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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Aufgebot an Gestaltwandlern etwas gegen die Formorier ausrichten. Curran wollte nicht noch mehr seiner Leute in Gefahr bringen. Ich wäre dafür gewesen, mehr Kämpfer aufzubieten, aber mich fragte ja keiner.
    Der Pfad führte uns zunächst am Rand der Honeycomb-Schlucht entlang. Ich sah, dass die verformten Wohnwagen direkt an den Abgrund geschoben worden waren. Hinter den Wagen standen die Einwohner von Honeycomb bereit, bewaffnet mit Knüppeln, Äxten und Schwertern. Ich zählte vier Hundeführer, die ihre schwer mit Metall beladenen Schützlinge an armdicken Ketten hielten, und weiter hinten zwei Cheirobalistas. Falls einige der Dämonen den mit Schrott und Stahlstacheln übersäten Hang erklimmen sollten, würden sie es schnell bereuen.
    Die Gestaltwandler hatten den Grund der Schlucht weitgehend geräumt. Den gesamten scharfkantigen Schrott hatte man in Richtung der Blase geschleudert. Das würde die Formorier aufhalten.
    Auf dem Grund der Schlucht angelangt, stellte sich das Rudel gut hundert Meter von der Blase entfernt auf. Die Gestaltwandler ließen etwas Abstand zueinander, damit sie Raum zum Agieren hatten. Ein Grüppchen Frauen ging an mir vorbei, angeführt von einer Hexe, die ich kannte. Sie war eine Anführerin eines Morrigan-Zirkels. Die Hexen trugen Kettenhemden und Lederpanzer, waren mit Armbrüsten und Schwertern bewaffnet, und ihre Gesichter waren blau bemalt. Mit einem Blick grimmiger Entschlossenheit drängten sie sich zu Curran durch. Sie sprachen ein paar Minuten lang mit ihm, und dann stiegen sie ein Stück weit die Hänge hinauf und gingen dort inmitten des Altmetalls in Stellung.
    Jetzt war ich dran. Ich ging zu Curran. »Fünfzehn Sekunden.«
    Seine Augen leuchteten. »Ich werde dran denken. Sieh zu, dass du das hier überlebst.«
    »Ich werd’s überleben. Und sei es nur, damit ich dich anschließend kaltmachen kann.«
    »Na dann bis später.«
    Ich trat beiseite. Derek, der hinter mir gestanden hatte, grinste breit.
    »Bist du mein Babysitter für die Schlacht?«
    Er nickte, und sein Grinsen wurde noch breiter.
    Großartig.
    Aus der Blase brach ein großes Stück heraus. Es war hellgrau wie schmutziges Eis. Es sauste in die Schlucht herab und krachte in den rostigen Schrott. Die graue Substanz zischte und löste sich auf. In den Reihen der Gestaltwandler wurde es mucksmäuschenstill. Sie bebten vor Erwartung.
    Dann dröhnte Currans Stimme über unsere Köpfe hinweg. »Wir haben hier etwas zu erledigen. Heute ist der Tag der Vergeltung! Sie sind hier eingedrungen, in unser Land. Sie haben ein Kind gequält. Sie haben unsere Rudelkameraden getötet. Und keiner rührt das Rudel an!«
    »Keiner!«, erklang die Antwort im Chor.
    Er wies auf die Blase. »Das sind keine Menschen! Sie haben keinen Fetzen Menschenfleisch auf den Knochen!«
    Was hatte er vor?
    »Was heute hier geschieht, bleibt unter uns. Heute gibt es keinen Kode. Heute seid ihr davon befreit.«
    Sie lebten den Kode. Sie folgten dem Kode mit fanatischer Disziplin. Gehorsam, Leistung, Verantwortlichkeit, stete Wachsamkeit, eiserne Selbstbeherrschung. Und sich niemals gehen lassen. Curran hatte ihnen das eine versprochen, was sie sonst nie haben konnten. Nun leuchteten ihre Augen auf, erst bernsteingelb, dann blutrot.
    »Denkt dran: Es ist nicht eure Aufgabe, für das Rudel zu sterben! Eure Aufgabe ist es, diese Scheißviecher zu töten! Gemeinsam werden wir töten!«
    » Töten !«, hauchte der ganze Trupp.
    »Siegen!«
    » Siegen !«
    »Heimkehren!«
    » Heimkehren !«
    »Töten! Siegen! Heimkehren!«
    » Töten! Siegen! Heimkehren! Töten! Siegen! Heimkehren !«, skandierten sie immer wieder, und ihre Stimmen vereinten sich zu einer Lawine aus Schall.
    Ein weiteres Bruchstück der Blase stürzte herab. Die Gestaltwandler entledigten sich gleichzeitig ihrer Kleider. Rings um mich her griffen alle zu den Waffen. Es roch nach Schweiß und sonnenwarmem Metall.
    Mit dem ohrenbetäubenden Krachen einer berstenden Eisfläche platzte die graue Hülle und gab den Blick frei auf ein Meer von Formoriern. Sie rückten ein paar Schritte weit vor und verharrten, eine chaotische Masse mit grünen, türkis- und orangefarbenen Tupfen darin, monströse Wesen wie aus einem Höllengemälde.
    »Wandeln!«, befahl Curran.
    Fell brach nacheinander bei den Gestaltwandlern hervor, wie ein Zündfunke, der zischend eine Lunte entlangrast. Tiere und Monster regten die Schultern und bleckten die Zähne. Curran knurrte und erhob sich als bestialischer

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