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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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der sich bisher geweigert hatte, zur Untersuchung zu erscheinen – beste Gesundheit bestätigt. Keiner von ihnen hatte durch den Aufenthalt auf dem Planeten Schaden erlitten, und auch die Reise durch das Portal in die Vergangenheit zog keinerlei körperliche oder geistige Auswirkungen nach sich. Doch in McCoys Körper hatte Dr. Sanchez immer noch Spuren des Cordrazins gefunden. Ignacios Prognose lautete, dass es noch mindestens sieben bis zehn Tage dauern würde, bis das Medikament vollständig aus seinem Kreislauf verschwinden und die Nachwirkungen zurückgehen würden.
    McCoy warf einen Blick auf das Chronometer an der Trennwand, die das Quartier in zwei Bereiche teilte. Die erste Schicht war gerade zu Ende, was bedeutete, dass er etwa eine Stunde geschlafen hatte. Nun erinnerte er sich auch wieder daran, sich hingelegt zu haben, obwohl er ursprünglich gar nicht vorgehabt hatte einzudösen. Er hatte sich jedoch die ganze Woche über ausgeruht, und sein ausgedehnter Spaziergang im Arboretum an diesem Nachmittag war seitdem die erste größere Anstrengung gewesen. Es hatte ihn stärker erschöpft als erwartet. Dennoch fühlte er sich gut und …
    Das Türsignal erklang, und McCoy sah automatisch erneut auf das Chronometer. Die Zeit verriet ihm, wer im Korridor wartete: Tonia. Seit seiner Cordrazin-Tortur und ihrem Besuch auf der Krankenstation war sie oft zu seinem Quartier gekommen. McCoy schätzte ihre Sorge, war aber beunruhigt, dass ihre Gefühle für ihn so stark geworden waren, dass sie am Ende verletzt werden könnte. Tonia bedeutete ihm zwar viel, doch er wusste, dass sie keine langfristige Beziehung führen würden, weil sie letztendlich nicht gut zueinander passten. Ja, sie genossen die Gesellschaft des anderen, hatten ähnliche Ansichten und den gleichen Sinn für Humor. Sie konnten sich ungezwungen miteinander unterhalten und erfreuten sich an den gleichen Freizeitbeschäftigungen, aber … nun, er wusste einfach, dass er nicht der Richtige für sie war. Tonia war fast zehn Jahre jünger als er und brauchte eher einen Mann in ihrem Alter, auch wenn sie das noch nicht erkannt hatte. Er vermutete allerdings, dass es ihr langsam bewusst wurde, da sie in den letzten paar Tagen immer seltener vorbeigekommen und nie lange geblieben war. Dennoch erschien sie jeden Tag gleich nach ihrer Schicht.
    Der Arzt erhob sich vom Bett und bemerkte, dass er immer noch die schwarze Trainingshose und den kurzärmeligen Pullover trug, die er für seinen Spaziergang im Arboretum angezogen hatte. Er streckte die Hand schnell zur Beleuchtungskontrolle aus und stellte die volle Helligkeit ein. »Herein«, rief er und sah durch das dekorative rote Gitter, das vom oberen Ende der Trennwand bis zur Decke reichte. Die Tür glitt auf, doch dahinter stand nicht Tonia, sondern Spock, der eine Datentafel in der Hand hielt.
    »Spock«, sagte McCoy, als der Erste Offizier das Quartier betrat. Der große hagere Vulkanier blieb direkt bei der Tür stehen, die sich hinter ihm schloss. »Ich hoffe, Sie sind hier, um mir mitzuteilen, dass ich endlich wieder meine Arbeit als Schiffsarzt aufnehmen kann.«
    »Das trifft zum Teil zu«, sagte Spock. »Doktor Sanchez berichtet, seine heutige Untersuchung habe ergeben, dass Ihr Körper vollkommen frei von Cordrazin ist. Seinen Scans zufolge haben Sie sich ausreichend erholt, um eine Rückkehr in den aktiven Dienst zu rechtfertigen.«
    »Gut«, sagte McCoy. Er trat aus dem Schlafbereich heraus und ging auf seinen Schreibtisch zu. »Mir fiel hier drinnen schon langsam die Decke auf den Kopf.« Er hob beide Hände, um nachdrücklich auf den begrenzten Raum des Quartiers hinzuweisen. Spock reagierte nicht darauf, und McCoy bemerkte, dass der distanzierte Gesichtsausdruck, den der Vulkanier immer zur Schau trug, sogar noch ernster als gewöhnlich wirkte. »Gibt es noch etwas anderes, worüber Sie mit mir reden wollten?«, fragte der Arzt. Er vermutete, dass Spock vielleicht die Zurückgezogenheit des Captains seit ihrer Zeit in der Vergangenheit der Erde ansprechen würde.
    »Dem ist in der Tat so, Doktor«, meinte Spock. Er trat weiter in den Raum hinein, bis er McCoy am Schreibtisch gegenüberstand. Der Erste Offizier blickte kurz auf seine Datentafel. »Ich habe die Region des Weltraums untersucht, durch die unser bevorstehender Kurs führen wird.« McCoy erinnerte sich an die Vibration, die er vor ein paar Minuten beim Aufwachen verspürt hatte. Er hatte sie als eine Auswirkung des Warpantriebs

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