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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Zeitlinie hatten die Vereinigten Staaten Deutschland am 8. Dezember den Krieg erklärt. Das war jetzt drei Wochen her. Konnten diese zusätzlichen Tage den Ausgang des Kriegs beeinflussen? McCoy erinnerte sich, gelesen zu haben, dass Hitler die Entwicklung von Atomwaffen geplant hatte. Allerdings wusste er nicht, wie weit die Nazis vor Kriegsende tatsächlich mit der Konstruktion gekommen waren. Natürlich würde es länger als drei Wochen dauern, bis Amerika in den Krieg zog. Bis dahin mochten noch Monate oder sogar Jahre vergehen, und dann würde es wahrscheinlich schon zu spät sein. Und selbst wenn Amerika noch rechtzeitig eingreifen konnte, würde die Welt nach dem Krieg nicht eine ganz andere sein, als die, die McCoy kannte?
    Frustriert hob er seine Hände und ließ sie auf das Lenkrad hinabsausen. Wie hatte er all die Jahre übersehen können, dass die Veränderungen im Lauf der Geschichte davon herrührten, dass er Edith das Leben gerettet hatte? Doch natürlich kannte er die Antwort auf diese Frage bereits. Er hatte das Verändern der Vergangenheit als negative und das Verhindern des Todes einer Person als positive Handlung angesehen. Ihm war jedoch nie in den Sinn gekommen, beide Handlungen miteinander zu verbinden. Und nun, da er diese Verbindung endlich verstand, wusste er nicht, was er tun sollte. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, Edith die Wahrheit zu sagen. Aber sie hätte ihm nicht geglaubt, egal wie überzeugend er gewesen wäre. Sie hätte ihn entweder für einen Lügner oder für einen Wahnsinnigen gehalten. Beides wäre nicht weiter hilfreich gewesen.
    Aber konnte ihm überhaupt irgendetwas weiterhelfen? Edith hätte ganz offensichtlich vor zwölf Jahren sterben sollen. In dieser Zeit hatte sie zahllose Menschen getroffen und ihre Leben beeinflusst, was nicht geschehen wäre, wenn McCoy nicht in den Verlauf dieser Zeit eingegriffen und ihr das Leben gerettet hätte. Müsste das nicht auch Auswirkungen auf die Zeitlinie gehabt haben, selbst wenn Japan am siebten Dezember Pearl Harbor angegriffen hätte?
    McCoy fühlte sich völlig hilf- und hoffnungslos. Fast zwölf Jahre voller geschichtlicher Änderungen, die in dem Moment begonnen hatten, in dem Edith’ Leben durch sein Eingreifen gerettet worden war, und sich von dort ausbreiteten. Mit jedem Tag, jeder Stunde, jeder Minute, die verging, wurden dadurch mehr und mehr Menschen beeinflusst und mehr und mehr Ereignisse verändert. Selbst wenn McCoy genau gewusst hätte, wie sich jede einzelne Modifikation auf die Zukunft auswirkte, konnte er das alles jetzt nicht mehr rückgängig machen.
    Es war einfach unmöglich.
    McCoy konnte nun nur noch versuchen, diese Welt, diese veränderte Erde zu einem besseren Ort zu machen. Sie würde sich nie zu der Welt entwickeln, die er gekannt hatte, aber sie existierte immer noch. Er konnte seinem alten Leben und dem Universum, aus dem er stammte, nachtrauern, aber damit würde er niemandem helfen.
    Wütend, deprimiert und emotional ausgelaugt fuhr McCoy weiter die Straße entlang.

NEUNUNDDREISSIG
2283/2284
    Als sie Hand in Hand mit Leonard den Bahnsteig der Magnetschwebebahn verließ, konnte Barrows fühlen, wie ihr Herz raste. Sie hatte so etwas noch nie zuvor getan und war daher nicht nur aufgeregt, sondern auch ein wenig nervös, ob alles gut gehen würde. Das meiste war in den vergangenen paar Tagen nach Plan verlaufen, doch nach dem Stand von heute Morgen, waren ein paar Leute noch nicht wie geplant eingetroffen.
    Sie und Leonard erreichten die Mitte des Hügels und bogen in die Straße ein, in der sie lebte. Eine Brise wehte von der Bucht herüber. Sie war recht kühl, aber die Temperaturen waren mit Anbruch des Nachmittags angestiegen, sodass es für Januar nun fast schon ein wenig zu warm war. Von ihrem erhöhten Aussichtspunkt konnte sie in der Ferne Angel Island und zahllose Boote auf dem Wasser ausmachen.
    Sie erreichten das von ihr bewohnte Doppelhaus, und Barrows konzentrierte sich auf den riskantesten Teil ihres Plans: das Schauspielern. An der Eingangstür identifizierte sie sich und schaute in den Netzhautscanner. Dann legte sie ihre Hand auf die Sensorfläche. Leonard hätte es genauso gut tun können, denn sie hatten das Programm schon vor langer Zeit so programmiert, dass er jederzeit Zugang zu ihrer Wohnung hatte. Allerdings wäre es ihm sicher verdächtig vorgekommen, wenn sie ihn darum gebeten hätte. Als das Eingangslicht grün aufleuchtete, sagte Barrows ihr vorbereitetes Sprüchlein

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