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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Waden weh.
    Und sie kam mir bekannt vor. Aber ich kam nicht drauf, wo ich ihr schon einmal begegnet war.
    »Kate Daniels?«
    Das bin ich. »Ja?«
    »Mein Name ist Myong Williams.«
    Wir schüttelten einander unbehaglich die Hand. »Bitte, nehmen Sie Platz.«
    Sie ließ sich auf dem Stuhl vor meinem Schreibtisch nieder und schlug mit einem textilen Wispern die schlanken Schenkel übereinander.
    »Was verschafft mir die Ehre?«
    Sie zögerte und änderte unwillkürlich die Stellung ihrer Beine, um sie besser zur Geltung zu bringen. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Was für eine Art von Gefallen?«
    »Einen persönlichen.«
    Sie verstummte. Wir waren irgendwie an einem toten Punkt angelangt.
    Da endlich fiel bei mir der Groschen. »Jetzt weiß ich wieder, woher ich Sie kenne. Sie sind Curran s … « – Geliebte, Konkubine, Betthäschen – »… Freundin.« Oh Gott, was wollte die Konkubine des Herrn der Bestien denn von mir?
    »Wir sind nicht mehr zusammen«, sagte Myong.
    Ihr Problem hatte nichts mit Curran zu tun. Gut. Sehr gut. Ausgezeichnet. Je mehr Abstand zwischen dem Herrn der Bestien und mir lag, desto besser war es für alle Beteiligten. Wir hatten während des Red-Point-Falls miteinander zu tun gehabt und einander dabei fast umgebracht.
    Myong rutschte ein wenig auf ihrem Stuhl hin und her, richtete mit einer beiläufigen Fingerbewegung den Saum ihres Kleids und runzelte ihre perfekt gezupften Augenbrauen. »Maximillian und Si e … «
    Als sie diesen Namen aussprach, löste das bei mir ein gewisses Unbehagen aus. Ich hatte geglaubt, über ihn hinweg zu sein. Wir hatten einander im Zuge der Ermittlungen nach Gregs Tod kennengelernt. Er war ein gut aussehender und kluger Mann, der sehr an mir interessiert war. Ich wollt e … tja, keine Ahnung, was ich wollte. Nähe. Sex. Jemanden, der für mich da war. Doch es hatte kein gutes Ende genommen. Ja, wahrscheinlich hasste er mich sogar. »Max und ich sind auch nicht mehr zusammen.«
    Myong nickte. »Ich weiß. Wir sind verlobt.«
    Das verstand ich nicht auf Anhieb. »Verlobt? Wer?«
    »Maximillian Crest und ich. Wir sind verlobt, und wir wollen heiraten.«
    »Verstehe ich das richtig? Sie und mein – « Exfreund wäre nicht das richtige Wort gewesen, da wir streng genommen nie ein Paar gewesen waren. Ehemals angehender Freund wäre schlicht albern. »Max und Sie sind zusammen?«
    »Ja.«
    Unangenehm – gelinde gesagt. Ich verspürte keine Eifersucht, aber ich fühlte mich unbehaglich dabei, mit ihr zu sprechen, auch wenn ich nicht hätte sagen können, wieso genau. Ich rang mir ein Lächeln ab und lehnte mich zurück. »Gratuliere. Und was wollen Sie von mir?«
    Myong blickte verdrießlich. »Der Brauch verlangt, dass Curran um Erlaubnis gebeten wird.«
    »Sie meinen, er muss gestatten, dass Sie Crest heiraten? Obwohl Curran und Sie gar nicht mehr zusammen sind?«
    »Ja. Ich bin ein Mitglied des Rudels.«
    Das erklärte einiges. Curran herrschte mit eiserner Faust über das Rudel der Gestaltwandler. Sämtliche Gestaltwandler des Südostens hatten sich ihm als ihrem Herrn unterworfen. Es sei denn, diese Gestaltwandler waren Loups, dann kamen sie normalerweise gar nicht mehr dazu, sich ihm zu unterwerfen, ehe der Herr der Bestien sie in Stücke riss. Ich sah sie mir an und hob die Augenbrauen. »Fuchs?«
    Sie seufzte. »Das glauben alle. Nein, ich verwandle mich in einen Nerz.«
    Ich versuchte mir einen Wernerz vorzustellen, aber es gelang mir nicht. Crest aber fand bestimmt Gefallen daran. »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, weshalb Sie hier sind.«
    »Ich habe Curran um Erlaubnis gebeten«, sagte sie.
    »Und er hat Nein gesagt?«
    »Nein. Er hat gar nichts gesagt. Und das ist nun schon zwei Monate her.« Myong beugte sich mit gefalteten Händen vor. »Mein Alpha weigert sich, Curran die Frage noch einmal vorzulegen. Und nun hatte ich gehofft, Sie könnten meinen Herrn für mich darum bitten.«
    »Ich?«
    »Sie haben einen gewissen Einfluss auf ihn. Sie haben ihm das Leben gerettet.«
    Sie wollen, dass ich Ihren Ex, den gemeingefährlichen Gestaltwandler, der mir eine Heidenangst einjagt, für Sie bitte, dass Sie meinen »ehemals angehenden« Freund heiraten dürfen? Das kann doch wohl nicht Ihr Ernst sein. »Ich glaube, da überschätzen Sie meinen Einfluss auf ihn ein bisschen.«
    »Bitte.« Myong biss sich auf die Unterlippe. Mit der linken Hand umklammerte sie die rechte und drehte sie dabei so, dass eine kurze, schartige Narbe am

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