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Stadt der Fremden

Titel: Stadt der Fremden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: China Miéville
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verständlich ist.
    Wir verwahren Joel Rukowsi sicher, weil wir ihn und seinen unberechenbaren empathischen Kopf brauchen. Doch selbst das wird sich ändern, wie ich glaube. Wir werden andere finden, die so sind wie er. In der Zwischenzeit beackern wir ihn hart und bauen einen Vorrat an vielen Stunden Drogen-Reden auf. Wir können es uns leisten, gegenüber den Teilnehmern des Exodus freigiebig zu sein.
    Es sind jetzt zwei Städte, eine der Süchtigen und eine all der anderen, die sich auf freundliche Weise überkreuzen. Die Absurden und die Neuen haben viel mehr gemeinsam als jede einzelne dieser Gruppen mit den Redies. Hören bedeutet nichts: Die Absurden und die Neuen denken das Gleiche.
    An jeder Ecke tauscht Spanischer Tänzer Höflichkeiten aus: mit Ariekei, mit Terre und auch mit den Fächerflügellosen, und zwar bei Letzteren mithilfe der Touchpads, die sie mit sich führen – ein Beitrag unserer Terretech. Ich lerne, ihr sich entfaltendes Gekritzel zu lesen und zu schreiben. In dieser Hinsicht ergeht es mir wie einem jungen Ariekei. Sobald sie jetzt in ihrem dritten Nymphenstadium aufwachen, werden sie wie bei irgendeinem rauen Ritual durch eine harte Ausbildung aus ihren instinktiven Prägungen herausgeführt. Zwischen tierischem Nymphenstadium und Bewusstheit bleiben ihnen nur ein paar Schwellentage reiner Sprache, in denen das Wort ein Referent ist und Lügen etwas Unheimliches sind. Danach wissen die jungen Neuen Ariekei, dass ihre Stadt nicht immer so war wie heute, doch sie können sie sich nicht anders vorstellen.
    Von denen, die Sprache nicht verlernen können, machen sich einige selbst taub. Sie wissen, dass es sie heilen wird und es nicht das Herausschneiden von Sprache und Geist bedeutet, wie sie einst gedacht haben mögen. Andere, wie Hausdach, bereiten sich daraufvor, wegzugehen. Wir werden niemals ihre autarken Gemeinschaften besuchen. Sie werden nicht durch Rohrleitungen mit der Stadt verbunden sein. Wir werden ihnen viele, viele Datchips übergeben, genug, dass es eine sehr lange Zeit ausreicht. Die Ariekei im Exil werden ihre Sucht ausleben und eine neue Brut züchten; niemals jedoch werden sie ihren Nachwuchs die Chips hören lassen, bis ihre Kinder ebenfalls Sprache sprechen, jedoch frei und ohne von der Sucht befallen zu sein. Menschen, die Vektoren der Sucht, werden verboten und tabu sein: Die Gastgeberstadt, wo sie jetzt anders sprechen, wird für den Nachwuchs, wie sie ihm erklären werden, ebenfalls tabu sein. In der nahen Zukunft werden nicht Menschen, sondern nur Neue Ariekei als Botschafter zwischen der Stadt und den Siedlungen fungieren.
    Ich weiß allerdings, wie es laufen wird. Ein Neuer Ariekei wird kommen, um Handel zu treiben. Sie werden zu ihm sprechen, von Sprache zu Sprache , und denken, dass sie sich gegenseitig verstehen, obwohl das nicht der Fall sein wird. Einige der Jungen werden fasziniert von diesem seltsamen Fremden sein, und ein paar abenteuerlustige, Sprache sprechende Junge werden den Weg zu den Toren von Gastgeberstadt finden. So wird die Geschichte ablaufen. Zweifellos werden hier immer noch Süchtige sein – Ausgestoßene, heilige Narren oder wie auch immer ihr Status sein wird. Und die Neuankömmlinge werden die für jene Gruppe übertragenen Drogen-Reden hören und augenblicklich ebenfalls süchtig sein.
    Die Schiffsbesatzung wird natürlich Waffen haben: Bremer Waffen, die fortschrittlicher als unsere sind. Doch wir sind sehr viele, und sie werden nur wenige sein. Außerdem meinen wir es nicht böse mit ihnen. Wir werden eine Ehrengarde haben.
    »Willkommen, Kapitän«, werde ich ihn begrüßen, während sich die Türen auf ariekenischem Boden öffnen werden. »Bitte kommen Sie mit uns.« Sie werden ebenso sehr Gefangene wie Gäste sein.
    Das ist tendenziös. Sie werden Gefangene sein, doch wir werden sie gut behandeln.
    Entsprechend Wyatts Anweisungen müsste das nächste Schiff, daszu unserer Unterstützung kommt, mehrere neue Botschafter in der Art von EzRa nach Botschaftsstadt bringen. Sie haben ihre empathischen Techniken verbessert. EzRa war der Test: Als Nächstes sollte Bremens Staatsstreich kommen.
    Zu spät. Wir haben unseren Staatsstreich zuvor geschafft. Stattdessen werden die neuen Botschafter einen Job haben: Drogen-Produkte zu den Süchtigen pushen.
    » willkommen Kapitän  |  willkommen Kapitän «, wird Spanischer Tänzer sagen. Höflich wird er mit seinem Präsentflügel auf die wartenden bewaffneten Botschaftsstädter zeigen. » Sie

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