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ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter

Titel: ST - Die Welten von DS9 6: Das Dominion - Fall Der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. III George
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änderten ihnen entsprechend ihre Richtung, blieben aber stets mit den Ursprungsdatenpunkten verbunden.
    Mehrere Minuten lang beobachteten Odo und Laas stumm, wie der mathematische Prozess seinen Lauf nahm. Manche Linien überschnitten sich, andere führten in unterschiedliche Richtungen. Mit der Zeit trafen aber immer mehr von ihnen zusammen, bis sie schließlich samt und sonders durch ein und denselben Raumsektor führten. Die Werte in den Gleichungen stabilisierten sich, und die Linien taten es ihnen gleich. Der Raum, durch den sie allesamt zogen, lag nahe dem Omarion-Nebel, aber nicht darin.
    »Sind dort Planeten?«, fragte Laas. Wie Odo war auch er überzeugt, dass die Gründer einen ganz speziellen Ort für ihr Wiedersehen mit ihrem Schöpfer ausgewählt hatten.
    Odo rief die Informationen über den Sektor auf der Konsole auf. »Es gibt ein Sternsystem«, las er dann vom Monitor ab. »Elf Planeten um …« Er hielt inne, wusste nicht, wie er deuten sollte, was er sah.
    Lass schien seine Verwirrung zu spüren. »Was ist? Was stimmt nicht?«
    »Der einzige Stern in dem Bereich, auf den die Hundert hindeuten, ist das helle Objekt, das schon seit Wochen am Himmel über der Großen Verbindung zu sehen ist«, sagte Odo. »Er wurde zur Nova.«
    Taran’atar war verblüfft, denn er war nicht in der Lage, der Gründerin zu antworten. Erst kürzlich hatte er viel Zeit mit Odo verbracht und im Laufe seines Lebens auch mit anderen Wechselbälgern interagieren können. Jedem von ihnen hatte er seinen bedingungslosen Gehorsam geschworen. Nun jedoch wurde er von etwas ergriffen, das über den instinktiven Drang zu dienen hinausging. Die Gründerin, die ihn mit ausdrucksloser Miene anschaute, verströmte ein stärkeres Machtbewusstsein als jeder andere ihm bekannte Wechselbalg. Er wusste, dass sie das Dominion im Krieg gegen den Alpha-Quadranten angeführt hatte und all seine Feinde besiegt hätte, wären da nicht die verräterischen Cardassianer und die feigen Breen gewesen. Selbst am Ende, als sie die Entscheidung traf, den Kampf einzustellen, um die Große Verbindung zu retten, hätte sie die Föderation und ihre Alliierten noch entmachten können – Niederlage hin oder her. Doch sie entschied sich anders. Nun, da sie ihn mit kalten Augen musterte, spürte er, dass sie nichts von ihrer Stärke verloren hatte.
    »Ich habe dich etwas gefragt«, sagte sie, und auch wenn ihr Tonfall ruhig blieb, klangen ihre Worte für ihn, als enthielten sie Missfallen und eine angedeutete Drohung. »Warum bist du hier?«, wiederholte sie. Taran’atar vermutete, sie hatte sich bisher nur selten vor Untergebenen wiederholen müssen. »Warum bist du im Alpha-Quadranten?«
    Taran’atar blinzelte, zögerte noch immer. Er hatte Fragen nach seinen Motiven für diesen Besuch auf Ananke Alpha erwartet, nicht für seinen Weggang aus dem Dominion. »Ich befinde mich im Alpha-Quadranten«, antwortete er endlich, »weil ich vor einem Dreivierteljahr von einem Gründer ausgesandt wurde, auf Deep Space 9 zu leben.«
    »Ein anderer Gründer«, sagte sie, und ihre undeutbaren Züge schienen sich zu verhärten. »Odo?«, fragte sie, obwohl die kurze Frage verriet, dass sie die Antwort bereits kannte.
    »Ja«, bestätigte Taran’atar. »Odo.«
    Die Gründerin schien sich zu sammeln, dann trat sie einen Schritt zurück und musterte ihn. Taran’atar fand seinen Anblick wenig beeindruckend, immerhin trug er den schlichten Sternenflotten-overall und keinerlei Waffen oder Gerätschaften. Vielleicht kam ihm ihr Blick deswegen so durchdringend vor, weil er nichts mitbrachte, was diesen ablenken konnte. Schließlich schien sie sich auf die linke Seite seines Halses zu konzentrieren. Taran’atar widerstand dem Drang, die Hand zu heben und den kleinen Einschnitt in seinem Fleisch zu bedecken, der noch von dem Röhrchen herrührte, das zwei Jahrzehnte lang wie ein Teil seines Körpers gewesen war. »Du bist nicht vom White abhängig«, bemerkte die Gründerin.
    »Das bin ich«, sagte Taran’atar vorsichtig. Es war ihm unangenehm, über seine Andersartigkeit zu sprechen. »Mein Körper stellt das benötigte Enzym selbst her.«
    Die Gründerin schien kurz darüber nachzudenken, dann ließ sie ihn stehen und spazierte durch den Raum. Am Ende der Zelle, neben einer hohen, dünnen Skulptur mit rauer Oberfläche, blieb sie stehen und wandte sich wieder zu ihm um. »Ist deine Unabhängigkeit vom Ketracel-White ein Resultat deines fortgeschrittenen Alters?«, wollte sie

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