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Stadt des Schweigens

Stadt des Schweigens

Titel: Stadt des Schweigens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margret Krätzig Erica Spindler
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School gingen. Und soweit Avery wusste, hatte das Paar keine Kinder gehabt. Das Innere des alten Farmhauses verlangte dringend nach ein wenig liebevoller Fürsorge. Zerrissene Stoffe, schmutzige Gardinen und ein auffallender Mangel an einer weiblichen Hand.
    Avery fühlte sich daran erinnert, wie das Haus ihres Dad auszusehen begonnen hatte.
    Hunter wählte, und Avery entnahm der Art der Unterhaltung, dass Buddy erstaunt war, von seinem Sohn zu hören.
    „Du willst, dass ich … na gut. Wir treffen uns dort.“
    Hunter legte auf und wandte sich Avery und Sam zu. „Dad ruft Matt an. Die Farm liegt außerhalb der Stadtgrenze und somit außerhalb seiner Zuständigkeit. Das ist ein Fall für das Sheriff Department.“
    „Da das Ding in meinem Teich liegt, sollte ich es mir wohl besser ansehen“, meinte Sam. „Ich fahre uns hin.“
    Alle drei zwängten sich auf die Sitzbank seines altersschwachen Pick-up, Sarah kam auf die Ladefläche. Der Himmel hatte sich inzwischen ein wenig verdunkelt. Im Süden zogen dichte schwarze Wolken auf.
    Nach wenigen Minuten erreichten sie die Abzweigung zum Teich. Hunter sprang aus dem Wagen und hakte die Absperrkette auf. Sam lenkte den Truck vorsichtig durch. Offenbar hatten sie Matt und Buddy an Schnelligkeit geschlagen.
    Sam hielt den Wagen an, und sie stiegen aus. Der alte Farmer blickte kurz ins Wasser und sah Hunter an. „Ich will verdammt sein, wenn das kein Auto ist.“
    In dem Moment rollte auch Matt an, gefolgt von Buddy. Matt wartete auf seinen Vater, und gemeinsam gingen sie zu den anderen.
    „Was ist los?“ fragte Matt.
    Sam ergriff das Wort. „Ein Wagen, in meinem Teich. Und ich will verdammt sein, wenn ich weiß, wo der herkommt.“
    Matt ließ den Blick über Avery zu seinem Bruder schweifen. „Seit neuestem trifft man überall, wo was los ist, auf dich.“
    „Was soll ich dazu sagen? Die Probleme laufen mir eben nach.“
    „Wie wäre es, wenn du mir erzählst, was sich hier abgespielt hat?“
    Hunter folgte der Aufforderung. Als er geendet hatte, sah Matt Avery an. „Möchtest du noch etwas hinzufügen?“
    Dunkle Wolken schoben sich vor die Sonne. Avery fröstelte. „Mir fällt nichts mehr ein.“
    „Wie wollt ihr den da rauskriegen?“ fragte Sam.
    „Wir bestellen Bubba mit seinem Abschleppwagen, der zieht ihn raus“, erklärte Matt.
    „Bist du sicher, dass es ein Mercedes ist?“ fragte Buddy.
    „Absolut sicher. Silbern. A CLK 350.“
    Die beiden Polizisten tauschten Blicke. „Du sagst, er ist leer.“ „Schien so zu sein“, bestätigte Hunter. „Aber du bist nicht sicher.“
    „Nein.“
    „Wenn wir noch was brauchen, melden wir uns.“ Matt sah Avery an. Etwas in seinem Blick veranlasste sie, die Arme vor der Brust zu verschränken. „Da zieht ein Gewitter auf“, sagte er leise. „Ich schlage vor, du suchst Schutz.“

22. KAPITEL
    Im selben Moment brach das Unwetter los, und Avery wusste plötzlich, an was der Mercedes sie erinnerte: an den jungen Mann mit der Autopanne außerhalb von Cypress Springs. Seine Freundin hatte ihn als vermisst gemeldet und vermutete ein Verbrechen. Aber ohne Beweise hatten Buddy und Matt nur annehmen können, der Typ habe die Geschichte erfunden, weil er verschwinden wollte.
    Jetzt haben sie ihren Beweis. Obwohl ein Auto unten im Teich noch keinen Mordfall ergibt.
    Deshalb hatte Matt sich zweimal erkundigt, ob der Wagen leer sei. Er suchte die zum Wagen passende Leiche.
    „Da wären wir“, unterbrach Sam ihre Gedanken. Sein Pick-up knatterte, als er in ihre Zufahrt bog und quietschend zum Stehen kam.
    Avery wandte sich ihm zu. „Danke fürs Bringen, das war sehr nett.“
    Sam blickte in den Regen, und ein Donnerschlag ließ den Wagen erzittern. „Es macht mir nichts, noch ein bisschen zu warten, bis das da draußen etwas nachlässt.“
    „Danke für das Angebot, Sam, aber ich bin schon nass. Ein bisschen mehr macht nichts aus.“ Sie langte nach dem Türgriff. „Nochmals danke …“
    „Es stimmt nicht“, sagte er und schnitt ihr das Wort ab, „was alle über ihn sagen.“
    Verwundert hielt sie inne. „Wie bitte?“
    „Hunter ist ein guter Mann. Solide wie Fels. Ihr Vater mochte ihn.“
    Avery war verblüfft, doch Sam deutete zur Tür. „Gehen Sie jetzt, bevor es noch schlimmer wird.“
    Sie folgte seinen Worten, sprang hinaus in den wolkenbruchartigen Regen und war augenblicklich durchweicht. Sie rannte zur Veranda und sah, dort angekommen, den alten Truck davonrumpeln.
    Was wer über Hunter sagte?

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