Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stadt der Blumen strava3

Stadt der Blumen strava3

Titel: Stadt der Blumen strava3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: hoffman
Vom Netzwerk:
Vorstellung nicht ertragen. Sie brach das Studium ab und kehrte nach Hause zurück, um sich den Vorwürfen ihrer Eltern zu stellen. Obwohl ihre Eltern streng gläubig waren, hatten sie überraschend viel Verständnis gezeigt, selbst als sie entdeckten, dass das Baby kastanienbraun war (Rosalind hatte kein Wort über den Vater verloren). Aber als Sky achtzehn Monate alt war, hatten sie vorgeschlagen, dass Rosalind in London vielleicht besser aufgehoben sei, wo eine hellhäutige Blondine mit einem braunen Baby möglicherweise nicht so sehr auffiel wie in einem verschlafenen Nest in Devon. Keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen war etwas, das für Rosalinds Eltern sozusagen ein elftes Gebot war.
    Skys Mutter hatte also ihre Siebensachen gepackt und ihr Baby genommen und war nach London gekommen, mit einer Anzahlung für eine Wohnung in Islington und einem Diplom in Aromatherapie, ansonsten jedoch ohne weitere Unterstützung. Ihr größter Trost war die Tatsache, dass Laura ebenfalls in London war.
    Laura arbeitete als Sekretärin eines Kabinettsmitglieds und half oft als Babysitter aus, während Rosalind abends Kontakte mit Leuten knüpfte, die sich für Aromatherapie interessierten.
    »Schließlich würde er ja gar nicht hier sein«, sagte Laura und schaukelte Sky unbeholfen auf dem Schoß, »wenn ich dich nicht zu dem Konzert in Bristol mitgeschleppt hätte.« Rosalind ging nie darauf ein, dass Sky auch nicht da wäre, wenn sie in der anderen Sache auf Laura gehört hätte. Als Sky zwei war, schrieb Rosalind einen Brief an Rainbow Warrior. Sie kam sich dumm vor, weil sie nicht wusste, wie sie ihn anreden sollte. Schließlich schrieb sie einfach: Lieber Rainbow, du wirst dich wohl kaum an mich erinnern, aber ich war 87 in Bristol bei deinem Konzert. Dein Sohn Sky ist jetzt zwei Jahre alt. Ich will nichts von dir, du sollst nur wissen, dass es ihn gibt und seine Adresse haben, falls du je mit ihm in Verbindung treten willst. Ein Foto, das vor ein paar Wochen entstanden ist, lege ich bei.
    Sie zögerte. Sollte sie »Alles Liebe« darunter setzen? Es war eine ganz gewöhnliche leere Floskel, aber sie wollte nicht, dass er auf falsche Gedanken kam, daher unterzeichnete sie einfach: »Herzliche Grüße, Rosalind Meadows«. Sie schickte den Brief an Warriors Agenten und schrieb »persönlich und dringend« darauf, doch das kümmerte den Agenten nicht weiter; solche Briefe von Frauen kamen ständig für Warrior an. Und der Brief war eindeutig von einer Frau; der Umschlag roch nach Blumen.
    »He, Colin«, sagte er, als er seinen berühmten Schützling das nächste Mal sah, und wedelte mit dem Brief. »Scheint, als hättest du mal wieder wilden Weizen gesät.«
    »Nenn mich gefälligst nicht so«, sagte der Sänger unwirsch und riss ihm den Umschlag aus der Hand. »Und mach gefälligst nicht meine Privatpost auf – wie oft muss ich dir das noch sagen?«
    Gus Robinson gehörte zu der Hand voll von Leuten, die wusste, dass der große Rainbow Warrior, der auf vier Kontinenten berühmt war, als Colin Peck geboren worden war – in einer Sozialwohnung im Londoner Stadtteil Clapham Junction.
    Warrior roch an dem Umschlag, las den förmlichen kurzen Brief, besah sich das Foto und lächelte. Die »herzlichen Grüße« rührten ihn mehr, als es eine hysterische, tränenschwangere Tirade je getan hätte. Doch, er erinnerte sich an die schüchterne und verliebte Rosalind. Und der kleine Junge war süß.
    »Den Brief solltest du dir rahmen lassen«, sagte Gus. »Damit du nachweisen kannst, dass sie gesagt hat, sie will nichts von deiner Knete.«
    »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten«, erwiderte der Sänger. Am gleichen Abend schrieb er selbst einen Brief, etwas unbeholfen und voller Rechtschreibfehler, aber er legte einen dicken Scheck bei, was ihm wirklich nicht wehtat.
    Rosalind war wie vor den Kopf geschlagen und wollte das Geld zurückgehen lassen, doch Laura überzeugte sie vom Gegenteil.
    »Schließlich war er ja auch beteiligt, nicht?«, beharrte sie. »Und er hätte gefälligst aufpassen können. Es muss doch offensichtlich gewesen sein, dass ein kleines Gänschen wie du nicht die Pille nahm.«
    »Aber er sagt, dass er Sky nicht sehen will«, hielt ihr Rosalind entgegen und die Tränen rannen ihr über das Gesicht. »Umso besser«, erwiderte Laura bestimmt.
    »Kassier das Geld ein und Schluss.«
    Schließlich hatte Rosalind mit dem Geld ihre Wohnung abbezahlt und ihren Eltern die Anzahlung erstattet. Man

Weitere Kostenlose Bücher