Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
Vom Netzwerk:
Wolke durch das Universum wanden und es festhielten. Wallende grauweiße Schwaden zogen sich überall und jederzeit zusammen, zerquetschten und erwürgten schließlich jeden Funken der Existenz. Ironie durchzog den kristallisierten Moment: Er war in den Nebel geflohen, um den wütenden Mördern zu entkommen, nur um auch dort den lauernden Tod vorzufinden. Hilflos wartete er darauf, dass die Ewigkeit zusammenbrach und ihn mit dem Gewicht der Jahrhunderte erdrückte
.
    Doch dann explodierte die Zeit und spie Tage und Jahrzehnte, Minuten und Jahrtausende, Momente und Äonen aus. Er wurde in die Existenz zurückgeschleudert und fand sich in einer dunklen und harten Unterwelt wieder. Unheimliche Schatten bewegten sich in der Finsternis. Der dämonische Nebel war zwar verschwunden, doch die Mörder waren zurückgekehrt, um ihn zu verfolgen. Panik erfüllte ihn und bewirkte einen Adrenalinschub, der seine Füße in Bewegung versetzte. Er hastete durch die Nacht, suchte nach anderen in seiner Lage, nach Verbündeten
.
    Er fand einen: einen kahlköpfigen kleinen Mann, dessen Verzweiflung man regelrecht riechen konnte. Er nahm den Mann in die Mangel, verlangte zu wissen, wie sie in diese Falle geraten waren. Sie mussten entkommen, bevor die Mörder sie erneut fanden
.
    Doch es war bereits zu spät. Die Mörder kamen von allen Seiten und umzingelten sie. Aber er würde sich nicht ergeben, würde nicht zulassen, dass sie ihn einfach überwältigten
.
    Er wirbelte herum, und in seiner Hand lag plötzlich der heiße Stahl einer Klinge. Die Mörder brachten den Tod, und er würde ihn ihnen zurückgeben. Er vollführte einen Hieb mit dem Messer, versenkte es in nachgiebigem Fleisch und brach Knochen. Der verstümmelte Körper fiel schlaff zu Boden, und seine Lebensenergie ergoss sich in roten Rinnsalen auf das Pflaster. Er sah in das Gesicht des Feindes, den er vernichtet hatte, und erkannte den kleinen kahlköpfigen Mann, seinen einzigen Verbündeten, der nun tot vor ihm lag. Er warf den Kopf zurück und

    McCoy schreckte aus dem Schlaf hoch. Das Echo seines eigenen schmerzerfüllten Schreis hallte immer noch in seinen Ohren nach. Er lag auf dem Rücken in der Dunkelheit, und jeder einzelne Muskel seines Körpers war angespannt. Er war völlig desorientiert und konnte sich nicht daran erinnern, wo oder wann er eingeschlafen war. Die phantomhaften Gestalten, die ihn in seinen Träumen heimgesucht hatten, wirkten immer noch undeutlich, doch nun schienen sie beunruhigend nah, als würden sie durch die ihn umgebende Schwärze auf ihn eindrängen.
    McCoy wartete reglos ab und lauschte, versuchte, seine Umgebung auszumachen. Zuerst nahm er nichts wahr, keine Geräusche, keine Bewegung, bis er schließlich eine sanfte Vibration bemerkte – eine
vertraute
Vibration –, die unter seinen Händen summte. Er zog die Finger zusammen und fühlte Stoff in seinen Fäusten.
Ich bin in meinem Bett
, dachte er.
In meinem Quartier an Bord der
Enterprise.
    McCoy lehnte sich zur Seite und streckte die Hand blind nach der Beleuchtungskontrolle an der nahen Wand aus. Er fand sie und stellte die Deckenbeleuchtung auf ein Viertel der vollen Stärke. Das Licht, wenn auch gedämpft, vertrieb die künstliche Nacht und mit ihr die Schemen, die seinen Schlaf begleitet hatten.
    Der Arzt schwang die Füße über den Rand des Bettes und setzte sich auf die Kante. Er betrachtete die abgetrennte Hälfte des Quartiers und entdeckte nichts Ungewöhnliches, sondern nur die paar Gegenstände, die er in seinem Schlafbereich aufbewahrte. In der Mitte eines Regals über dem Bett reihten sich elf Bände alter medizinischer Fachtexte, die er von der Erde mitgebracht hatte. Ein Paar sogar noch älterer
Rintu
-Schnitzereien von Capella IV diente ihnen als Buchstütze. Auf einer Seite desselben Regals standen drei antike Apothekerfläschchen – kobaltblau, himmelblau und gelb –, die seine Tochter ihm vor ein paar Jahren geschenkt hatte. Eine mehr als einen Meter hohe kaferianische Dieffenbachie mit weißen Blättern, über die sich lilafarbene Muster zogen, zierte die Ecke.
    Alles ist an seinem Platz
, dachte McCoy und erkannte dann:
Alles abgesehen von mir
. Nach seiner Rückkehr aus der Vergangenheit hatte er den Großteil der darauffolgenden sechs Tage in seinem Quartier verbracht. Nur hin und wieder war er zur Krankenstation gegangen, damit Dr. Sanchez seine Genesung überwachen konnte. Ignacio hatte allen Mitgliedern des Außenteams – mit Ausnahme des Captains,

Weitere Kostenlose Bücher