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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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tun könne, doch Tonia überredete ihn, zumindest eins auszupacken. »Hier«, sagte sie und ging zu der großen Kiste hinüber. »Warum fängst du nicht mit dem besten an?«
    Leonard folgte ihr. »Ist das von dir?«, fragte er.
    »Mehr oder weniger«, meinte Barrows. Die Antwort schien Leonard zu verwirren, doch als er genauer nachhaken wollte, sagte sie: »Mach es einfach auf.«
    Leonard zog die Schleife ab und legte sie zur Seite. Dann entfernte er das Papier, unter dem eine einfache schmucklose Kiste zum Vorschein kam. Er hob den Deckel an und sah hinein. Barrows beobachtete, wie sein Unterkiefer aufklappte und sich seine Augen weiteten. Er schaute sie mit einer Mischung aus Überraschung und Dankbarkeit an. Einen Moment lang legte sich Schweigen über den Raum, und dann sprach plötzlich eine Stimme aus dem Innern der Kiste. »Jetzt mach schon und hol mich hier raus!« Barrows streckte beide Hände aus, packte die Kiste, deren Boden sie vorher entfernt hatte, und hob sie an. Darunter kam eine Person zum Vorschein.
    Joanna McCoy stand auf und umarmte ihren Vater. »Alles Gute zum Geburtstag, Dad«, sagte sie. Leonard schloss sie in die Arme und drückte sie fest. Barrows hatte Leonards Tochter noch nie persönlich getroffen, doch die beiden hatten in den vergangenen zwei Monaten oft über Subraumfunk miteinander gesprochen. Joanna hatte beschlossen einen kurzen Urlaub von ihrer Arbeit als Krankenschwester auf Mantilles zu nehmen und eine Passage zur Erde zu buchen, damit sie zur Geburtstagsfeier ihres Vaters kommen konnte. Sie hätte bereits vor zwei Tagen eintreffen sollen, hatte jedoch auf Dramia II ihren Anschlussflug auf einem zivilen Transporter verpasst. Glücklicherweise war es ihr rechtzeitig gelungen, eine alternative Reisemöglichkeit zu organisieren. Allerdings war sie erst eingetroffen, nachdem Barrows heute Morgen das Haus verlassen hatte, um sich mit Leonard zu treffen. Aber offenbar war dieses Mal alles glatt gegangen, und Joanna hatte es geschafft, noch vor Beginn der Party zu erscheinen.
    Barrows blickte über Joannas Schulter und sah Tränen in Leonards Augen. »Oh, Schatz«, sagte er. »Ich kann nicht glauben, dass du hier bist.« Alle Gäste verfielen in einen spontanen Applaus.
    Die Party dauerte bis lange in die Nacht hinein. Es gab jede Menge gutes Essen, viel Spaß, Geschichten und Gelächter, Musik und Tanz. Admiral Kirk – Barrows hatte immer noch Schwierigkeiten damit, ihn »Jim« zu nennen, obwohl er sie darum gebeten hatte – und Antonia gingen als Letzte, auch wenn sie nicht vorhatten, in San Francisco zu bleiben, sondern noch nach Idaho zurückreisen wollten. Sie verabschiedeten sich weit nach Mitternacht und ließen Barrows mit Leonard und Joanna allein. Die drei unterhielten sich noch eine weitere Stunde lang, bis Barrows schließlich sagte: »Da ihr beide noch kein bisschen müde zu sein scheint, lass ich euch jetzt mal alleine.« Sie fragte Leonard, ob er Joanna in seine Wohnung in Potrero Hill mitnehmen wolle, bot ihr aber zugleich ihr Gästezimmer an, das sie bereits vorsichtshalber zurecht gemacht hatte.
    »Wir werden heute Nacht hierbleiben«, sagte Leonard. »Wahrscheinlich komme ich auch bald ins Bett.«
    Barrows wünschte ihnen eine gute Nacht und zog sich in ihr Zimmer zurück. Obwohl sie völlig ausgelaugt war, lag sie hellwach im Bett und ließ die Aufregung und Freude des Tages noch einmal Revue passieren. Hin und wieder erklang Joannas hohes Lachen aus dem Wohnzimmer, und ein oder zwei Mal vernahm sie Leonards tiefere Stimme, doch sie konnte nicht verstehen, was er sagte.
    In der Dunkelheit lächelte Barrows breit. Sie wusste nicht, ob sie jemals glücklicher gewesen war.
    McCoy hielt Tonia die Tür auf und folgte ihr dann in die Nacht hinaus. Ein kalter Windstoß wehte an ihnen vorbei. Er zog seine Jacke fester um seinen Hals und vergrub seine Hände in den Taschen. »Es geht doch nichts über eine Sommernacht in San Francisco, um sich abzukühlen«, meinte er. »In solchen Nächten vermisse ich Atlanta wirklich.«
    Er holte zu Tonia auf, die ein Paar Handschuhe aus ihrer Tasche zog und offensichtlich auf das Wetter vorbereitet war. »Wie lautet dieses alte Zitat?«, fragte sie. »Irgendetwas darüber, dass der kälteste Winter, den je jemand erlebt hat, ein Sommer in San Francisco war?« Sie zog die Handschuhe über ihre schlanken Hände.
    »Der Ausspruch wird oft fälschlicherweise Mark Twain zugeschrieben, aber von wem auch immer er stammt, er wusste eindeutig

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