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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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vergangenen oder bevorstehenden Regengüssen stammte.
    Er und Keeler hatten seit dem Verlassen der Mission kaum ein Wort gewechselt, sondern einfach die angenehme Stille genossen. Die Menge, die sich nach dem Beinaheunfall auf der Einundzwanzigsten Straße versammelt hatte, war verschwunden, als die beiden wieder herausgekommen waren. McCoy und Keeler hatten sich schnell an den drei oder vier verbliebenen Schaulustigen vorbeigeschlichen und waren dann für den Rest des Wegs zu Keelers Wohnung in eine gemütlichere Geschwindigkeit verfallen. Hier und da hatten sie andere Leute gesehen – manche schlenderten vorbei, andere trieben sich in den Schatten herum –, aber kaum jemand störte die alles umgebende Stille.
    Während McCoy neben Keeler ging, schweiften seine Gedanken von ihrem kürzlichen Erlebnis ab und wandten sich stattdessen seiner eigenen misslichen Lage zu. Die Ernsthaftigkeit seiner Situation war ihm klar, auch wenn er sich nur vage daran erinnerte, wie er überhaupt an diesen Ort und in diese Zeit gekommen war. Obwohl er nicht sicher sein konnte, vor wie vielen Tagen es geschehen war, erinnerte sich McCoy daran, auf die Brücke der
Enterprise
gerufen worden zu sein, um Lieutenant Sulu zu behandeln, der durch einen Unfall das Bewusstsein verloren hatte und unter schwerem Herzflimmern litt. Umgeben vom Gestank verschmorter Leitungen und dem unangenehmen Geruch verbrannten Fleisches gelang es McCoy, Hikarus Zustand erfolgreich zu behandeln, indem er ihm eine kleine Dosis Cordrazin verabreichte. Doch kurz darauf, als McCoy das Hypospray gerade wieder in seinem Medikit verstauen wollte, schwankte das Schiff unerwartet und er fiel gegen die Injektionsspitze des Hyposprays. Das Zischen des medizinischen Instruments klang erschreckend lang und laut, als eine gewaltige Dosis des starken Medikaments in seinen Körper gepumpt wurde.
    Von diesem Moment an bis zu seiner Ankunft in der Mission erinnerte sich McCoy an kaum etwas. Jetzt versuchte er mit aller Kraft, sich irgendetwas aus dieser Zeitspanne ins Gedächtnis zu rufen, doch die Ereignisse schwirrten lediglich als bruchstückhafte, verschwommene und nur halb wahrgenommene Bilder durch seine Gedanken. Vor seinem geistigen Auge sah er die verzerrten und bösartigen Gesichter seiner Verfolger, unerkennbare Mörder, die einzig auf seine Vernichtung aus waren. Auf seiner panischen Flucht vor ihnen hetzte McCoy durch Korridore und Quartiere, Wartungsröhren und Tunnel. Schließlich gelang es ihm, den Transporterraum zu erreichen, von wo aus er aus Angst um sein Leben vom Schiff floh.
    Aber die Mörder gaben nicht auf und verfolgten ihn von der
Enterprise
bis nach unten auf den Planeten, in dessen Orbit sich das Schiff befand. In Bruchstücken scheinbar erlebter Emotionen rief McCoy die Erinnerungen an seine Bemühungen wach, den Mördern zu entkommen: die eisigen Schmerzensstiche, als er versuchte, sich hinter scharfkantigen, kahlen Felsen zu verstecken; das einsame Lied des Windes, der durch die zerstörten fremdartigen Strukturen fegte; der trockene körnige Geschmack der Erde und des Staubs, als er nach Atem rang. Die Jäger waren ihm unaufhörlich auf den Fersen, bis sie ihn schließlich umzingelten. McCoy wehrte sich so gut er konnte gegen sie, doch es gelang ihm nicht, seine Gefangennahme zu verhindern.
    Und doch war er irgendwie entkommen. Auch wenn er sich nicht mehr an die Einzelheiten erinnern konnte, hatte er seine potenziellen Henker dennoch abgeschüttelt und war in einer dunklen Gasse in einer alten Stadt irgendwo in der fernen Vergangenheit gelandet. In
dieser
Stadt, in
dieser
Zeit: New York, auf der Erde, im Jahr 1930.
    Als er Keeler um eine Ecke und in eine Straße folgte, die von niedrigen Gebäuden mit mehrfachen Wohnmöglichkeiten gesäumt wurde, fühlte sich McCoy völlig verloren – nicht in dieser alten Stadt, sondern im gesamten Universum. Es schien undenkbar, dass er für immer hier gestrandet war, doch die Möglichkeit ließ sich nicht ausschließen.
    Wie auch immer er dort, wo und wann er sich nun befand, hingekommen war, er konnte sich nicht vorstellen, wie sich dieser unerklärliche Vorgang rückgängig machen lassen könnte.
    Unfähig, all das zu verstehen, richtete McCoy seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Begleiterin. Er war Edith Keeler zum ersten Mal begegnet, als er in die Mission in der Einundzwanzigsten Straße gestolpert war. Damals hatten ihn das starke Aroma frisch aufgebrühten Kaffees und der Anblick der zerzausten

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