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Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg

Titel: Stahlfront 2: Versenkt die Hindenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torn Chaines
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aufgehört zu regnen.
    Ein vereinzelter Streifenwagen jagte mit vollaufgedrehter »Reklame« nach Süden. Am Central Park mußte mittlerweile die Hölle los sein.
    Mike McBain winkte nach einem Taxi. Gleich das erste hielt an. Die Zeiten, in denen New Yorker Taxifahrer sich ihre Kunden aussuchen konnten, waren seit Beginn der Rezession vorbei.
    Der große gelbe Wagen wurde von einem Mann unbestimmbarer Herkunft gesteuert, einem Mischling, wie ihn New York heutzutage verstärkt hervorbrachte.
    Die beiden Männer stiegen ein. »Fort Tyron Park, Margaret Corbin Drive«, beschied Mike dem Fahrer.
    »Zum Cloisters ?« wunderte der sich. »Was wollen Sie da denn um diese Zeit ?«
    »Dummen Fragen aus dem Weg gehen. Fahren Sie los, Mann .«
    Während sich das Taxi in Bewegung setzte, unterhielten sich Magnus und Mike leise auf Deutsch, daß der Amerikaner mittlerweile beinahe perfekt beherrschte. So brauchten sie sich keine Gedanken darüber zu machen, daß der Fahrer etwas mitbekommen könnte, sollte er lange Ohren machen.
    »Verdammter Mist. Nur noch eine Station weiter, und wir hätten umsteigen können und wären fast am Ziel gewesen. Irgendwie scheine ich Gestalten wie die drei von vorhin magisch anzuziehen«, knurrte Wittmann. »Wir können froh sein, daß unten in der U-Bahn die Mobiltelefone nicht funktionieren .«
    Als sie an der 168. Straße von der Nicholas Avenue auf den nördlichen Broadway fuhren, hielten gerade zwei Streifen- und ein Krankenwagen vor dem Eingang der dortigen U-Bahnstation.
    »Die waren aber verdammt fix, und das trotz des Großalarms«, wunderte sich Mike. »Egal, wir sind raus aus der Sache .«
    Doch als das Taxi die Washington Avenue erreichte und nun direkt auf den Park zusteuerte, sahen sie immer häufiger Streifenfahrzeuge des NYPD.Mißtrauisch blickte ihr Fahrer nach hinten. »Sagt mal, ihr zwei, ihr habt doch nichts angestellt? Die Zentrale weiß genau, wo ich bin, und wenn ich mich nicht melde... Ich glaube, ich setze euch besser am Eingang zum Park ab. Der ist mir irgendwie zu dunkel !«
    »Nicht doch, Mann.« Magnus beugte sich vor und drückte dem Fahrer einen Hundertdollarschein in die Hand. »Aber wir haben es verdammt eilig und noch einiges zu erledigen in dieser Nacht. Wir brauchen jemanden, auf den wir uns verlassen können. Dann wächst vielleicht auch noch der eine oder andere Schein mehr rüber. Alles klar ?«
    »Alles klar. Sir!« Das Leben in New York war teuer, und seit die Geschäfte dermaßen schlecht gingen, konnte sich der Fahrer einen derart lukrativen Auftrag einfach nicht entgehen lassen.
    Der Wagen tauchte ein in die Dunkelheit des Parks.
    *
    Das Museum »The Cloisters«war von 1935 bis 1938 erbaut worden, obwohl es so aussah, als stamme es direkt aus dem Mittelalter. Als Außenstelle des Metropolitan-Museums beherbergte es dessen Abteilung für mittelalterliche Sakralkunst. Aber den beiden Thule-Soldaten stand der Sinn nicht nach Kunst und Bildung. Sie hatten hier eine Verabredung.
    »Schalte das Licht aus, aber laß den Motor laufen und warte hier auf uns«, beschied Mike dem Taxifahrer. »Dann ist noch ein Hunderter für dich drin... oder auch deren zwei, falls es sehr schnell gehen muß .«
    Der Mann tat, wie ihm geheißen. Seine Passagiere stiegen aus und huschten hinüber zum Kellereingang des Museums. Der lag in völliger Dunkelheit, so daß Juan Chavez, wie er laut Auskunft der Taxilizenz an seinem Armaturenbrett hieß, nichts anderes übrigblieb, als zu warten. Der schwere V8-Motor des großen Wagens brummte beruhigend vor sich hin.
    Juan wußte, daß ein Tritt aufs Gaspedal ihn sofort aus jeder Gefahrenzone herauskatapultieren würde. Doch er wußte noch nicht, daß er den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben würde.
    *
    Am Kellereingang des Cloisters trat ein elegant gekleideter älterer Herr aus den Schatten, als Wittmann und McBain sich näherten. Kurz blitzte eine Taschenlampe auf und entriß das Gesicht des Mannes für einen Moment der Dunkelheit. Es war ein bekanntes Gesicht, das man fast täglich in den Medien zu sehen bekam: Es gehörte Harlan Gilmore, dem Stabschef der amerikanischen Präsidentin.
    Auch Gilmore zog eine kleine Lampe aus der Tasche und leuchtete in die Gesichter der beiden Männer. Als er keinen von ihnen erkannte, erschrak er merklich.
    »Verdammt! Wer sind Sie ?« keuchte er. »Wenn das eine Falle sein soll, rate ich Ihnen dringend .«
    »Keine Falle, Professor!« McBain trat dicht vor den Älteren und zog sich die

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