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Stadt der tausend Sonnen

Stadt der tausend Sonnen

Titel: Stadt der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samuel R. Delany
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Feuers zeigte. Alle vier wurden sie berührt, drei von ihnen durch das Dreiwesen, doch einer …
    »… Dr. Koshar, deine Schwester, Jon, finden könnten. Sie arbeitete eine Zeitlang am Computer und müßte etwas über ihn wissen. Außerdem ist ihr Verstand von der Art, daß es ihr vielleicht gelingen könnte, unser Problem zu lösen.«
    »Wir sollten uns auch mit Rolth Catham in Verbindung setzen«, warf Arkor, der Telepath, ein. »Krieg ist eine geschichtliche Notwendigkeit – wohlgemerkt, das sind seine eigenen Worte. Er versteht, was Toromon betrifft, mehr von Ökonomie und historischen Einflüssen als irgend jemand sonst.«
    Die anderen, die sich auch früher schon Cathams Rat geholt hatten, nickten.
    »Weißt du, mit wem ich mich gern unterhalten möchte, Alter?«
    »Mit wem?«
    »Mit dem- oder derjenigen, die den merkwürdigen Spruch auf das Springbrunnenfundament schrieb.«
    »Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, wer sich das wohl ausgedacht haben mag.« Sie wandte sich an Petra. »Es las sich fast wie eine Zeile aus einem Gedicht …«
    »›Du bist gefangen in dem klaren Augenblick, der dir die Ausweglosigkeit zeigte‹«, zitierte die Herzogin.
    »Ja, genau das ist es. Ihr habt es also auch gesehen, als ihr am Brunnen vorbeigekommen seid.«
    »Nein«, erwiderte Petra, sichtlich verwundert. »Jemand hatte es auf die Palastmauer gekritzelt. Irgendwie sind mir die Worte haften geblieben. Das ist alles.«
    »Dann haben es sicher mehr als einer geschrieben«, meinte Alter.
    »Es würde mich interessieren, von wem sie ursprünglich stammen«, brummte Jon.
    »Aber zuerst sollten wir sehen, ob wir deine Schwester und Catham finden können«, sagte Petra.
    »Wieso? Ist das denn so schwierig?« fragte Alter. Sie streifte ihr silberhelles Haar zurück. Große blaugraue Augen blinzelten in dem sonnengebräunten Gesicht. »Sie müßten doch beide auf der Universitätsinsel sein.«
    »Nein«, widersprach Arkor. »Rolth Catham legte gestern sein Amt als Dekan der Historischen Fakultät ab und kehrte nach Toron zurück, ohne auch nur einen Hinweis auf seine weiteren Pläne zu geben.«
    »Und meine Schwester, Dr. Koshar?« fragte Jon.
    »Sie gab ihre Stellung in der staatlichen Forschung ebenfalls gestern morgen auf. Danach waren sie nirgends mehr zu finden«, erklärte die Herzogin.
    »Vielleicht weiß mein Vater, wo sie ist.«
    »Vielleicht, aber wir wollten ihn nicht fragen, ehe wir nicht mit dir gesprochen hatten.«
    Jon lehnte sich im Stuhl zurück. Er blickte auf seine Hände, dann wieder hoch. »Acht Jahre«, murmelte er. »Acht Jahre, seit ich meinen Vater zum letztenmal sah. Ich glaube, es ist Zeit, ihn aufzusuchen.«
    »Wenn du es nicht gern tust …«, warf die Herzogin ein.
    Jon hob flüchtig die schwarzen Augen und legte den Kopf schief. »Ich werde es tun. Er wird mir sagen, wo Clea ist – wenn er es weiß.« Plötzlich stand er auf. »Entschuldigt ihr mich bitte?« Er schob den Stuhl zurück und schritt ohne ein weiteres Wort zum Ausgang.
    Die drei am Tisch blickten ihm nach und dann einander an. Nach einer Weile murmelte Petra. »Jon hat sich in letzter Zeit verändert, nicht wahr?«
    Alter nickte.
    »Wann fing es an?«
    »In dem Augenblick …« Sie hielt inne und lachte ein wenig verlegen. »Fast hätte ich gesagt: ›In dem klaren Augenblick, der uns die Ausweglosigkeit zeigte‹.« Überlegend runzelte sie die Stirn. »Am nächsten Tag bat er mich, ihn in Akrobatik auszubilden. Er erwähnte seinen Vater in letzter Zeit sehr häufig. Ich glaube, er hat nur auf einen Grund gewartet, um ihn zu besuchen.« Sie blickte Arkor an. »Was hat er herausgefunden? Er war immer so verschlossen und introvertiert. Natürlich kann man ihn auch jetzt nicht gerade gesprächig nennen, aber … Er gibt sich jedenfalls sehr viel Mühe mit den akrobatischen Übungen. Ich warnte ihn gleich zu Anfang, daß er schon zu alt sei, um wirkliche Perfektion zu erlangen. Aber er macht solche Fortschritte, daß ich mir gar nicht mehr sicher bin.«
    »Was hat er erfahren?« fragte jetzt die Herzogin.
    »Vielleicht, wer er ist«, meinte der Telepath.
    »Du sagst, ›vielleicht‹?« wunderte sich Petra.
    Arkor lächelte. »Vielleicht«, wiederholte er. »Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Ist er jetzt zu seinem Vater gegangen?« fragte Alter.
    Der Riese nickte.
    »Ich hoffe, es wird alles gut«, murmelte Alter. »Acht Jahre sind eine lange Zeit. Wißt ihr, Petra, Arkor, wenn man jemandem Körperübungen beibringt, lernt man allein

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