ST - Die Welten von DS9 3: Trill - Unvereinigt
»
Selbstverständlich
höre ich Sie. Ich wurde überfallen, aber das wird schon wieder. Ich bin Arzt und …«
Sie ging neben ihm in die Hocke und nahm Verbandszeug aus dem Medikit, das über ihrer Schulter hing. »Sie waren
bewusstlos
, Sir. Lassen Sie mich mal sehen.«
Bewusstlos?
Bashir erinnerte sich nicht daran. Aber würde er das überhaupt?
»Die gute Nachricht ist, es steht besser um Sie, als es den Anschein macht«, sagte die Schwester mit grimmigem Lächeln. Sie nahm ein weißes Tuch und wischte ihm angetrocknetes Blut von der Nase. Dann ließ sie eine bitter riechende Flüssigkeit in sein Auge tropfen.
»Danke für die aufbauenden Worte«, brummte Bashir. Das Medikament schmerzte. »Sie können echt gut mit Patienten.«
»Sie sehen ja, wie hektisch es hier ist«, erwiderte sie. »Da fehlt die Zeit für Nettigkeiten.« Sie nahm ein Hypospray und gab einige Codes ein.
Kaum hatte sie das Gerät an seinem Hals angesetzt, spürte Bashir einen Energieschub.
Sakarnel
, dachte er.
Ich hätte zwar etwas anderes verabreicht. Aber wenigstens bringt es mich wieder auf die Beine
. »Ich bin Arzt in der Sternenflotte. Ich kann Ihnen hier helfen.«
»Genau das hab ich auch gedacht«, sagte sie. »Die Uniform verrät Sie.« Dann deutete sie auf sein Gesicht. »Ihre Verletzungen sind nicht lebensbedrohlich, aber Sie werden noch einige Tage nachwirken.«
»Wie lange war ich außer Gefecht?«, fragte er. »Weiß die Polizei schon mehr über die Bomben?«
Die Schwester betrachtete ihn kritisch, aber wissbegierig. »Bomben? Wie meinen Sie das?«
Demnach ist es noch nicht zu spät
, begriff Bashir. Hoffnung und Furcht beschleunigten seinen Pulsschlag.
»Inzwischen haben sie
drei
Stück gefunden«
, meldete der Lieutenant. Seine Stimme wetteiferte mit dem statischen Rauschen, das aus Gards Komm-Gerät drang.
Gard stutzte. »Alle in der Nähe des Senatsturmes?«
»Ja, Sir. Man fand sie innerhalb eines Radius von einem halben Kilometer.«
Gards Gedanken überschlugen sich.
Kurzstreckenbomben also. Objekte mit geringer Sprengkraft, die vermutlich das gesamte Umfeld kontaminieren sollen. Ihr Ziel ist die Regierung. Und wahrscheinlich die Symbiosekommission
.
»Lieutenant, lassen Sie die Wacheinheiten der SymKom wissen, dass …«
Das statische Rauschen erreichte seinen Höhepunkt, wurde zum tosenden Inferno. Einen Sekundenbruchteil später gingen sämtliche Lichter im Turbolift des Kommandozentrums aus. Gard war, als spüre er den Angriff körperlich, auch wenn er ihn weder sah noch hörte. Obwohl er sich in einem gesicherten Gebäude befand, hegte er keinen Zweifel daran, was geschehen sein musste: Irgendetwas von dort draußen hatte, und sei es nur teilweise, die dicken, schutzschirmummantelten Wände durchdrungen.
Sein Symbiont bewegte sich unruhig. Der Schmerz war so groß, dass Gard zu Boden fiel und schrie. Sich den Bauch haltend, versuchte er sich zu beruhigen, sein
ganzes
Ich.
Wir werden nicht im Dunkeln sterben. Wir werden nicht im Dunkeln sterben
. Er wiederholte den Gedanken wie ein Mantra.
Dann hob er den Phaser und zielte auf die Lifttür. Er betete, dass die Kabine nicht irgendwo zwischen zwei Stockwerken steckte.
Der Strahl schmolz eine Öffnung in die Tür. Glühendes Metall und Phaserfeuer verbreiteten kurzzeitig eine intensive Helligkeit.
Wir werden nicht im Dunkeln sterben
.
Die Tür gab nach. Draußen konnte er hören, wie Leute schrien und Gegenstände umfielen.
Jirin Tambor hörte etwas klingeln, und dann kamen die Erinnerungen. Binnen einer Nanosekunde war sein Geist voller Bilder. Er spürte die Energie der Explosion über sich hinweg und durch sich hindurch strömen.
Die neurogene Strahlung würde die Verbindung zwischen den Vereinigten und den seltsamen Kreaturen, die in ihren Bäuchen lauerten, trennen.
Er entsann sich, wie er mit seinem kleinen Bruder Kal im Schnee spielte. Kal hatte das Hinfallen zur Kunstform erhoben
.
Bald würden die Vereinigten grauenhafte Schmerzen erleiden und den Würgegriff, in dem sie den Planeten hielten, aufgeben müssen.
Er sah seine erste große Liebe Henenne aus den kalten Wellen des Devritane-Sees steigen. Wasserperlen glänzten auf ihrer Haut, und obwohl sie fror, schenkte sie ihm, der ihr mit einem Handtuch entgegenging, ein strahlendes Lächeln
.
Die Welle würde die Regierung der meisten ihrer Komm-Möglichkeiten berauben, sämtliche Datenspeicher löschen und Schwebewagen wie Waffen ihre Energie nehmen.
Er hörte den Kommissionsdoktor
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