ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
mir.« Ro öffnete ihm die Tür, und er wollte schon zur Bar zurückgehen, als er auf der Schwelle stehen blieb.
Gleich kommt’s …
»Ach, Quark?«
Ich wusste es
. Er drehte sich wieder um. »Ja?«
»Falls Gash die Station noch mal betritt, lasse ich ihn bewachen, verstanden?«
Quark notierte sich in Gedanken, Gash anzurufen. Sie würden sich in Zukunft außerhalb der Station treffen müssen. »Verstanden.«
Dann ging er wirklich zurück in die Bar. Er hatte ein Unternehmen zu leiten …
… und eine Verabredung zum Abendessen zu planen. Ro mochte ihre Beziehung vielleicht platonisch halten wollen, aber das bedeutete nicht, dass er seine Versuche einstellen musste, mehr aus ihr zu machen.
»Und
bleiben
Sie draußen!«
Brunt stolperte hinaus auf die nassen Straßen der Hauptstadt. Der Besitzer seines liebsten
Tongo
-Salons hatte ihn gerade grob vor die Tür gesetzt – dank der Unterstützung eines seltenen minosianischen Gewehrs. Alles wegen des Banns durch die FCA.
Regen prasselte auf Brunts Schädel, floss in seine Ohren und Augen und Nase.
Jahrelang habe
ich
Leute verbannt. Ich wusste gar nicht, wie schlecht es einem danach geht
. Aber warum hätte es ihn kümmern sollen. Er war Liquidator gewesen, und Liquidatoren kümmerte der Markt, nicht das Volk.
Das klingt bedeutend besser, wenn man der Liquidator ist und nicht das Opfer
.
Chek und Dav hatten ihn der FCA ausgeliefert und behauptet, alles sei seine Idee gewesen. Wen interessierte schon, dass Dav den Fälscher besorgt hatte? Wen interessierte, dass Chek Brunt eingeladen hatte? Die Wahrheit war für diese Leute wertlos. Sie brauchten jemanden, dem sie die Schuld geben konnten, einen Sündenbock, durch den sie ihre eigenen ach so wichtigen Profite retten konnten.
Nun, das Leben hat mehr als Profite zu bieten!
Brunt rappelte sich von der nassen Straße auf.
Hab ich das gerade wirklich gedacht? Heiliger Fiskus, ich glaube, der Bann hat mein Hirn in Mitleidenschaft gezogen!
Seit zwei Tagen suchte er schon nach Arbeit, irgendeiner Arbeit, aber niemand stellte ihn ein. Keine Bar heuerte ihn als Kellner an, kein Luftwagen-Service als Fahrer, kein reicher Haushalt als Diener. Brunt sah sich schon gerettet, als er las, dass ein Abfallunternehmen einen Fahrer für einen Föderationssporak suchte – allem Anschein nach hatte die Firma einen gekauft und dafür Gelder verwendet, die angeblich direkt vom klingonischen Kanzler kamen. Brunts erster Job nach der Bannzeremonie würde also im Fahren eines Sporak bestehen. Er hatte tatsächlich geglaubt, dieses rare Talent könne den Bann vergessen machen, auch wenn der Gedanke absurd war, der Sporak stamme von Kanzler Martok.
Doch selbst die Abfallleute hatten Brunt nicht haben wollen.
War denn
alles
verloren? Er hatte noch zehn Barren Latinum. Der Große Nagus hatte ihm in seiner grenzenlosen Blödheit erlaubt, sie zu behalten.
Wie ich ihn hasse. Das ist alles seine Schuld – seine und die seiner unerträglichen Sippe. Oh, was sehne ich mich nach der guten alten Zeit von Zeks Regentschaft, als Ferengi noch gefürchtet und respektiert wurden. Jetzt sind wir ein Witz, dank dieser Hexe, die Zek Lügen in die großen Ohren wispert und uns ihrem idiotischen Sohn, dem Großen Nagus, überlässt. Vom Rest der Bande ganz zu schweigen – Quark und seine lächerliche Bar, Nog und sein Posten in der Sternenflotte. Die Sternenflotte! Pah!
»Na, Brunt? Kein Glück mehr?«
Brunt sah auf und machte im
frippernden
Regen einen Unterstand aus. Von dort war die tiefe Stimme erklungen. Einen Moment später erkannte er auch das Gesicht jenseits des Kraftfelds, das den Unterstand trocken hielt.
Gaila.
Noch so einer aus dieser elenden Sippe
.
»Was willst du, Gaila?«
»Reden.«
»Ich hab dir nichts zu sagen.«
»Oh, ich denke schon.« Er griff in seine Tasche und zog einen Streifen Latinum heraus. Den warf er durch das halbdurchlässige Kraftfeld, und er landete im Dreck vor Brunts Füßen. »Komm rein.«
Brunt bückte sich, ohne nachzudenken. Sollte er das Latinumstück einfach nehmen und seiner Wege gehen?
Was habe ich Gaila schon zu sagen?
Dann erinnerte er sich. Gaila hatte ebenfalls für Chek und Dav gearbeitet. Er war es, der Zek von Risa geholt hatte. Und anders als Chek und Dav
redete
Gaila mit ihm.
Dann sollte ich ihm wenigstens zuhören
.
Er steckte das Stück in den Schlitz neben dem Unterstand. Das Kraftfeld verschwand kurz, und Brunt konnte eintreten.
Kaum war es wieder aktiv, zog er sein Taschentuch aus
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