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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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konnte, hob der junge Mann die linke Hand. Mit der Rechten griff er in sein Jackett, und selbst Wittmann glaubte, er würde nun seine Geldbörse hervorziehen.
    Doch was da aus dem eleganten Anzug ans Tageslicht kam, war ein kleiner, aber höchst gefährlicher Trommelrevolver vom Kaliber .38. Das Führen einer solchen Waffe - und dann auch noch versteckt unter dem Anzug - war in New York streng verboten.
    »Jetzt ist Schluß mit der ganzen Scheiße, du asoziales Schwein! Du und deine Drogenfreunde werden jetzt meine Akten wieder aufsammeln, in den Koffer legen und ihn mir zurückgeben !«
    »Sonst was?« Der von Methylamphetaminumnebelte Verstand des Glatzköpfigen schien den Ernst der Lage nicht zu begreifen, denn der Mann grinste noch immer, senkte nicht einmal sein Messer.
    »Bist du blöde? Die Waffe ist geladen !«
    »Warum schießt du dann nicht, Weißarsch ?« Mit seinen auf der Straße - und vielleicht sogar tatsächlich einmal bei den Navy Seals - geschärften Sinnen hatte der Verbrecher instinktiv erkannt, daß sein Opfer vollständig auf die abschreckende Wirkung der Waffe vertraute, daß der junge Mann aber einfach nicht in der Lage war, abzudrücken. Er stammte aus gutem Hause. Er konnte nicht auf Menschen schießen.
    Die Klinge des Schwarzen ruckte hoch, fuhr dem Anzugträger zwischen Zähne und Lippen. Ein Ruck, und sie schnappte aus der rechten Wange wieder heraus.
    Einen Sekundenbruchteil schaute der junge Mann, als könne er es einfach nicht glauben. Dann ließ er die Waffe fallen und sackte brüllend zusammen, preßte beide Hände auf die fürchterlich blutende Wunde im Gesicht.
    Zusammengekrümmt wie ein Embryo lag er auf der Sitzbank, zwischen den ins Gesicht gepreßten Fingern quoll Blut hervor. Einige Frauen stießen spitze Schreie aus, doch nach wie vor regte sich keine Hand, um dem jungen Mann zu helfen.
    Magnus mußte unglaublich an sich halten, um nicht aufzuspringen und den Verbrecher zur Rechenschaft zu ziehen. Doch die Mission, die ihn und Mike nach New York geführt hatte, war von weltpolitischer Bedeutung. Er durfte sie nicht aufs Spiel setzen, um einen Raub zu verhindern, selbst wenn Blut dabei floß.
    Doch das schon vergossene Blut war dem Glatzköpfigen offenbar zu wenig, denn er hob das Messer, um einen wuchtigen Stoß gegen den Oberkörper seines Opfers zu führen - einen Stoß, der tödlich sein konnte und wohl auch sein sollte.
    »Verdammter Weißarsch! Du wirst diesen Nigger hier nie wieder anmachen, klar? Du bist Geschichte !«
    Das waren seine letzten Worte, denn in diesem Moment explodierte sein Kopf.
    Im selben Augenblick, in dem die Klinge zum tödlichen Stoß herabfahren sollte, hatte Mike McBain in einer einzigen fließenden Bewegung seine DWM 10/06 gezogen. Herausragendes Merkmal dieser vor vier Jahren im Reich Thule eingeführten Waffe vom Kaliber 10 mm war neben dem breiten Griff mit dem doppelreihigen Magazin, das insgesamt 16 Patronen aufnahm, die sogenannte Schnellentsicherung: Sobald man die Waffe in die Hand nahm und die beiden Seitenteile des Pistolengriffs leicht zusammendrückte, war die Waffe schußbereit.
    Bei Einsätzen wie diesem war sie mit Hohlspitzmunition geladen: Die Stahlblechhülle der Kugel zerlegte sich bei einem Treffer kontrolliert in zwölf scharfe Splitter, die massive Wunden in jedes Gewebe rissen. Für die nötige Durchschlagskraft sorgte neben der extrem hohen Mündungsgeschwindigkeit der Neuentwicklung ein acht Millimeter durchmessender Wolframkern im rückwärtigen Teil des Projektils.
    Der gerade noch so siegessichere Räuber stürzte wie vom Blitz getroffen in völliger Lautlosigkeit zu Boden. Die rechte Hälfte seines Schädels war nicht mehr vorhanden.
    Seine beiden Kumpane hätten angesichts der Waffe in Mikes Hand und seiner gerade noch demonstrierten Bereitschaft, sie zielgerichtet einzusetzen, eigentlich aufgeben sollen. Doch die Drogen in ihrem Blut hatten ihren Verstand ausgeschaltet, vermittelten ihnen ein trügerisches Gefühl von Unbesiegbarkeit.
    Ihre langen Mäntel wirbelten nach hinten, und die darunter bisher verborgenen Baseballschläger kamen zum Vorschein. Richtig geführt, konnten diese Knüppel tödliche Waffen sein.
    Aus den Augenwinkeln sah Magnus, wie Mike sich schußbereit machte.
    »Nein! Die gehören mir !«
    Der Amerikaner wußte, wozu sein Freund im Nahkampf befähigt war, und entspannte sich. Die DWM aber hielt er nach wie vor schußbereit in der Hand.
    In dem engen U-Bahnwaggon behinderten sich die beiden

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