinnlos. Ich wünschte, ich könnte euch diesen Irrsinn ausreden.«
    Kim bedankte sich dafür, dass er sich um sie sorgte. »Trotzdem, wir müssen es versuchen«, beharrte sie. »Uns bleibt keine andere Möglichkeit.« Sie trugen das Schiff zur Luftschleuse hinauf, nahmen zwei Druckanzüge und zogen sich um.
    Ali kam zu ihnen und überzeugte sich, dass sie alles richtig gemacht hatten. Er redete noch ein wenig mehr auf sie ein, doch am Ende musste er eingestehen, dass er an ihrer Stelle das Gleiche tun würde. »Wir kommen sowieso nicht mehr hierher«, sagte er.
    Dann zog er sich auf die Treppe zurück, und Kim evakuierte die Luftschleuse.
    »Wenn schon nichts anderes, dann ist der Zeitpunkt gut gewählt«, sagte er durch das Anzugradio. »Der nächste Scan ist in acht Minuten fällig. Was erwartest du eigentlich, was dort draußen passiert?«
    »Wir hoffen, den Außerirdischen die Hände zu schütteln«, sagte sie.
    Die Außenluke der Luftschleuse glitt auf. Kim und Matt gingen nach draußen. Es war, als würden sie mitten in der Nacht auf einem Dach herumlaufen.
    Die obere Sektion des Rumpfes war flach und rechteckig und von einem hüfthohen Geländer gesäumt. Sie befanden sich noch immer im künstlichen Schwerefeld des Schiffes.
    Kim stellte die Valiant ab, ging zur Brüstung und blickte über die Seite nach unten. Es war schwindelerregend. Sie fühlte sich wie auf dem Gipfel eines unendlich hohen Gebäudes, dessen Fundament im Nichts verloren war. Der Gasriese mit seinen Ringen und Monden lag zur Linken und schützte sie vor der Strahlung der Sonne. »Was passiert, wenn ich über das Geländer falle?«, fragte sie Ali.
    »Nichts«, antwortete er. »Du wirst nicht fallen. Du würdest davonschweben. Also ist es wahrscheinlich keine schlechte Idee, wenn du dich nicht zu nah an den Rand wagst.«
    Matt blieb in der Mitte des Dachs bei der Valiant.
    »Noch eine Minute bis zum nächsten Scan.«
    Kim ging zurück und legte Matt die Hand auf die Schulter. Er blickte sie verloren an. »Möchtest du mir helfen?«
    »Sicher.«
    »In Ordnung.« Sie entfernte das Plastik von der Valiant. Unter ihrer Anleitung nahm er eine Seite des Mikroschiffs, sie die andere, und gemeinsam hoben sie es hoch. »Ganz hoch«, sagte sie. Sie hoben es schulterhoch und dann über ihre Köpfe.
    Ali zählte die Sekunden bis zum

Weitere Kostenlose Bücher