Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
Vom Netzwerk:
der Fall wäre.
    »Deneva«, sagte Spock. Der Name kam McCoy bekannt vor, doch er konnte ihn nicht richtig zuordnen. »Es handelt sich um eine Erdenkolonie, die vor einem Jahrhundert gegründet wurde. Ursprünglich sollte sie als Basis einer Frachtfluglinie dienen. Die Bevölkerung liegt bei über einer Million.«
    »Mein Gott«, keuchte McCoy. »Und Sie glauben, dass das, was den Massenwahnsinn auf den anderen Welten ausgelöst hat, nun auch Deneva befallen wird.«
    »Es wäre unklug, nicht zumindest die Möglichkeit in Betracht zu ziehen«, meinte Spock.
    »Haben Sie Jim davon berichtet?«, wollte McCoy wissen.
    »Ja«, erwiderte der Vulkanier. »Er versuchte umgehend, die Kolonie zu kontaktieren, jedoch ohne Erfolg. Die
Enterprise
befindet sich nun auf dem Weg dorthin.«
    »Ich verstehe«, sagte McCoy. In seinem Kopf schwirrten die schrecklichen Einzelheiten dessen herum, was Spock ihm erzählt hatte. Die beängstigende Vorstellung, dass diese furchtbare Gefahr einer weiteren Zivilisation drohen könnte, ließ ihn nicht los.
    »Der Captain hat angeordnet«, fuhr Spock fort, »dass die medizinische Abteilung während unserer Reise nach Deneva die uns zur Verfügung stehenden Daten auswerten soll, um mögliche Ursachen für das Phänomen festzustellen.«
    McCoy nickte. »Natürlich«, sagte er. »Aber der Gedanke einer kollektiven Psychose hat seine Wurzeln nicht in der Biologie, sondern in psychosozialen Kräften. Die politische Situation in Deutschland zum Beispiel, die zum Zweiten Weltkrieg auf der Erde führte, oder die Selbstmordanschläge auf Catulla. Es kann keinen einzelnen Grund für so etwas geben, da es im Verlauf einer sehr großen Zeitspanne immer wieder vorkam und völlig unterschiedliche Gesellschaften betraf. Das ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Wir müssen eine wissenschaftliche Theorie ausarbeiten, die den Sinn dahinter findet«, beharrte Spock.
    »Verstanden«, sagte McCoy. Er legte eine Hand auf die Datentafel. »Ich werde mir die Einzelheiten noch einmal ansehen und das medizinische Personal dann sofort daransetzen, eine Lösung zu finden.«
    »Ich informiere den Captain darüber«, sagte Spock und erhob sich. »Vielleicht werden unsere Bemühungen dabei helfen, zu verhindern, dass die Bewohner Denevas ebenfalls einer Katastrophe zum Opfer fallen.«
    Nachdem der Erste Offizier gegangen war, sah sich McCoy noch einmal das Bild des Sternenfelds an.
Deneva
, dachte er. Der Name kam ihm noch immer bekannt vor. Und dann glaubte er sich zu erinnern:
Ist Jims Bruder nicht auf Deneva stationiert?
    Als er den Stift in die Hand nahm und sich den Informationen widmete, die Spock gesammelt hatte, überkam ihn ein eiskalter Schauer.

SECHS
1930
    »McCoy«, wiederholte sie. »Leonard McCoy.« Edith lehnte sich auf dem Stuhl vor, dessen ungleiche Beine ihn zum Wanken brachten, als sie das Gewicht verlagerte. Sie sah den Polizisten auf der anderen Seite des Schreibtischs an und wartete, während er einen großen Papierstapel durchblätterte. Um sie herum hob und senkte sich eine Kakofonie aus Stimmen, die den mit Schreibtischen vollgestellten Raum des Dreizehnten Reviers erfüllte.
    »Nein, Ma’am«, sagte der Beamte schließlich. Er war ein großer Mann mit breiten Schultern und einem kantigen Gesicht, der keine Uniform, sondern Zivilkleidung trug. Er hatte sich ihr als Detective Wright vorgestellt, als der diensthabende Kollege Edith von der Eingangshalle des Polizeipräsidiums zu ihm gebracht hatte. »Es gibt keine Vermisstenmeldung für einen Leonard McCoy.«
    Edith lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück, und das Möbelstück wankte ebenfalls in diese Richtung. Mittlerweile waren mehr als zwei Wochen vergangen, seit Dr. McCoy zum ersten Mal in der Mission aufgetaucht war. Obwohl Edith viel mit ihm gesprochen hatte, wusste sie nach wie vor praktisch nichts über ihn. So gut wie jede persönliche Frage beantwortete er mit der Behauptung, sich nicht an die Einzelheiten seines Lebens erinnern zu können. Lediglich an der Geschichte über die versehentliche Medikamentenüberdosis hielt er unbeirrt fest. Das Wenige, das Edith bisher über ihn wusste, schien einfach nicht richtig zusammenzupassen. Hinzu kam McCoys Unwille, die Mission zu verlassen oder die Polizei um Hilfe zu bitten. Außerdem war er nach wie vor überzeugt, dass seine Freunde auftauchen und ihn zurück nach Hause bringen würden. Sie wusste nicht einmal, ob sie der – in seiner Situation ungeheuerlichen – Behauptung, ein Arzt zu sein, Glauben

Weitere Kostenlose Bücher