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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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glitzernde orangegoldene Oberfläche ohne weitere Merkmale. Vannis wusste, dass es sich um einen Wechselbalg handelte, aber nicht, um welchen. War es die, die erst im vergangenen Monat Befehle über die Revolte auf Rintanna gegeben hatte, oder war Vannis diesem Exemplar noch nie begegnet?
    So oder so kümmerte es sie nicht. Ein Gründer war ein Gründer und somit stets ein Gott. Sie sprachen nur selten zu ihr – und, soweit sie wusste, ebenso selten zu anderen Vorta, Jem’Hadar oder anderen Humanoiden.
Wenn
sie aber sprachen, hörte Vannis zu. Sie diente den Gründern gut, daran hegte sie keinen Zweifel, aber sie wollte die Beste unter den Vorta werden. Dienstbarer sein, als es jeder andere jemals war.
    Nachdem sie die Transporterkonsole gesichert hatte, wandte sie sich vollends dem Gründer zu. Innerhalb der leuchtenden Masse hatten sich erste Wirbel gebildet, war ein Heben und Senken, Ziehen und Schieben entstanden, fast so als atme sie. Der Drang, nach dem Begehr des Gründers zu fragen, war fast überwältigend, doch Vannis kämpfte den Impuls zurück. Zu oft schon hatte sie erlebt – auch an sich selbst –, wie die kriecherische, untertänige Art eines Vorta von den Gründern mit Abscheu und Verachtung quittiert worden war. Erst mit der Zeit hatte sie erkannt, dass ihre Reaktion dem Verhalten und Gebaren der Vorta galt, und nicht den Vorta selbst. Seitdem mühte sie sich um ein Auftreten, das bei ihren Göttern kein Missfallen auslöste.
    Deshalb wartete sie nun.
    Schon bald erhob sich ein kleiner Bereich im Zentrum des Gründers. Er veränderte sich erneut, bildete die Form eines Mundes – keiner Augen, keiner Nase und auch keiner anderen Gesichtsbestandteile, nur die eines Mundes, und der begann prompt zu sprechen. »Wie ist die Lage bezüglich der Overne?«, fragte die Gründerin – die hohe Stimmlage wies sie eindeutig als weiblich aus.
    Vannis trat zur Schwelle, die die Transporternische vom Rest der Brücke trennte. »Die landwirtschaftliche Seuche auf Overne III wurde beseitigt«, berichtete sie. »Doch die Nahrungsmittel sind knapp. Selbst bei strenger Rationierung genügen sie eventuell nicht für den Winter in der nördlichen Hemisphäre.« Die Overne spielten eine wichtige Rolle im Dominion, stellten sie doch Waffen und Schiffe für die Jem’Hadar her. Sie betrieben Werkstätten in mehreren Systemen, ihre primäre Antriebsproduktion und der Raumschiffbau geschahen aber in Einrichtungen auf und um ihren Heimatplaneten. Kürzlich hatte dort ein mutiertes Virus planetenweit die Ernte vernichtet, und nun drohte der Bevölkerung eine Hungersnot.
    »Die Nahrung reicht
eventuell
nicht für den Winter?«, wiederholte die Gründerin ungeduldig. »Wann wissen Sie das mit Sicherheit?«
    »Im Verlauf der kommenden zwei bis drei Wochen«, sagte Vannis. Dann begriff sie, dass sie durch die direkte Beantwortung der Frage die andere wichtige und relevante Information unterschlagen hatte. »Aber wir haben schon eine Lösung«, fügte sie schnell an.
    »Und welche Lösung ist das?«, verlangte die Gründerin zu wissen.
    Vannis stand nicht zum ersten Mal einem Mund ohne Gesicht gegenüber, dennoch machte er sie nervös. »Wir haben eine weitere Welt, Rindamil III, ins Dominion geholt«, antwortete sie. Der Planet hatte knapp außerhalb des Dominion gelegen und gehörte nun zum Grenzgebiet. Die Rindamil verfügten über keine Warptechnologie – wenngleich sie rudimentäre Transportertechnik besaßen – und hatten sich noch nicht weiter als bis zu ihrem Mond begeben, bis Vannis sie persönlich mit dem Leben jenseits ihrer Welt bekannt gemacht hatte. »Falls nötig«, fuhr sie nun fort, »wird diese neue Dominionwelt den Overne Nahrung liefern.«
    »Warum warten Sie, bis dies nötig wird?«, fragte die Gründerin.
    »Weil die Nahrungsmittel der Rindamil nicht für die Bevölkerung beider Welten ausreichen«, erklärte Vannis.
    »Das müssen sie auch nicht«, erwiderte die Gründerin. »Es reicht, wenn die Overne versorgt sind. Die Raumschiffe und Waffen, die zum Schutz des Dominion benötigt werden, haben Vorrang.«
    »Ich verstehe«, sagte Vannis. »Soll ich den Transfer der Nahrungsmittel sofort in die Wege leiten?«
    Zu ihrer Überraschung antwortete die Gründerin nicht sofort. Vannis widerstand dem Drang, die entstehende Stille mit eigenen Worten zu füllen. Sie wollte sichergehen, den Wechselbalg nicht verärgert oder enttäuscht zu haben, wusste aber, dass entsprechendes Nachfragen nur den Zorn der

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