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ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose

Titel: ST - TOS 102: Feuertaufe: Spock - Das Feuer und die Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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den Boden gemeißelt waren, doch er konnte sie nicht lesen. Nur die Meister verstanden die Bedeutung der geheimnisvollen Buchstaben.
    Als sich der Tag seinem Ende zuneigte und die Hitze langsam nachließ, sammelte Spock sich. Die drei aufeinanderfolgenden Gedankenverschmelzungen hatten ihn ermüdet, jedoch nicht völlig ausgelaugt. Sein Geist war unausgeglichen, aber nicht instabil. Nun nahm er sich die Zeit, die er brauchte, um wieder Ordnung in seinen Geist zu bringen und seine Gedanken und Erinnerungen in ihren normalen, geschützten Zustand zurückzuführen.
    Spock war am frühen Morgen noch vor Sonnenaufgang hier eingetroffen, wie Meisterin T’Vora es ihm aufgetragen hatte. Während die Sonne aufgegangen war, hatte er die Erfahrungen Revue passieren lassen, die er seit seinem Antritt des
Kolinahrs
gemacht hatte. Er hatte die fordernden Disziplinen ebenso überstanden wie die schweren Prüfungen, die ihm ein Bewusstsein jenseits von Verwirrung, Erschöpfung und Schmerz ermöglichten. Er hatte eine Art der emotionalen Kontrolle erlernt, zu der er niemals zuvor in der Lage gewesen war, nicht einmal während seines ersten
Kolinahrs
vor vielen Jahren. Darüber hinaus hatte er den Weg
durch
seine Gefühle
hindurch
gefunden. Er konnte ihnen ihre faktische Essenz nehmen und sie dann ablegen.
    Als der Morgen dämmerte, war Spock mühelos in einer den Geist reinigenden Meditation versunken, die er ebenfalls im Laufe seiner Studien mit Meisterin T’Vora perfektioniert hatte. Er wusste mit absoluter Sicherheit, dass die Meisterin ihn nach seinem heutigen Zusammentreffen mit ihr und den Ältesten dazu auffordern würde, sich ihnen in ihrer Welt der reinen Vernunft anzuschließen. Er empfand keinen Stolz wegen seiner bevorstehenden Errungenschaft und würde es auch nicht, sobald der Moment gekommen war. Doch die Tatsache, dass er das Ende seiner Reise erreicht hatte, befriedigte ihn.
    Mit dem Voranschreiten des Tages war die Hitze in Gol angestiegen und hatte nur einmal ein wenig nachgelassen, als der Schatten der gewaltigen Statue auf der Treppe über ihn hinweggewandert war. Nun, im schwindenden Licht der Dämmerung, sank die Temperatur langsam ab, und Spock sah auf. Er schaute jedoch nicht in den Himmel, sondern in das Gesicht der großen Statue. Darunter warteten Meisterin T’Vora sowie die Ältesten Rekan und Sokel. Sie waren alle zu ihm gekommen, um eine Gedankenverschmelzung mit ihm durchzuführen, und waren dann auf ihren Platz auf den Stufen zurückgekehrt. Mithilfe der geistigen Verbindung hatte jeder von ihnen seine lange Beurteilung abgeschlossen und entschieden, ob er für das
Kolinahr
bereit war.
    Nun war Spocks eigene Zeit des Erwachens gekommen. Oder eben nicht. Er würde es bald herausfinden.
    Er erhob sich und ging über die uralten in den Stein gemeißelten Symbole auf die Treppe zu. Dort stieg er die Stufen hinauf, bis er schließlich vor seiner Meisterin stand.
    T’Vora hob ihre rechte Hand zum traditionellen vulkanischen Gruß, und Spock erwiderte die Geste. Er sah, dass die Meisterin in ihrer anderen Hand einen Gegenstand hielt, eine Kombination aus farbigen geometrischen Formen, die das vulkanische Symbol bildeten, das die Existenz der reinen Logik darstellte. Spock wusste, dass sie es ihm entweder überreichen oder es wegwerfen würde. T’Vora selbst trug ein solches Symbol an einer Kette um ihren Hals.
    Spock spürte das Echo der Ereignisse. Die Umgebung und die Situation waren nahezu identisch mit den Erfahrungen, die er vor über zwei Jahrzehnten machte, als er sich zum ersten Mal dem
Kolinahr
unterzog. Doch damals musste er an diesem Punkt feststellen, dass er von V’Gers Bewusstsein beeinflusst worden war. Er erwartete nicht, dass so etwas wieder passieren würde, doch selbst wenn es so kommen sollte, glaubte er sich mittlerweile eher in der Lage, einem fremden Bewusstsein zu widerstehen. Der Weg, den er dieses Mal eingeschlagen hatte, um diesen Punkt zu erreichen, war beschwerlicher und mit erheblich mehr Aufwand verbunden gewesen.
    Die Meisterin trat vor, und Sokel neben ihr tat es ihr nach. »Hier auf dem Sand unserer Welt entsagten unsere Vorfahren ihren animalischen Leidenschaften«, sagte sie in der Sprache des Alten Vulkans, »und retteten unsere Rasse durch die Einführung des
Kolinahrs

    »Das
Kolinahr
«, wiederholte Sokel, »durch das jegliche Emotionen abgelegt werden.«
    »Sie haben lange dafür gearbeitet, Spock«, fuhr T’Vora fort. »Nehmen Sie nun dieses Symbol der

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