ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
Vos-Symbiont.
Endlich erschienen Dateieinträge auf dem Bildschirm. Bashir überflog sie schnell. Der Symbiont Vos war vor etwa fünfundzwanzig Jahren mit Duhan Weckna vereinigt worden. Der vereinigte Trill war 2373 in die Symbiosekommission aufgenommen worden. Wie Dr. Torvin gesagt hatte, hatte man Vos etwa ein Jahr später wieder seines Postens enthoben. Er stand im Verdacht finanzorientierter Straftaten. Und seine Akte endete so abrupt, als habe Vos nach Beginn der Ermittlungen gegen ihn einfach aufgehört zu existieren.
Bashir fluchte. Wenn er nicht bald einen Verweis auf Bethan Roas scheinbar verlorengegangene Forschungsergebnisse fand, gab es für die Hunderten von Trill, deren Verbindung zu ihren Symbionten durch die Strahlungsschäden getrennt worden war, keine Hoffnung mehr.
Langsam stand er auf und verließ das Büro. Glas knirschte unter seinen Sohlen.
Dr. Torvin hatte gesagt, Bashirs Hilfe wäre in anderen Bereichen des Krankenhauses eher von Nutzen. Mit jeder Sekunde, die Bashir nach den offenkundig nicht existenten Unterlagen Bethan Roas suchte, gefährdete er die Leben der Patienten.
Trill kann es sich nicht leisten, heute noch mehr Bewohner zu verlieren
, dachte er niedergeschlagen.
Dann trat er ins kühle Treppenhaus und begann den Abstieg. Zurück in die Hölle, die ihn unten erwartete.
Kapitel 13
Die Morgensonne schien bereits auf die fernen schneebedeckten Gipfel, als Ranul Keru am Höhleneingang stand und mit wachsender Nervosität die Menge betrachtete, die sich auf der Ebene versammelt hatte. In der halben Stunde, seit Ezri Dax in die Symbiontenbecken getaucht war, waren die Demonstranten immer wilder geworden.
»Was stachelt die nur so an?«, fragte er General Taulin Cyl. Dieser stand auf einem Felsvorsprung und unterhielt sich mit einem der Wachsoldaten.
»Wissen wir nicht«, antwortete Cyl. »Wir konnten allerdings einige Rädelsführer ausmachen. Nach der Häufigkeit zu urteilen, mit der diese auf ihre Chronometer sehen, rechnen sie wohl damit, dass bald etwas geschieht.«
»Koordinierte Angriffe?«, fragte Keru. »Gehen Sie etwa gegen andere Brutbecken oder die Symbiosekommission vor?«
Cyl verzog das Gesicht. »Leider sind unsere Komm-Kanäle weiterhin blockiert. Wir wissen nicht, was andernorts geschieht, und ich bezweifle, dass jemand außerhalb von Mak’ala überhaupt empfängt, was wir senden.«
Keru beobachtete die Menge. Manche dieser Personen passten zum Profil des verwirrten, wutentbrannten unvereinigten Revoluzzers, doch viele auch nicht. Einige Protestler hielten Schilder in die Höhe, auf denen Slogans wie VEREINT FÜR DIE RECHTE UNVEREINIGTER und MEINE TOCHTER VERDIENT AUCH EINEN SYMBIONTEN! standen. Wenig überraschend, sympathisierten auch Vereinigte mit der Sache der unvereinigten Mehrheit. Wie jeder Wächter, der die Probezeit des Ordens überdauerte, verstand auch Keru, wie unfair die Segen der Symbiose in seinem Volk, dem man es seit der Geburt als erstrebenswert eintrichterte, ein respektiertes Glied in der großen Gedächtniskette zu werden, verteilt wurden. Keru wusste nur keine bessere Alternative. Es gab viele Humanoide mit dem Wunsch nach einer Vereinigung, aber im Vergleich nur eine Handvoll verfügbarer Symbionten. Und die brauchten Kerus Schutz, nun mehr denn je.
Die Makel unserer Gesellschaft sind nicht ihre Schuld, sondern unsere. Wenn wir eine fairere Welt haben wollen, müssen wir Humanoiden sie bauen
. Keru wusste, dass er nicht allein mit dieser Meinung war. Viele der hier in Mak’ala und in den Städten versammelten Demonstranten strebten nach einem Wandel in Trills gesellschaftlichen Strukturen. Keru störte sich nur an den Mitteln, die sie dafür anwendeten, nicht an ihren Zielen.
Ein Poltern riss ihn aus seinen Gedanken. Es kam von der Felswand, die sich zum Gipfel des Berges erhob, in den Mak’ala eingegraben war. Als Keru sich umdrehte und den Blick hob, sah er kleine Steine über einen nahen Vorsprung rollen. Seine Nackenhaare stellten sich auf.
»General! Über uns!«
Keru zählte schnell nach. Neun Personen, Männer und Frauen in grauer paramilitärischer Kleidung, seilten sich gerade an der Wand ab und kamen ihnen entgegen. Einige waren auffallend bewaffnet. Vermutlich hatten sie sich unbemerkt auf den Felsgipfel oder an eine andere nahe Stelle beamen lassen. Ihr überraschendes Erscheinen hatte ihnen offensichtlich geholfen, das kleine Wachkontingent zu übertölpeln, das Cyl auf der Hochebene postiert hatte.
Der General und
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