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Stadt Aus Blut

Stadt Aus Blut

Titel: Stadt Aus Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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was er und seine Bosse da oben aushecken. Er ist ein Handlanger der Koalition. Die Zeit ist reif.
    – Uh-uh.
    Sie wendet sich von Tom ab und redet mit jemandem, den ich nicht sehen kann.
    – Hurley, hast du die Frau gesehen, die bei ihm war?
    – Ja.
    – War sie von der Koalition?
    – Keine Ahnung. Kann sein.
    – Ja oder Nein?
    – Weiß nicht. Tom sagt Ja. Sah gut aus. ’Ne echte Stute.
    – Uh-uh.
    Tom dreht sich um.
    – Hey, sag nicht Stute.
    – Warum nicht?
    – Das ist erniedrigend.
    Lydia schaut Tom an.
    – Lass ihn in Ruhe, Tom.
    – Also jetzt hör mal, grade hast du doch...
    – Weil du’s besser wissen solltest. Hurley ist vom alten Schlag. Der redet halt so.
    – Herr im Himmel! Was für eine Doppelmoral! Das, also weißt du, was das ist? Das ist konterrevolutionär. Wir sind alle gleich. Ohne Ausnahme. Ich bin ja auch nicht für Regeln, aber wenn wir schon welche haben, müssen sie auch für alle gelten.
    – Lass gut sein, Tom.
    Sie dreht sich wieder zu Hurley um.
    – Was war mit der anderen Frau?
    – Fette Beute, würd ich sagen.
    – Verlief da alles nach Vorschrift?
    Schweigen. Ich kann fast hören, wie sich die Zahnräder in Hurleys Gehirn drehen. Wahrscheinlich versucht er sich gerade zu erinnern, was noch mal die Vorschrift war.
    – Nicht so, wie Terry es gern hätte. Deswegen hab ich ihn ja auch umgehauen.
    – Okay.
    Sie wendet sich wieder Tom zu.
    – Und jetzt?
    – Wie und jetzt? Jetzt verhören wir den Arschficker.
    – Tom!
    – Tut mir leid, tut mir leid. Du weißt doch, dass wir Anarchisten nichts gegen die schwul-lesbische Gemeinschaft haben. Ist mir nur so rausgerutscht.
    – Dann lass es in Zukunft stecken.
    Sie verschwindet aus meinem Blickfeld. Tom rührt wieder in dem stinkenden Zeug.
    – Wenn er aufwacht, bearbeiten wir ihn auf jeden Fall erst mal mit dem Gummiknüppel. Mal sehen, was er dazu sagt.
    – Ich bin wach, Tom.
    Er wirbelt herum.
    – Wie lange belauschst du uns schon, du Arschloch?
    – Du meinst, wie lange ich schon wach bin? Ich würd ja gern wieder einschlafen, dann müsste ich mir euren Scheiß nicht länger anhören.
    Er kommt auf mich zu. So nahe, dass ich durch den Türspalt nur noch ein Bein seiner dreckverkrusteten Jeans sehen kann.
    – Treib’s ja nicht zu weit, Klugscheißer. Wirst schon sehen, was du davon hast.
    – Du reißt ganz schön das Maul auf, wenn Terry nicht da ist.
    – Okay, das reicht. Du willst es ja nicht anders.
    Er macht sich daran, die Tür aufzusperren.
    – Ach bitte. Kannst du Hurley sagen, dass er mich wieder k. o. schlagen soll? Ich will mich ausruhen.
    Das Schloss springt auf. Eine Kette rasselt. Ich rolle mich auf den Rücken und ziehe die Knie an.
    – Hurley hat damit gar nichts zu tun, du beschissener Witzbold. Das krieg ich ganz alleine hin.
    – Kannst du mir vorher die Fesseln abnehmen?
    – Ganz wie du willst.
    Die Tür schwingt auf, und ich trete ihm mit beiden Beinen in den Bauch. Keuchend fällt er in den anderen Raum zurück und auf einen windschiefen Stuhl, der unter seinem Gewicht zersplittert. Ich rutsche wieder in Sitzposition und strecke meine gefesselten Hände aus der Tür.
    – Hey Tom. Mach mir die ab, und ich helf dir auf.
    – Das reicht, du Schwanzlutscher.
    Er kommt so schnell auf mich zu, dass mir nur Zeit bleibt, mein großes Maul zu verfluchen.
    Ich trete noch mal nach ihm, um ihn von den Beinen zu holen. Vielleicht kann ich ihn dann mit meinen gefesselten Händen würgen. Aber das haut nicht hin. Er weicht meinem Tritt spielend leicht aus und packt mich am Jackenkragen. Dann zieht er mich hoch und fängt an, auf mein Gesicht einzudreschen. Lydia zieht ihn sofort weg, aber ich muss bestimmt zehn oder elf Schläge einstecken. Ich klappe zusammen. Aus meiner Nase und meinem Mund fließen Blut, das ich eigentlich dringend brauche. Tom will wieder auf mich losgehen, aber Lydia hält ihn mühelos zurück.
    – Was soll der Scheiß, du Fotze?
    – Pass auf, was du sagst.
    – Mach mir keine Vorschriften, du Kampflesbe!
    – Tom, wenn du noch einmal Mädchen, Schlampe, Stute, Arschficker, Schwuchtel, Kampflesbe, Tunte oder Fotze sagst, prügle ich erstens das Sperma aus dir raus und zweitens hetze ich ein paar untote Transvestiten auf dich, die dir in einer dunklen Seitenstraße dein Arschloch aufreißen. Und zwar ganz weit.
    Er will sich losmachen und prallt gegen Hurley, der sich zwischen sie gestellt hat.
    – Terry mag’s nicht, wenn ihr streitet.
    Ich rotze Blut.
    – Ja, Freunde. Papa

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