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ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten

Titel: ST - TOS 101: Feuertaufe: McCoy - Die Herkunft der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Jim zu untersuchen, mit ihm zu reden und sich so ein eigenes Bild seines Zustands zu machen, beunruhigte McCoy gleichzeitig die Vorstellung, was bei einem solchen Gespräch alles herauskommen mochte.

ACHT
1930
    In den frühen Morgenstunden streckte Edith eine Hand über das hintere Ende der Ladefläche des Lasters aus, griff nach den Ecken des Leinensacks und zog kräftig daran. Der mit Kaffeebohnen gefüllte schwere Sack bewegte sich gerade einmal zwei Zentimeter, bevor sie den Halt verlor. »Mist!«, fluchte sie leise vor sich hin. Obwohl es bereits offiziell Frühling war, bildete ihr Atem kleine Wölkchen vor ihrem Gesicht, und die kühle Luft des frühen Morgens erinnerte eher an den Winter. Sie zitterte unter ihrem Mantel und wünschte, sie hätte einen wärmeren gewählt, doch sie war froh, dass sie zumindest Handschuhe angezogen hatte. Als Edith sich wieder über den Kaffeesack beugte, vernahm sie hinter sich das deutliche Kratzen von Schuhen auf Asphalt. Sie ging davon aus, dass der Lastwagenfahrer zurückgekehrt war, nachdem er eine Kiste mit Eiern in die Mission gebracht hatte. Daher machte sie sich nicht die Mühe, sich umzudrehen. »Ich könnte hiermit ein wenig Hilfe gebrauchen«, sagte sie. Normalerweise half Rik ihr dabei, die wöchentliche Vorratslieferung abzuladen, aber seine Nebenhöhlen waren gestern Abend verstopft gewesen und zusammen mit seiner rauen Stimme ließ das auf eine Erkältung schließen. Edith hatte ihm gesagt, er solle heute zu Hause bleiben und sich ausruhen. Sie selbst war schon früh zur Mission gekommen, um dem Fahrer aufzuschließen.
    »Ich übernehme das gerne für Sie, Miss Keeler«, sagte ein Mann. Als Edith sich umdrehte, sah sie, wie Dr. McCoy auf sie zukam.
    »Du liebe Güte, Sie sind aber früh auf«, bemerkte sie. In letzter Zeit half McCoy Edith und Rik regelmäßig bei der Zubereitung des Frühstücks, doch diese Aufgabe erledigten sie normalerweise erst eine Stunde bevor die Mission um sieben Uhr öffnete. Sie hätte McCoy gestern Abend bitten können, an Riks Stelle die Mission aufzuschließen und dem Fahrer beim Abladen zu helfen, aber da er so hart arbeitete, wollte sie nicht, dass er ihretwegen eine Stunde früher als üblich aufstehen musste. Es waren gerade erst die ersten orangeroten Streifen am Himmel erschienen, um den neuen Tag einzuläuten. Der teilweise immer noch sichtbare Mond, der erst vor Kurzem voll gewesen war, hing tief hinter den Gebäuden der Stadt und sank langsam dem Horizont entgegen.
    »Nun, ich schätze, ich musste früh wach sein, um Ihnen helfen zu können, nicht wahr?«, erwiderte McCoy freundlich. Er streckte seinen Oberkörper über die Ladefläche und griff nach dem Kaffeesack. Im selben Moment beleuchtete das Licht aus den Fenstern der Mission sein Gesicht auf eine Weise, die die dunklen Ringe unter seinen Augen betonte. Die graublauen Flecken verliehen dem Arzt ein müdes Aussehen, und Edith vermutete, dass er nicht gut schlief.
    »Danke, Doktor«, sagte sie. Als er den Sack auf die Schulter hob, roch sie das starke, reichhaltige Aroma der Kaffeebohnen.
    »Ist mir ein Vergnügen, Ma’am«, meinte McCoy. Er überquerte den Bürgersteig und ging in den Hauptraum der Mission. Edith folgte ihm. Während er und der Fahrer die restlichen Vorräte abluden, fing Edith an, die Stühle von den Tischen zu heben.
    Als McCoy das letzte Teil hereingebracht hatte – einen großen Behälter mit pulverisierter Gemüsebrühe –, ging Edith noch einmal nach draußen, um den Fahrer zu bezahlen. Dann verschloss sie die Vordertür und begab sich in die Küche. Auf dem Weg kam sie am Mantel des Arztes vorbei, den er auf einen der Stühle gelegt hatte. Da sie jedoch immer noch fror, beschloss sie, ihren Mantel und die Handschuhe erst einmal anzubehalten, bis es in den Räumen ein bisschen wärmer geworden war.
    In der Küche standen die Vorräte ordentlich aufgestapelt. McCoy, der ein Baumwollhemd und eine schwarze Hose trug, kniete am anderen Ende des beengten Raumes. Er hatte einen der Behälter geöffnet und war gerade damit fertig geworden, die Eier in den Kühlschrank in der Ecke zu räumen. Er stand auf und widmete sich einer der großen Kaffeemaschinen, die er vorzubereiten begann.
    »Es ist noch früh«, meinte Edith. »Wir müssen noch nicht alles vorbereiten.«
    McCoy zuckte mit den Schultern. »Ich habe zu dieser Tageszeit nichts anderes zu tun.«
    »Eigentlich dachte ich, dass Sie den Ofen für mich anheizen könnten«, bat sie.
    »Darum

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