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ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt

Titel: ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Martin
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Urinneren,
begriff sie staunend. Also hatten die Neo-Puristen in einer Sache wohl recht: Es gab tatsächlich eine in Vergessenheit geratene Frühphase trillscher Raumfahrt. Eine, an die sich schon zur Zeit von Dax erster Wirtin Lela niemand mehr erinnert hatte
.
    Als wäre der Urinnere, mit dem sie vereinigt war, zufrieden mit der Menge an Antworten, die sie hier bekommen hatte, fand sich Dax plötzlich in einer abermals ganz neuen Umgebung wieder.
    Das Raumschiff und der blaue Planet verschwanden, ersetzt durch einen sterilen weißen Raum, dessen fest verschlossene Fenster auf einen stillen See hinausgingen. Ein paar Boote schipperten vergnügt über das azurblaue Wasser, kleine Häuser säumten in der Ferne das Ufer
.
    Irgendwie wusste Dax, dass sie sich auf Kurl befand und Jahrhunderte verstrichen waren, seit das erste Kolonialschiff seine Lebendfracht hier abgesetzt hatte, auf dass sie die erste gänzlich aus vereinigten Trills bestehende Gesellschaft forme
.
    Und sie wusste mit absoluter Gewissheit, dass sich diese kürzlich dramatisch verändert hatte
.
    Dax wandte sich vom Fenster ab und sah sich um. Sie befand sich in einem dem Anschein nach äußerst gut ausgestatteten Labor. Zwei Trill in weißen Kitteln, ein Mann und eine Frau, experimentierten gerade höchst konzentriert mit einem braunen, faltigen Symbionten. Dieser lag in einem flachen Becken voller Nährflüssigkeit, das sich auf dem Tisch vor ihnen befand
.
    »Es ist so friedlich da draußen«, sagte Dax und deutete auf den See hinter sich
.
    Die andere Frau schnaubte. »Das wird nicht lange so bleiben. Es sei denn, wir finden schnellstens einen Weg, dieses verfluchte Virus zu neutralisieren.«
    Das Virus. Ja. Es musste der zufällige Nachkomme eines Proteinmoleküls eines einheimischen Organismus sein. Dax wusste, dass ihm bereits über zehn Prozent der fünfzehn Millionen Kolonisten zum Opfer gefallen waren. Bilder ihrer grausamen, blutigen Fiebertode, symbiotische Unterbrechungen, die durch Isoboraminmangel hervorgerufen wurden, und vollständige RDNAL-Zusammenbrüche kamen ihr ins Gedächtnis. Es waren erschreckend lebhafte Erinnerungen an Erinnerungen, und sie berührten Dax zutiefst. Offensichtlich hatte das Virus nicht jeden auf Kurl befallen können, andernfalls wären diese Erinnerungen nie in die tiefen Becken der Urinneren gelangt
.
    Dax wusste außerdem, dass die Symbionten bislang am Anfälligsten dafür waren. Doch niemand hatte herausgefunden, wie und warum es zu den Infektionen kam. Man hoffte auf ein Heilmittel
.
    Und das Labor war eines der wichtigsten Zentren dieser Hoffnung
.
    Dax beobachtete, wie der Mann ein Hypo vorbereitete und es dem Symbionten injizierte. Das kleine wurmförmige Wesen zuckte mehrmals, während die Frau einen Scanner über es führte. Dann betrachtete sie die Anzeigen und lächelte Dax und den Mann schließlich an
.
    »Die RDNAL-Sequenzen werden stärker und reparieren sich selbst, wie wir es in den Simulationen sahen«, sagte sie froh. »Noch ein paar Genomjustierungen, und ich glaube, die Symbionten sind komplett immun.«
    Der Mann erwiderte ihr Lächeln, wenn auch merklich schwächer. »Wollen wir’s hoffen.«
    Die Weißkittel verschwanden und …
    … Dax war plötzlich in einem anderen Zimmer
.
    Auf einem Operationstisch lag ein junger Mann. Dax erkannte ihn sofort als einen auf seine erste Vereinigung Wartenden. Zwei in OP-Kittel gewandete Mediziner hoben vorsichtig einen Symbionten hoch, brachten ihn aber nicht zum Bauch, sondern zum offenen Mund des Mannes. Aufgrund ihrer Forschungen glaubten die Kurlaner, eine Symbiose könne effektiver sein, wenn sie eine direkte Verbindung zum Hirnstamm des Wirts erhalte
.
    Dax fand, der Symbiont sah seltsam aus. Seine Wurmform unterschied sich nicht von der anderer, doch war sein Körper deutlich blasser. Kleine stachelige Fühler gingen von seinem »Kopf« ab. Die, so wusste Dax, brauchte er, um seinen Weg durch den Rachen des Wirtes zu finden

    Minuten später war die Vereinigung vollzogen. Der Mann setzte sich auf. Er lächelte. Dann öffnete er die Augen
.
    Schmerz und Wahnsinn brannten in ihnen, und ein langer Speichelfaden rann ihm aus dem Mund. Irgendetwas war beim Modifizieren des Immunsystems des Symbionten ganz eindeutig schiefgelaufen

    Bevor Dax sich entsetzt abwenden konnte, veränderte sich die Szenerie erneut. Die Erinnerungsvignetten, die einer oder mehrere der Urinneren ihr offenbarten, wurden nun kürzer, folgten schneller aufeinander,

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