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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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wurde und sie überstehen musste.«
    Spock nickte und legte die Zeigefinger aneinander. »Ich möchte Sie daran erinnern, Doktor, dass diese Situation anders als jede ist, die der Captain bisher erleben musste. Ich denke, dass er versucht, den Tod seines Bruders und seiner Schwägerin sowie auch den von Edith Keeler auf emotionaler Ebene zu ignorieren.«
    »Edith Keeler?«, wiederholte McCoy. Er wusste, dass Jim sich furchtbar fühlte, weil er hatte zulassen müssen, dass Edith Keeler starb. Doch sie war in einer Wiederholung der Geschichte ums Leben gekommen, daher war ihr Tod vorherbestimmt gewesen. Ihr Name wirkte auf einer Liste, die verstorbene Familienmitglieder des Captains beinhaltete, ein wenig fehl am Platz.
    »Ja«, sagte Spock. Er ließ die Hände sinken und kam zum Schreibtisch herüber, um sich McCoy gegenüberzusetzen. »Doktor, ist Ihnen bewusst, wie viel Zeit Captain Kirk und ich im Jahr 1930 verbrachten, bevor wir Sie in der Mission in der Einundzwanzigsten Straße fanden?«
    »Ich dachte …«, begann McCoy, doch dann wurde ihm klar, dass er es nicht wusste. »Ich schätze, ich ging einfach davon aus, dass Sie erst kurz bevor wir uns fanden dort eintrafen.«
    »Der Captain und ich lebten siebenundvierzig Tage lang in der Vergangenheit«, erklärte Spock. Und ich fürchte, diese Zeit genügte Jim, um sich in Edith Keeler zu verlieben.«
    Diese Information überraschte McCoy und bot eine Erklärung für Spocks Sorge. »Wie nah standen sie sich?«, wollte er wissen.
    »Ich glaube, dass sie einander inniglich liebten«, erwiderte Spock. »Jim schien Keeler als … ich denke, der Ausdruck ist ‚die Liebe seines Lebens‘ anzusehen.«
    McCoy hörte zu, während Spock von der Zeit berichtete, die er und der Captain in der Vergangenheit verbracht hatten, und erzählte, wie es zu der Romanze zwischen Jim und Keeler gekommen war. Der Arzt sagte nichts, fing aber langsam an, zu verstehen, wie groß die Sorge des Ersten Offiziers um den Captain war. Als Spock geendet hatte, saß er stumm da und schien auf eine Reaktion zu warten.
    »Ich verstehe, warum Sie sich Sorgen um Jim machen«, sagte McCoy schließlich. »Ich hatte nie die Gelegenheit, mit ihm über seine Zeit in der Vergangenheit zu sprechen, weil seitdem so viel geschehen ist. Zuerst musste ich mich von meiner Cordrazin-Überdosis erholen und danach war ich mit der Bekämpfung der Neuralparasiten auf Deneva beschäftigt. Ich wusste nicht, was sich zwischen Jim und Edith Keeler abgespielt hat. Aber glauben Sie wirklich, dass sich die Weigerung des Captains, seinen Verlust aktiv zu bewältigen, negativ auf seine Kommandofähigkeit auswirkt?«
    »Das scheint nicht der Fall zu sein«, meinte Spock. »Doch ich denke, dass es sich negativ auf Jims Leben auswirkt.«
    »Das mag sein. Aber was können wir Ihrer Meinung nach dagegen tun?«
    »Ich finde, Sie sollten sich selbst ein Bild von Jims emotionalem Zustand machen, Doktor«, sagte Spock. »Wenn Sie es für angebracht halten, müssen wir beide dafür sorgen, dass er psychologische Unterstützung erhält.«
    »Das mag eine gute Idee sein, Spock, aber ich bin nicht sicher, ob wir das bewerkstelligen können«, gab McCoy zu bedenken. »Sie kennen Jim doch. Seine nächste jährliche medizinische Untersuchung steht erst in zehn Monaten an.« Zum ersten Mal bedauerte McCoy, dass sich die Vorschriften für die medizinischen Routineuntersuchungen der Schiffsbesatzung kürzlich geändert hatten. Sie fanden nun nicht mehr vierteljährlich, sondern nur noch einmal im Jahr statt. »Ohne konkreten Grund wird es nahezu unmöglich sein, ihn dazu zu bringen, sich einer psychologischen Beurteilung zu unterziehen.«
    »Glücklicherweise«, sagte Spock, »haben wir solch einen konkreten Grund.«
    »Aber Sie meinten doch gerade, dass sein emotionaler Zustand die Ausübung seines Dienstes als Captain
nicht
beeinträchtigt.«
    »Das ist korrekt«, bestätigte der Vulkanier. Doch dann erwähnte er eine Tatsache, die McCoy während und nach seiner Erholung von der Cordrazin-Überdosis entfallen war: Jim hatte nach der Rückkehr vom Planeten des Hüters eine medizinische Untersuchung abgelehnt, obwohl diese den Vorschriften zufolge nach dem Besuch einer neu entdeckten Welt obligatorisch war.
    »Ich werde dem Captain später einen Besuch abstatten«, sagte McCoy. »Ich sorge dafür, dass er sich für eine ausführliche Untersuchung auf die Krankenstation begibt.« Auch wenn er zufrieden damit war, dass er in der Lage sein würde,

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