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Stadt der Toten

Stadt der Toten

Titel: Stadt der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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Thomas Martin gehört hatte.
    Â» Ruhe in Frieden, Prediger. «
    Â» Kommt schon, ihr Arschgesichter. Hierher! «
    Jim schwenkte die Arme über dem Kopf und rannte direkt auf die heranrasenden Fahrzeuge zu. Die Zombies schluckten den Köder, schwenkten in seine Richtung und erfassten ihn mit ihren Scheinwerfern. Der Motor des HumVees brüllte hungrig auf.
    Etwas sauste an Jims Ohr vorbei. Er spürte das Aufflammen neuer Schmerzen, als ein rasiermesserscharfer Schnabel seine Handfläche aufriss. Jim schlug nach dem Vogel, doch das Vieh drehte ab und umkreiste ihn. Kurz schaute er auf und sah weitere Vögel auf ihn zuhalten.
    Â» Kommt und holt mich! Zeit fürs Abendessen! «
    Vor seinen Füßen rissen Kugeln die Erde auf.
    Er rannte und betete dabei, De Santos und Frankie würden Danny in Sicherheit bringen können. Er betete, dass es so etwas wie Sicherheit überhaupt gab. Eine Krähe hackte auf seine Hand ein. In der Ferne hörte er über die Schüsse der Feuerwaffen ein Grollen. Donner? Ein Helikopter? Er wusste es nicht und stellte fest, dass es ihm egal war.
    Soll der Himmel ruhig weinen.
    Jim jedenfalls wusste, wie sich das anfühlte.
    Die Einfahrt zur Parkgarage klaffte vor ihnen wie ein aufgerissenes, hungriges Maul. Im Inneren war es stockdunkel, und alle drei erstarrten davor. Danny wand sich in Dons Griff und rief verzweifelt nach seinem Vater.
    Â» Danny, hör auf « , sagte Frankie. » Du machst sie noch auf uns aufmerksam. «
    Â» Das ist mir egal. Ich will zu meinem Daddy! «
    Don ging einen Schritt auf den Eingang zu, dann hielt er inne.
    Â» Glaubst du, dass es da drin sicher ist? «
    Â» Es ist nirgends auf der Welt mehr sicher « , gab Frankie zurück.
    Sie gingen hinein. In der Parkgarage herrschte Stille. Frankie hörte, wie Don raschelnd in seiner Hosentasche grub, und kurz darauf vernahm sie das unverkennbare Klicken eines Feuerzeugs. Die Dunkelheit schien sich um die Flamme zu drängen, als wollte sie das winzige Licht ersticken. Aus weiter Ferne drangen Schüsse und das Gebrüll von Motoren zu ihnen. Danny schaute zurück.
    Ungeachtet ihrer Schmerzen kniete Frankie nieder und sah ihm in die Augen.
    Â» Ich weiß, dass du zu deinem Daddy willst, Kleiner. Ich will auch, dass er zurückkommt. Aber er tut gerade etwas sehr Tapferes, um uns allen zu helfen. Das bedeutet, dass du auch tapfer sein musst, in Ordnung? «
    Â» Aber ich fühle mich überhaupt nicht tapfer. «
    Â» Das macht nichts. « Frankie zwinkerte ihm zu. » Ich auch nicht. Ich fühle mich eher, als wäre ich von einem Lastwagen überrollt worden. «
    Sie stand auf und zerzauste ihm das Haar, doch dann gaben plötzlich ihre Knie nach. Ihre Sicht verschwamm. Sie streckte den Arm aus, um sich an Dons Schulter zu stützen, schüttelte den Kopf und atmete schwer.
    Â» Alles in Ordnung? « , fragte er besorgt.
    Â» Geht gleich wieder. Blutverlust und Schock, denke ich. Bin nur ein wenig benommen. «
    Â» Wir suchen uns einen Platz zum Ausruhen. «
    Er hob das Feuerzeug höher und spähte in die Dunkelheit.
    Â» Ich sehe einen Scheißdreck « , murmelte Don, » aber vielleicht bedeutet das, sie können uns auch nicht sehen. «
    Â» Verlass dich besser nicht darauf. Ich habe gesehen, wie diese Dinger in der stockfinsteren Kanalisation gejagt haben. Keine Ahnung, wie sie das machen. Vielleicht können sie uns riechen, oder sie nehmen etwas wahr, das wir nicht sehen können. Unsere Aura vielleicht. Jedenfalls: Wenn hier drin Zombies sind, können sie uns sehen. «
    Â» Danke. Das ist ungemein aufbauend. «
    Â» Oh, tut mir leid. Schaff uns hier raus, dann erzähle ich dir stattdessen gern eine Gutenachtgeschichte. Wie wär’s damit, Danny? Was ist deine Lieblingsgutenachtgeschichte? «
    Â» Eine winzig kleine Geschichte « , flüsterte er, plötzlich scheu und zaghaft. » Daddy hat sie mir immer vorgelesen, wenn ich auf Besuch bei ihm war. «
    Frankie lächelte und verlor sich kurz in einer der wenigen Erinnerungen aus ihrer Kindheit, die das Heroin nicht ausgelöscht hatte.
    Â» Der Hund sagt: ›Gib mir meinen Knochen. Gib mir meinen Knochen.‹ Ist sie das? «
    Danny lächelte. » Ja, genau. «
    Dann verpuffte sein Lächeln. Trotz aller Bemühungen Frankies, ihn abzulenken, war Danny immer noch krank vor Angst um seinen Vater. Als gedämpfte

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