ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
ein. Dann rief er seine zwei liebsten Dateien auf.
Eine war sein aktuelles Finanzprofil. Es war nicht schlecht, hätte aber natürlich besser sein können. Die Yridianer boten mit angemessener Verbissenheit um die gefälschten grisellanischen Totemembleme, entsprechend hoch fiel Quarks Anteil an den Einnahmen aus. Doch seine Aktien für Chek Pharmazeutik, die er vor Wochen als freundliche Geste gekauft hatte, weil Chek seine Besprechung in der Bar hatte abhalten wollen, waren ins Bodenlose gefallen. Die Schiffsladung Meerzwiebelsirup war teurer als erwartet ausgefallen, weil Balancars neuer Premierminister meinte, Exporte höher besteuern zu müssen, und auch
Kanar
und
Yamok
-Soße hatten preislich zugelegt – dank der neuen Regierung auf Cardassia. Quark hatte aber gehört, dass die neuen Führer auf Mizar alle Steuern abschaffen wollten. Wenn dem so war, kam er bald an mizarianische Nuggets ran, die unter Klingonen als Delikatesse galten – und Klingonen gab es in diesen Tagen noch immer abstoßend viele auf der Station. Im Imperium waren die Nuggets sehr selten, weil sich der Hohe Rat weigerte, Handel mit einer Welt zu betreiben, die so oft erobert wurde. Das, fand Quark, war typisch klingonisch.
Die zweite Datei, die er aufrief, enthielt Brunts finanzielles Profil. Das einzige Latinum, das der Ex-Liquidator noch besaß, waren die zehn Barren aus der Babywette. Die FCA hatte ihn für die Fälschung eines Vertrages öffentlich mit einem Bann belegt und sein Vermögen beschlagnahmt – eine Ironie des Schicksals, aus der Quark unfassbar viel Freude zog.
Er steckte das Padd zurück in seine Jackentasche. Ezri Dax trat ein und setzte sich zu Nog und dessen Assistenten. Quark strich sich übers Ohrläppchen. Hatten Dax und Bashir nicht während dieses Unfugs auf Trill miteinander Schluss gemacht? Falls ja, war Dax wieder Single!
»Hey, Barkeeper! Einen tarkalianischen Tee, bitte.«
Quark drehte sich um und sah Ro an der Bar sitzen. Er fragte sich, wie lange sie schon dort saß, ohne dass er es bemerkt hatte. Odo hatte es ganz genauso gemacht. Er war auch immer in der Bar aufgetaucht wie ein frisch enttarntes Schiff. Aber das hatte Quark aufs Formwandeln geschoben.
Vielleicht
, dachte er nun,
lernt man es aber auch in der Sicherheitsschule
.
»Kommt sofort«, erwiderte er lächelnd und machte sich an die Arbeit.
»Quark, wir müssen reden«, sagte Ro.
»Lass mich nur eben das Getränk …«
»Vergiss das Getränk. Lass uns ein Stück spazieren gehen.«
Das klingt ernst
. Quark mochte es nicht, wenn Frauen ernste Gespräche führen wollten. Die endeten meist übel für den Mann, mit dem sie sie führten.
Ro schwieg, bis sie im Sicherheitsbüro waren. Dort trat sie um ihren Tisch, nahm in ihrem Sessel Platz und schloss die Tür. »Setz dich.«
»Wird das ein Verhör?«, fragte er und blieb vorerst lieber stehen.
»Ich glaube, ich weiß jetzt, warum du Ferenginar verlassen hast, Quark.«
»Ich dachte, dir hat’s da gefallen.«
Ro schnaubte. »Ich hatte mich dran gewöhnt, das war alles. Mit Mühe. Na gut, an die Luftfeuchtigkeit, an nichts anderes. Aber ich verstehe jetzt, warum du gegangen bist. Auf Ferenginar sind nur Ferengi, die einander übers Ohr hauen wollen. Du bist nicht wie die.«
Quark legte die Hände auf die Rückenlehne des Besuchersessels. »Ich muss hier nicht rumstehen und mich beleidigen lassen.«
»Das ist keine Beleidigung. Ich meine ja nicht, dass du nicht auf Profite aus bist – was das angeht, bist du der perfekte Ferengi. Aber du haust nicht gleich jeden übers Ohr. Zumindest nicht auf eine Weise, die dauerhaft wehtut. Antiquitätenbetrug und Preiswucher sind nicht gerade Verbrechen ohne Opfer, aber sie hinterlassen vergleichsweise geringen Schaden.«
Nun war er verwirrt. »Worauf willst du hinaus, Laren?«
Ro atmete tief ein. »In vielerlei Hinsicht bist du die perfekte Verkörperung von Roms neuem Ferenginar – du machst Profit, ohne jemandem wirklich wehzutun.« Sie hob die Hand, bevor er sie unterbrechen konnte. »Sag nicht schon wieder, ich würde dich beleidigen, denn dem ist nicht so, echt nicht. Ich glaube, du hast Ferenginar hauptsächlich verlassen, weil du dort nur ein weiterer Ferengi warst. Du wärst nie jemand wie Chek, Nilva oder Kain geworden – aber hier draußen im bajoranischen Sektor bist du einzigartig. Du bietest Dienste, die sonst niemand anbieten kann.«
Endlich nahm Quark Platz. Er brauchte die Kraft, die fürs Stehen draufging, damit sein Verstand
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