Stadt der Toten
Neinneinneinneinnein⦠«
Er stolperte auf seinen Freund zu, und als er ihn erreichteâ¦
Jim hoffte, dass Martin mit einem Gebet auf den Lippen gestorben war.
Er drehte den Kopf und übergab sich.
» Daddy? «
» Sieh nicht hin, Danny. Bleib dort drüben. «
Martin lag auf dem Bauch, doch sein Kopf war nach hinten verdreht. Die vorquellenden, blicklosen Augen des alten Mannes glotzten Jim an. Sein Gesicht wies tiefe Schnittwunden auf, und ein Arm war auf halbem Wege zwischen dem Ellbogen und der Schulter abgetrennt worden.
» O Martin⦠«
Frankie lieà den Kopf hängen. » Ist er� «
Jim schluckte schmerzlich.
» Ja. Ja, das ist er. «
» Gottverdammte ScheiÃe⦠«
Jim kniete nieder und schloss den Griff noch fester um den Stein. Die raue Oberfläche grub sich in die Schwielen seiner Handfläche.
» Es tut mir leid, mein Freund. So leid. «
» Jim? « Don trat unbehaglich von einem Bein aufs andere.
» Was? «
» Duâ du weiÃt doch, was du zu tun hast, oder? «
Jim erwiderte nichts.
» Er würde es so wollen. Jedenfalls würde er nicht â nicht so enden wollen. « Don deutete mit dem Kopf auf die zu Brei geschlagenen Ãberreste des Zombies.
» Ich hasse es, das zu sagen, aber er hat recht « , meinte Frankie. » Du musst es zu Ende bringen, Jim. Wir dürfen nicht zulassen, dass es mit Martin geschieht. So darf er nicht enden. «
Jim schloss die Augen und seufzte.
» Er würde sich zuerst ein Gebet wünschen « , sagte er. » Zumindest das sind wir ihm schuldig. Haben wir Zeit dafür? «
» Ich höre keine Zombies « , gab Don zurück. » Vielleicht haben wir den Rest tatsächlich abgeschüttelt. «
Jim schloss die Augen des Priesters. Dann griff er in Martins Brusttasche und zog seine handliche Ausgabe des Neuen Testaments hervor. Nach einer kurzen Pause drückte er sich das Buch ans Herz und neigte den Kopf. Gleich darauf tat Danny dasselbe, gefolgt von Don. Frankie behielt den Leichnam im Auge.
» Herr « , begann Jim, » ichâ ich verstehe immer noch nicht, warum du all das geschehen lässt, warum du uns das angetan hast, aber ich weiÃ, dass Martin nie aufgehört hat, an dich zu glauben. Nicht einmal, als die Dinge wirklich schlimm wurden. Er war überzeugt davon, du wolltest, dass er mir hilft. Er sagte, du würdest uns zu Danny führen. Ich schätze, damit hatte er recht. Selbst als sein eigenes Leben in Gefahr war, half er mir, weil er an dich glaubte. Gott, wir bitten dich⦠«
Martin schlug die Augen auf. » Es gibt keinen Gott. «
Jim schlug ihm mit dem Stein ins Gesicht. Der Zombie erbebte.
» Tut mir leid, Martin. «
Abermals schlug er zu, und diesmal brach etwas.
Frankie und Don zuckten zusammen. Danny presste die Augen zu.
Jim schwang den Stein ein drittes Mal, danach lag Martins Leichnam still. Jim schob sich die Bibel in die GesäÃtasche.
Eine Hupe ertönte.
» Was um alles in der Welt⦠«
Scheinwerferlichter erfassten sie und verwandelten die Nacht in einen Tag, als der HumVee über die Böschungskuppe auf sie zuraste.
» Da kommen sie! « , schrie Don.
» Lauft! « Jim warf den Stein beiseite, hob Danny auf und schlang die Arme um ihn. » Kannst du Frankie tragen? «
» Ich werdâs versuchen « , japste Don.
Er hob sie an, dann brach er plötzlich zusammen und krümmte sich vor Schmerzen.
Frankie verbiss sich einen Schrei, als neue Qualen ihren Körper durchliefen.
» Es geht nicht « , keuchte Don. » Meine Brust⦠«
Jim stellte Danny zu ihnen.
» Verschwindet in die Parkgarage. Ich locke sie von hier weg und komme dann nach. «
» Bist du wahnsinnig? «
» Los! «
» Daddy? «
Jim gab seinem Sohn eine rasche Umarmung, küsste ihn auf die Stirn und schaute zu De Santos auf.
» Bitteâ geh. «
» Daddy? «
Der HumVee hielt auf sie zu. Dahinter folgten über die Kuppe weitere Fahrzeuge. Ãber ihnen hörte Jim das trockene Rascheln von Flügeln.
» Daddy! «
» Ich liebe dich, Danny. «
Damit preschte Jim auf den HumVee zu.
» Daddy, nein! Komm zurück! «
» Komm mit, Danny. « Don führte den weinenden Jungen zur Garage. Frankie humpelte hinter den beiden her und warf über die Schulter einen letzten Blick auf das verheerte Fleisch, das einst Pfarrer
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