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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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anderen Welten vorzudringen.« McCoy starrte sie an. Ihre fortschrittliche und zukunftsweisende Art zu denken verblüffte ihn. »Und die Leute, denen es gelingen wird, in den Weltraum vorzustoßen, werden außerdem einen Weg finden, die Millionen Hungernden auf der Welt mit Nahrung zu versorgen und ihre Krankheiten zu heilen. Sie werden eine Möglichkeit auftun, jedem einzelnen Menschen Hoffnung und eine gemeinsame Zukunft zu schenken. Und dies sind die Tage, für die es sich zu leben lohnt.«
    Nun erwiderte McCoy ihr Lächeln, denn er konnte weder ihrer Leidenschaft für die Zukunft noch ihrer scharfsinnigen Intuition diesbezüglich widerstehen.
    »Machen Sie sich über mich lustig, Doktor?«, fragte sie.
    »Nein, ganz und gar nicht«, versicherte McCoy schnell. »Ich staune nur darüber, wie recht Sie haben.«
    »Tatsächlich?«, entgegnete sie mit einem fragenden Blick. »Teilen wir etwa die gleiche Vision?«
    »Ich denke schon«, meinte McCoy. »Die Menschheit wird lernen, sich die Kraft des Atoms zunutze zu machen und dieses Wissen schließlich anwenden, um die Welt in Frieden und Wohlstand zu vereinen. Und schon lange vor dieser Zeit werden wir automatisierte Raumfahrzeuge ins Sonnensystem und darüber hinaus schicken. Die Menschen werden nicht nur zum Mond reisen, sondern auch dort leben. Das Gleiche gilt für den Mars und Ganymed und Titan …« McCoy hielt abrupt inne.
    »Ganymed und Titan?«, fragte Keeler. Sie klang skeptisch, so als glaubte sie, dass er sich vielleicht doch über sie lustig machen wollte. Doch in ihren Augen schimmerte offensichtliche Neugier. »Das sind keine Planeten.«
    »Nein«, gab McCoy zu. »Es sind Monde, die den Jupiter und den Saturn umkreisen.« Der Mann, der den ersten erfolgreichen Sondenflug von der Erde zum Saturn angeführt hatte, war Colonel Sean Christopher.
Nein
, berichtigte sich McCoy in Gedanken,
er
wird
es sein
. Einige Monate vor McCoys Cordrazin-Überdosis war die
Enterprise
versehentlich in die Vergangenheit geschleudert worden. In dieser Zeit war Captain John Christopher von der U.S. Air Force, der Mann, der später einmal Colonel Christophers Vater sein würde, an Bord gebeamt worden. Obwohl man später eine Möglichkeit gefunden hatte, Captain Christopher zurück zur Erde zu bringen, war Spock anfänglich dagegen gewesen. Dem Vulkanier zufolge bestand die Gefahr, dass eine solche Handlung die Geschichte verändern könnte. McCoy wurde bewusst, dass er sich nun demselben Problem gegenübersah. Wenn er das, was in der Vergangenheit der Erde geschah, veränderte, könnte das die Zukunft beeinflussen. Die
Enterprise
, die Sternenflotte und sogar die Föderation selbst mochten niemals entstehen.
    »Ich habe mir nie Gedanken über die Monde anderer Welten gemacht«, sagte Keeler, die von diesem ihr neuen Konzept eindeutig fasziniert war. Sie sah nach oben, und McCoy tat es ihr nach, doch eine dichte Wolkendecke verbarg den Himmel und damit auch die Sterne. »Aber ich kann mir vorstellen, dass wir sicher auch zu anderen Monden reisen können, wenn wir es zu unserem eigenen schaffen.«
    »Es ist nur so ein verrückter Gedanke«, meinte McCoy und versuchte, die Sicherheit, mit der er gesprochen hatte, zu untergraben. Da ihn das, was er zu Keeler gesagt hatte, nun ein wenig nervös machte, gestaltete er die Bedeutung seiner Worte ein wenig um. »Ich stimme zu, dass die Menschheit weit Größeres als bisher erreichen wird. Die Leute werden auf der ganzen Welt zusammenkommen und sich auf das Gemeinwohl konzentrieren«, erklärte er. »Ich denke, Sie haben recht damit, dass die kommenden Tage lebenswert sein werden.«
    Keeler griff schnell nach McCoys Hand. »Ich wusste, dass es einen guten Grund geben musste, warum Sie mir sofort sympathisch waren«, sagte sie. Mit einem keuschen Händedruck wünschte sie ihm einmal mehr eine gute Nacht und verschwand dann im Haus.
    McCoy sah ihr kurz nach, drehte sich um und ging die Treppe hinunter. Als er den Gehweg erreichte, hielt er für einen Moment inne und starrte erneut zum Himmel hinauf. Dass die Wolken die Sterne verbargen, schien eine geeignete Metapher für McCoys Situation zu sein. Obwohl er wusste, dass drei Jahrhunderte zwischen dieser und seiner eigenen Zeit lagen – oder liegen würden, sofern er die Zeitlinie nicht veränderte –, konnte er diese Jahre nicht sehen. Auch wenn er nicht viel von temporaler Mechanik verstand, war er sich recht sicher, dass seine Unterhaltung mit Keeler keinen Schaden angerichtet hatte.

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