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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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ein Teil des Festlands.‘«
    McCoy nickte langsam und rief sich die Worte ins Gedächtnis. »‚Jedes Menschen Tod ist mein Verlust‘«, zitierte er eine weitere Stelle, »‚denn ich bin Teil der Menschheit.‘«
    Für eine Weile sagte Keeler nichts, und sie blieb so still, dass es schien, als hielte sie den Atem an. Plötzlich kam es McCoy so vor, als läge eine gewaltige Last auf ihnen beiden. Das schwache Licht schimmerte auf eine Weise in ihren Augen, die ihm den Eindruck vermittelte, dass sich darin Tränen sammelten. Doch bevor er sich dessen sicher sein konnte, ließ Keeler ihre Hand sinken und ging weiter.
    »Das ist sehr gut, Doktor«, bemerkte sie leise.
    »Ich lese selbst ganz gern und habe einen Freund, der sich für klassische Literatur interessiert«, erklärte er und dachte dabei an Jim Kirk. »Dieses spezielle Werk gehört zu seinen Lieblingsbüchern.« Nicht zum ersten Mal grübelte McCoy über die widersprüchliche Natur des Captains nach. Jim schätzte Donnes Meditation über die Verbundenheit der Menschen außerordentlich und dennoch isolierte er sich selbst so oft durch seine Kommandoposition.
    »‚Ich bin Teil der Menschheit‘«, wiederholte Keeler nach einer Weile, wobei sie die Stimme wieder zu normaler Lautstärke hob. »Wir alle tragen füreinander Verantwortung. Ich leite die Mission, weil ich helfen kann und daher helfen
muss

    »Das ist eine lobenswerte Einstellung«, meinte McCoy.
    »Es ist eine
notwendige
Einstellung«, berichtigte Keeler. »Die Armut verbreitete sich bereits vor der Börsenpanik und der Bankenpleite, und seitdem sind die Zustände nur noch schlimmer geworden.«
    Die Börsenpanik
, dachte McCoy. Der Ausdruck rief bei ihm eine alte Erinnerung wach, vermutlich aus einem der Kurse über die Geschichte der Erde, an denen er in der Schule teilgenommen hatte. Im Verlauf der menschlichen Geschichte gab es in kapitalistischen Nationen überall auf der Erde zahlreiche wirtschaftliche Zusammenbrüche. Das endete erst mit der Entwicklung und Anwendung der Rostopovich-Batista-Sicherung. McCoy erinnerte sich, dass die 1930er in vielen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten von Amerika, eine Zeit der finanziellen Unruhen darstellten. Dies war eine Epoche, die später als die Große Depression bekannt wurde.
    »Es gibt so viele, denen eine ordentliche Arbeit fehlt«, klagte Keeler. »So viele, die verzweifelt versuchen, einfach nur Nahrung und eine angemessene Bleibe für ihre Familien zu beschaffen.« Wieder blieb sie stehen, doch dieses Mal zeigte sie auf das schmale vierstöckige Gebäude, vor dem sie sich befanden. »Hier wohne ich«, sagte sie.
    McCoy sah die breite Betontreppe hinauf, die zur Eingangstür führte. Aus dem Inneren eines Bogens über dem Eingang schien ein Licht, und ein weiteres leuchtete hinter einem Fenster im zweiten Stock. Doch selbst in dieser schwachen Beleuchtung konnte man erkennen, dass das Gebäude alt und verwittert war. Am Fuß der Treppe quoll Abfall aus einigen verbeulten Metalltonnen, von denen eine umgefallen war.
    »Werden Sie den Weg zurück zur Mission alleine finden?«, fragte Keeler. Bevor sie losgegangen waren, hatte sie ihm die Schlüssel der Suppenküche anvertraut, damit er dort die Nacht verbringen konnte.
    »Ja, keine Sorge«, meinte McCoy.
    »Dann gute Nacht, Doktor«, sagte Keeler und stieg die Treppe hinauf. McCoy sah ihr hinterher und verspürte den Drang, noch irgendetwas zu sagen, um ihre Last zu lindern, die sie offenbar als Selbstverständlichkeit ansah. Als sie die Tür erreichte, rief er: »Miss Keeler!« Er folgte ihr die Treppe hinauf und seine Knie knackten. Eine der verbliebenen Auswirkungen seiner Überdosis Cordrazin war ein Schmerz in den Gelenken, der noch nicht vollständig nachgelassen hatte.
    Auf der obersten Stufe der Treppe blickte McCoy Keeler eindringlich an. »Die Dinge werden besser werden«, versuchte er ihr zu versichern. »Die Welt kann nicht für immer in diesem Zustand bleiben.« Zu seiner Überraschung lächelte Keeler breit.
    »Oh, da bin ich absolut Ihrer Meinung«, sagte sie. »Die Tage und Jahre sind zweifellos lebenswert.« Ihre enthusiastische Antwort erfreute McCoy, doch er war auch ein wenig verwirrt. Er legte den Kopf leicht schief und sah sie fragend an. »Schon bald«, erklärte sie, »werden die Menschen einen Weg finden, um unglaubliche Energien nutzbar zu machen – vielleicht sogar die Atomkraft. Diese Energien werden uns letztendlich sogar in die Lage versetzen, zu

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